Eine neue Venusstatuette vom jungpaläolithischen Fundplatz Dolni Vestonice (Mähren) (original) (raw)

In der vorliegenden Arbeit wurde eine kleine, vollplastische, weibliche Venusstatuette aus den Sammlungen des RGZM Mainz untersucht, die laut des angewiesenen Fundzusammenhangs von der jungpalaolithischen Fundstelle Dolni Vestonice (Mahren) stammen soll. Die Statuette wurde aufgrund des angeblichen Fund ortes in die Reihe der dort gefundenen, weiblichen Figuren eingegliedert und Venus III genannt. Sie fallt besonders durch ihr nach rechts gewendetes Gesicht und ihren Standfus auf. Es wurde den zentralen Fragen nachgegangen, ob es sich bei der Figur um eine Falschung oder um ein Original handelt und ob Venus III in die Epoche des mittleren Jungpalaolithikums zu datieren ist. Dazu wurde der gesamte Kanon der weiblichen Statuetten des mittleren Jungpalaolithikums evaluiert, um durch eine hohe Anzahl adaquat vergleichbarer Statuetten herauszufinden, ob Venus III stilistisch in diese Epoche eingeordnet werden kann. Mit Hilfe der Infrarotspektroskopie wurde versucht das Material zu ermitt...

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Aphrodite / Venus – Mänade von einem Grabbau aus Noricum

Festschrift für Nenad Cambi, Archaeologia Adriatica 2, 2, 2009, 623-634

A 8010 Graz Erhalten / Received: 2008-04-22 erwin.pochmarski@uni-graz.at Es handelt sich um die Erstpublikation eines ikonographisch außergewöhnlichen Reliefs aus dem Municipium Flavia Solva im Südosten der römischen Provinz Noricum. Das Relief zeigt neben einem Pfeiler mit Kelchkrater eine nach rechts gewandte halbbekleidete weiblich Figur, die mit der Rechten den Bausch des um die Beine gelegten Mantels zurückzieht und sich zugleich mit der rechten Hand aufstützt, während der linke Arm nach vorne gestreckt ist. Es handelt sich um eine Darstellung der Aphrodite / Venus, deren Gruppenpartner in der rechten Bildhälfte allerdings weggebrochen ist. Die Vorschläge, die Darstellung auf Aphrodite und Hippolytos bzw. Helena und Menelaos zu ergänzen, gehen daneben. Auch finden sich unter den provinzialrömischen Reliefs kaum wirklich vergleichbare Reliefs, wohl aber in der Glyptik seit der späthellenistischen Zeit. Es handelt sich um die Typen der Aphrodite Marina, der Aphrodite Euploia / Pontia und der Aphrodite von Kyrene, die sich heranziehen lassen. Allerdings ist die Darstellung auf Aphrodite allein verkürzt, rechts neben der sich höchstens Eros als deutlich kleinerer Gruppenpartner findet. Eine für die provinzialrömische Reliefkunst denkbare Lösung wäre allenfalls die Umdeutung der Aphrodite / Venus auf eine Mänade, deren Gruppenpartner (ein Satyr) allerdings fehlt. Freilich wäre die Mänade im Vergleich zu den gängigen Satyr-Mänade-Reliefs seitenverkehrt wiedergegeben und auch der ihr gegenüber zu ergänzende Satyr müsste nach dem Vorbild eines neuattischen Sarkophags in Ianina seitenverkehrt wiedergegeben sein. Demnach dürfte doch die Deutung auf Aphrodite / Venus mit einem Eros in der rechten Bildhälfte am ehesten das Richtige treffen.

Bernstein auf dem keltischen Oppidum Staré Hradisko in Mähren

Arheoloski Vestnik, 1996

L'une des plus importantes routes de longue distance en Europe, passant a travers la Moravie et reliant la Mer Baltique et la Mer Adriatique etait la Route de l'Ambre. Les produits mediterraneens remontaient cette route vers le nord et etaient echanges contre l'ambre de la Baltique. On trouve une concentration notable de cet ambre sur l'oppidum latenien de Stare Hradisko. La presnce d'ambre peut etre etudiee en detail dans les quelques 10.000 m 2 de la partie occidentale du site. Deux zones du site montrent une concentration de fragments d'ambre et de produits bruts : ils peuvent etre identifies comme des ateliers de production de perle d'ambre. Le processus de production peut etre reconstitue d'apres les produits bruts, les rejets et les produits finis, qui peuvent etre classes en trois categories d'apres leur forme. On n'a cependant pas pu identifier de telles perles ni dans les trouvailles de l'oppidum, ni dans les habitats lateniens si...

Eine Bronzestatuette der Göttin Venus aus Schandel

Empreintes. Annuaire du Musée national d'Histoire et d'Art, Luxembourg 1, 2008

Der bereits recht ansehnliche Bestand an figürlichen Kleinbronzen aus der römischen Ansiedlung zwischen Schandel und Vichten ("Kräizmier") 1 konnte am 26. Dezember 2005 durch einen weiteren, überaus interessanten Neufund bereichert werden. Bei einem seiner regelmäßigen Prospektionsgänge auf dem Areal des mutmaßlichen römischen Vicus an der antiken Straßenverbindung von Arlon ("Orolaunum") nach Bitburg ("Beda") fand Romain Jacoby am späten Vormittag des zweiten Weihnachtsfeiertages 2005 auf der Katasterparzelle 696/793 (Besitzer : P. Eischen, Schandel) mit seinem Metalldetektor eine kleine Bronzestatuette. Pflichtbewusst meldete Herr Jacoby seine Entdeckung nicht nur dem Besitzer des Feldes, sondern wenige Tage später auch dem zuständigen Nationalen Museum für Geschichte und Kunst. Dank der Zuvorkommenheit von Finder und Grundstückseigentümer konnte das Museum den Neufund am 23. März 2006 für die öffentlichen Sammlungen des Landes erwerben (MNHA Inv. 2006-023). Nach ihrer fachgerechten Restaurierung in den spezialisierten Werkstätten des Museums in Bartringen, ist die Statuette seit Sommer 2006 in der gallo-römischen Abteilung (Niveau -1) des Nationalmuseums am Fischmarkt in Luxemburg-Stadt ausgestellt. Bei der noch 7,5 cm hohen, zweifellos antiken Statuette (Abb. 1) handelt es sich um einen Vollguss, d.h. das Stück wurde vom Künstler in einer vorgefertigten Hohlform ausgegossen. Nach dem Erkalten des Bronzegusses wurde die Figur dann in der Produktionswerkstatt noch manuell nachbearbeitet. Bei der Entdeckung fehlten an der sehr sorgfältig durchmodellierten Statuette bereits die linke Hand sowie die beiden Unterschenkel mit den Füßen. Wie die erhaltenen Reste zeigen, muss das Stück einst eine sehr schön glänzende, schwarz-grüne Patina aufgewiesen haben. Bei der Auffindung wies die Oberfläche allerdings stellenweise sehr starke Korrosionsspuren auf, die möglicherweise in jüngerer Zeit, im Boden, durch die Einwirkung von im Dünger enthaltenen Salzen entstanden sind.

Zur frühmesolithischen sog. "Venus" auf dem Stein von Bierden, Ldkr. Verden, Niedersachsen On the early Mesolithic so-called "Venus" on the stone from Bierden, County of Verden, Lower Saxony

Die kleine zerbrochene Steinplatte von dem frühmesolithischen Lagerplatz Bierden in der nordeuropäischen Tiefebene ist eines der sehr seltenen Werke mesolithischer Kleinkunst zwischen Alpen und Nordsee. Das Gestein stammt sehr wahrscheinlich aus dem südlich angrenzenden Mittelgebirge. Die graphischen Elemente sind unzweifelhaft artefiziell und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit als komplexes Zeichen zu verstehen. Mikrotopographischen Untersuchungen zeigen, dass die Nachnutzung die Steinoberfläche der Platte und einige dieser Elemente beschädigt hat, deren Sicht-und Lesbarkeit dadurch spürbar eingeschränkt ist. Die Rekonstruktion zeigt ein komplexes rautenförmiges Zeichen mit inneren Elementen sensu Sauvet 1990. Vergleiche mit jungpaläolithischen Werken der Kleinkunst legen die Deutung als Schematisierung eines weiblichen Körpers in Vorderansicht nahe. Es bleibt spekulativ, darin einen ersten Hinweis auf eine bisher mangels Funden unbekannte Kunsttradition südlich der Maglemosekultur zu sehen.

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