Der Deutsche Klang (original) (raw)
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Der Sound der Heimatfront. Klanghandeln im Berlin des Ersten Weltkriegs
The article analyses acoustic practices in Berlin during the First World War in two examples: the acoustic mobilization through singing and shouting on the streets at the outbreak of the war and the performance and consumption of popular music throughout the war. By investigating the acoustic dimension of the urban public sphere during the war, the article stresses the importance of sound in processes of political mobilization and of managing the home-front morale. It shows how attention to sound can add to our previous understanding of political and cultural practices and developments in wartime.
1722-1795, mit ARIADNE AUF NAXOS und MEDEA, beides 1775, sowie PYGMALION, 1779, der Stoff immerhin die Vorlage für MY FAIR LADY] bis in die heutige Zeit. Jeder kennt die Ouvertüre von Ludwig van Beethoven zu Goethes EGMONT (op. 84, 1810), aber dass ihr 8 weitere Musiknummern folgen, davon zwei Lieder und ein Melodram, d.h. Musik zu einer gesprochenen Szene (heute nennt man das Underscoring), die mit den Bühnenmusiken (Incidental music) in ihrer Summe ein Melodram ausmachen. Schon hier ist festzumachen, dass eine Affinität zu antiken Stoffen unübersehbar ist, das gilt auch für Gerhard Wimbergers DAS OPFER HELENA mit dem Text von Wolfgang Hildesheimer und Hans-Dieter Hüsch (UA Frankfurt am Main, Theater am Turm, 1968) und reicht bis zu Jette Steckels von Musik und Songs durchwirkten Inszenierung von Shakespeares ROMEO UND JULIA (Hamburg, Thalia-Theater, 2014). Dass dieser dramaturgische Strang in den USA mangels Tradition kaum Erfolg beschieden war und ist, zeigt sich u.a. in dem abnormen Flop von Mitch Leighs HOME SWEET HOMER (NY 1976), ein Opus mit dem Text von Erich Segal, der sich sogar bemühte, die Namen der antiken Figuren akribisch zu übernehmen.
Die Welt der Deutschen Sprache
Direct Media Publishing house, Moscow-Berlin, 2019
The book is multi-cultural presentation of the German language with guide to its "no mistakes in grammar" method in use, commentaries are in English, but to be on the safe side, everything about German grammar is clear from the structure of the book.
„Das Leben der Anderen“ und die Macht der Töne
„Kann jemand, der diese Musik gehört hat, … noch ein schlechter Mensch sein?“ Zentraler Untersuchungsgegenstand dieses Aufsatzes soll die audiovisuelle Inszenierung solcher sinnlichen Erfahrungen im Spielfilm Das Leben der Anderen sein – die Choreographie zwischen Abhören und Zuhören, Beobachten und Verstehen, dem Eindringen in die Privatsphäre fremder Menschen und Empathie. Mit Blick auf entscheidende Momente im Film werde ich folgenden Fragen nachgehen: I. Welche Eindrücke rütteln an Wieslers politischen Überzeugungen und wie werden diese entlang der Schwelle zwischen Sichtbarem und Hörbarem, visualisiertem und akusmatischem Ton verwirklicht? II. Inwiefern entwirft Wieslers Konfrontation mit sinnlichen Erfahrungen, Musik und Literatur eine Parabel auf die Bedeutung von Kunst in der Politik?
Das Sonische – Musik oder Klang?
Humboldt-Universität zu Berlin eBooks, 2008
Selten werden Termini ex Cathedra in die Welt gesetzt. Vielmehr greift die Wissenschaft auf, was der allgemeine Sprachgebrauch schon geläufig machte, und verleiht ihm-im besten Falle-die Konturen einer Gestalt, die Tiefe der Ausdeutbarkeit, den Radius der Wirkmacht. Das Sonische findet sich als substantivisches Etwas und als adjektivischer Zusatz in den Musikbesprechungen der Fachmagazine und scheint den Jargon der Szene zu reflektieren. Es geht offenbar um Popmusik, die mit Sounds und klangverarbeitenden Prozessen experimentiert, mithin um Musik, die sich nicht im Tanzbaren erschöpft und die das Hören provoziert. Eine unsystematische Auswahl der Kontexte des Attributs »sonisch« weist bei näherer Betrachtung etwas für diese Musik Substanzielles aus, entweder in der Weise, dass die Musik besonders starke Gefühle evoziert, oder dass ihre Wirkung als symptomatisch angesehen wird, wobei offenbar eine intensive oder auch ganzheitliche Wirkung besonders ins Gewicht fällt. Die Rede ist von sonischen Attacken, sonischer Phänomenologie, sonischen Reisen gegen die Sonne, sonischen Blaupausen, dem sonischen Nervensystem, das originär Sonische des Papiers. 1
For English version plese see https://www.academia.edu/35203027/De\_Cantu\_ignoto\_of\_unknown\_song Seit Veröffentlichung dieses Artikels in Musiktheorie 1) sind nunmehr 15 Jahre vergangen, in denen nicht nur die Möglichkeiten computergestützter Klangerzeugung und Komposition beachtliche Veränderungen erfahren haben, sondern ebenso die Wege der Veröffentlichung. Dies legt eine Anpassung der Darstellung nahe. Verändert wurde die Darstellung der Rechentechnik auf Basis von Tabellenkalkulationsprogrammen, neu sind einige Erweiterungen und die Einfügung von Links zu Klangbeispielen und einschlägigen Programmen, sowie kleine Aktualisierungen, die durch die Übersetzung dieses Artikels ins Englische angeregt wurden. Vom unbekannten Gesang So lautet der Titel jenes Traktates von Guido von Arezzo, in dem die Technik der quasi mündlichen Überlieferung und Weitergabe von Melodien verfeinert wird: " Epistola de ignoto cantu (ad fratrem Michaelem) " 1). Hier geht es jedoch nicht um Vermittlung existierender Gesänge an Ausführende, die diese noch nicht vorher gehört hatten, sondern um die unerhörte Welt möglicher Skalen, die von den bisher bekannten weit entfernt sind. Alle Tonsysteme der Welt haben zwei grundsätzliche Gemeinsamkeiten: Die Oktave als Rahmenintervall und die unregelmäßige Aufteilung der Oktave in mehrere Teilschritte. Dies trifft nicht nur auf traditionelle Skalen aus dem südlichen Afrika oder aus Südostasien zu, auch unser Tonsystem war bekanntlich bis zur Findung der gleichschwebenden Temperatur so geartet, und erst seit der Aufgabe von Dur und Moll waren Tonleitern nicht mehr Auswahlen aus dem Vorrat der zwölf inzwischen gleichen Tonschritte. Die hier folgenden Gedanken zielen in eine andere Richtung. Grundlegendes Es stellt sich nicht die Frage nach der Notwendigkeit eines neuen Systems – alles musikalisch Brauchbare ist auch notwendig, und sei es ein System aus Centschritten zur Beschreibung vorhandener Skalen oder für Meditationszwecke. Folgt man Cage, so ist für Tänzer eine Choreographie notwendig, nicht aber für Töne – letztere nehmen beim Zusammenstoß keinen Schaden, und so ist jede Tonhöhe gleichberechtigt zu jeder anderen. Gegenteiligen Standpunkt hatte einst Paul Hindemith vertreten, der mit seiner Unterweisung im Tonsatz 3) (Mainz, 1937) gar anstrebte, einen verbindlichen Ansatz für eine neuen Materiallehre zu liefern (ironischerweise wurde dieser gerade von den von ihm so heftig abgelehnten Anhängern der Dodekaphonie, namentlich in der seriellen Musik, gefunden), und es ist gerade jene Abhandlung, die zu Widerspruch reizt, einerseits wegen ihres offenkundigen Ethnozentrismus, der aus der Verabsolutierung des chromatischen Systems spricht, dann auch wegen des weltumspannenden Anspruchs seiner Ästhetik, und andererseits, weil der Komponist sich mit viel polemischem Aufwand gegen Abweichungen von diesem System ausspricht. Der Auslöser für unsere Überlegungen findet sich im Theoretischen Teil seiner Abhandlung, dem Abschnitt, der den " siebenten Oberton " behandelt (zu Beginn seiner Ausführungen hatte er " Oberton " so definiert, wie wir heute " Teilton " beschreiben): Der siebente Oberton Den siebenten Oberton des C, – b 1 mit 448 Sekundschwingungen, können wir nicht verwenden. Wollten wir mit ihm auf dieselbe Art wie mit seinen Vorgängern (den Obertönen 1 bis 6, der Verf.) umgehen, so kämen wir zu erschreckenden Ergebnissen. Wir müssten bei diesem Verfahren ihn
Deutsche Lieder? Die romantische Gegenwart des Mittelalters
Vergangenheit und Vergegenwärtigung. Frühes Mittelalter und europäische Erinnerungskultur, ed. H. Reimitz & B. Zeller, Vienna (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters, 14), 2009
Vergegenwärtigung des Mittelalters kann auf verschiedene Weisen stattfi nden: im Bemühen um wissenschaftliche Erkenntnis; imitierend oder parodierend, etwa in der literarischen und musikalischen Rezeption; auf der Suche nach Negativ-/Positivindikatoren oder markers von Identität in der eigenen Vergangenheit. Dies Letztere kann zu einer rückwärtsgewandten Idealisierung führen oder auch zur Instrumentalisierung, die Ansprüche der Gegenwart mit Argumenten aus der Vergangenheit rechtfertigt.