Abgedreht! : China töpfert bodennah (original) (raw)
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Von Arthur zu Laozi dann zum TongboShan Ich möchte hier einen Aspekt der Rezeption chinesischer Philosophie in Europa, vor allem in Deutschland, skizzieren, um auf die m.E. noch nicht umfassend und hinreichend erforschte innere Beziehung der Philosophie Schopenhauers zum chinesischen Denken einzugehen. Diese wird in der Literatur immer wieder überlagert durch eine allzurasche Beschränkung der Referenzen Schopenhauers auf die indische Philosophie. Schopenhauer hat sich nicht nur auf die indisch/chinesische Philosophie anerkennend und fasziniert bezogen, sondern er hat Teile des chinesischen daoistisch/buddhistischen Denkens in seinem Werk nach-oder mitvollzogen. Diese heikle Aussage ist natürlich wissenschaftlich nicht haltbar. Ausserdem sind die Entdeckungen von Resonanzbeziehungen zwischen zeitlich oder räumlich weit auseinander sich befindlichen Gedachtem oder Geschriebenem meist eher von feuilletonistisch-dichterischem Interesse geleitet. Aber wie die in dieser Vorlesung zitierte These des Philosophen Jaspers von der Achsenzeit nahelegt, kann es durchaus so etwas wie synchrone Parallelismen in verschiedenen Kulturen geben. So ist mein Interesse an China und an der europäischen Philosophie des 19. Jahrhhunderts nicht nur dadurch geprägt, dass eine Figur wie Schopenhauer sich ausgiebiger als in der Regel zugestanden mit Buddhismus und chinesischem Denken beschäftigt hat, sondern auch durch die Annahme, dass die Willensmetaphysik, die ein wesentliches Fundament des Schopenhauerschen Denkens ist, durchaus mit Gewinn in einen Dialog mit chinesischem Denkformen gebracht werden kann.
Raum als Syntheseleistung, oder: Die vielen Gesichter Chinas
Zur sozialen Konstruktion von Raum bedarf es u.a. einer Syntheseleistung: Menschen fassen bestimmte Menschen- und Güteransammlungen zu Räumen – also zu einer Sinneinheit – zusammen, nehmen sie als solche wahr, stellen sie sich als solche vor und erinnern sich an sie auf diese Art und Weise (Löw 2001: 159, 263; Elias 1969). Dabei fassen wir durchaus auch recht Unterschiedliches und Heterogenes zusammen. So lesen wir etwa in der Presse immer wieder von „Deutschland“, „Frankreich“, „Großbritannien“ oder „China“, und wir gehen implizit dabei vom nationalstaatlichen institutionellen Rahmen sowie einer „kulturelle Einheit“ oder „Ähnlichkeit“ innerhalb des Raumes aus. Wie brüchig diese Konstruktion von Einheitlichkeit ist, wird am Beispiel von China deutlich.
China, Corona und Demokratie: Wie können die Chinesen mündig werden
Cicero, 2020
EIN GASTBEITRAG VON QINNA SHEN am 15. Dezember 2020 Zeigt der Umgang mit dem Coronavirus, dass das chinesische System der westlichen Welt überlegen ist? Der Autoritarismus scheint zwar erfolgreich zu sein, doch China braucht dringend eine Aufklärung. Die chinesische Jugend wird auf die Überlegenheit ihres Heimatlandes getrimmt / dpa
Spielende Chinesen, oder: Sich von der Wirklichkeit überraschen lassen
Ich habe gestern geschrieben, dass ich – anders als Volker H. Schmidt – nicht sicher bin, ob wir es in Asien mit denselben Modernisierungstendenzen wie in Europa zu tun haben, oder ob verschiedene asiatische Regionen eigene Entwicklungspfade beschreiten. Wie immer in der empirischen Sozialforschung besteht die Gefahr, das zu sehen, was man sucht, weshalb ich dafür plädiert habe, dass wir erst einmal viel genauer auf Details zu achten und sich ggf. von der Wirklichkeit überraschen zu lassen. Ein Beispiel für ein solches Überraschungserlebnis ist das in Deutschland medial vermittelte Bild vom ernsthaften, betriebsamen und ständig arbeitenden Chinesen. Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass die Chinesen (auch) ein sehr verspieltes Volk sind.
2019
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Auf Dem Sprung–Brasilien, Indien Und China
2011
Die» große Krise «2008 ff. hat eine molekulare, also schrittweise Veränderung verdeutlicht, die schon seit langem wirksam war: eine globale politische und ökonomische Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse. Mit den sogenannten BRIC-und Golf-Staaten ...