Intermediale Wechselwirkung von Text und Bild zur Stilisierung einer idealen Märchenerzählerin (original) (raw)

Abbildung und Text in der Kinderliteratur. Fallstudie am Beispiel des Märchens "Die Geschichte vom Kleinen Muck" von Wilhelm Hauff

Neue Didaktik, 2010

The images in the children's books have a very well defined function in the comprehension of the literary texts in primary school. The present curriculum offers and proposes a series of exercises, that help pupils decipher the role of the image in the process of understanding the text. Through these exercises the competence of receiving written messages is being developed (reading-writing). The present article analyses the image-text relation in The story of Little Muck (Die Geschichte vom Kleinen Muck) by Wilhelm Hauff. The first part presents some crucial moments in the evolution of the illustrated book in Europe and Romania. The second part analyses the two types of images in the two different editions of the story by Wilhelm Hauff, with special attention to the typology and the functions of images, regarding the text and the reader.

Zur Interaktion von materiellem und idiomatischem Bild in deutschen Printwerbungen

tekst i dyskurs - text und diskurs

Print advertising very frequently refers to idioms containing verbal expressions of images conveying a figurative meaning. “Material” idiom's (photos, drawings, cartoons, etc.) in print adverts, in one way or another, depict the idioms’ literal meaning. Advertising plays on numerous forms of interaction between the idiomatic and material image (representation of literal meaning, implicit relation between visual element and verbal idiom, etc.). Following preliminary considerations on figurativeness and metaphoricity, 14 German print adverts are analysed with a focus on the role of the material image. Based on these analyses, reflections on the interpretability of the relation between idiomatic and material image by native speakers and foreign language learners are discussed.

Metasprache und Bilderfahrung inDer Stechlin

The German Quarterly, 2013

In diesem Essay versuche ich, Fontanes oft kommentierte, feinfuhlige Handhabung des sozialen Gesprachs als Medium fur die Analyse gesellschaftlicher Verhaltnisse und Tendenzen mit einer unauffalligen aber ganz eindringlichen Bildlichkeit zu verknupfen, welche seine Romane und besonders den Stechlin immer wieder unterbricht. Gerade das unverhoffte Erfahren von Bildlichkeit und ein hieraus resultierendes, spezifisches “Bildbewusstsein” wird im Stechlin oft als Ort der Zuflucht vor der banalen Diesseitigkeit und insistenten Relativitat des sozialen Gesprachs (“Causerie”) erfahren. Allerdings sind Fontanes Bilder weder als verbale Faksimiles einer rein gegenstandlichen Welt noch als ekphrastische Varianten des spaten Realismus zu verstehen. Vielmehr deutet sich in der Bilderfahrung seiner Romanfiguren eine von jeglichen religiosen (geschweige denn konfessionellen) Inhalten unberuhrte Rezeptivitat fur transzendente, zumindest zeitlose Bedeutungen. Besonders im Stechlin kristallisiert sich in der stets unerwarteten Bilderfahrung eine unterschwellige, quasi-sakulare Mystik heraus.

Narrative und stilistische Dualität am Beispiel von Ingmar Bergmans PERSONA

2019

PERSONA gilt sicherlich als einer der rätselhaftesten und experimentellsten Filme Bergmans Oeuvre. Seine wesentliche Ambiguität bringt unvermeidlich riesige Auslegungsschwierigkeiten, auf die die Kritiker seit der Filmpremiere von 1966 immer wieder stoßen, hervor. Dies hat eine der maßgeblichsten Stimmen der internationalen Kulturlandschaft dazu gebracht, den Verzicht auf eine Interpretation, die die Analyseinstrumente der traditionellen Erzähltechnik einschließt, zu erklären. 1 Der Film stellt nämlich eine Zäsur in der bergmanschen Filmografie dar, denn der Regisseur zeigt erst in diesem Werk deutlich den Einfluss des internationalen Kunstkinos der 60er Jahren und untersucht dabei weitere Möglichkeiten des Mediums, die in den früheren Werken noch nicht experimentiert werden. 2 Verschiedene Aspekte dieses wie anderer Kunstfilme können (und wollen?) auf vielfältige Weise die ZuschauerInnen frustrieren, da die Neugierde des Publikums durch Unklarheiten betreffend die Handlung, die Charakterisierung der Figuren bzw. die Aufführung der Mise en Scène nicht erfüllt wird. Darüber hinaus ist oftmals irgendeine Botschaft seitens des auteurfalls vorhandenschwer zu entziffern. 3 Vor diesem Hintergrund entwickeln sich unterschiedliche Ansätze auf den Film seitens der Kritik, die einerseits dem Werk eine ‚unanfechtbare' Bedeutung zu geben versuchen, andererseits sich innerhalb der Grenzen eines verkleinerten und äußerst subjektiven Horizonts kristallisieren. Es sieht aus, dass ein rechtkräftiges Urteil über dieses allgemein anerkannte Meisterwerk definitiv ausgeschlossen sei. Es wäre daher an dieser Stelle vernünftig, auf den "Primat des Inhalts" 4 zu verzichten, um das Potenzielle der Form zu erlösen. Allerdings scheint es zweckmäßig, die Möglichkeit eines kombinierten Ansatzes zu berücksichtigen: Das heißt die Aussicht, sowohl die Sonderstellung der Form bei der Analyse anzuerkennen als auch Interpretationsperspektiven anzubieten. Angesichts dessen wird in dieser Arbeit der Fokus auf formale sowie inhaltliche Aspekte des Films liegen. 1 Nämlich Susan Sontag, die PERSONA (neben anderen Meisterwerken wie LETZTES JAHR IN MARIENBAD) eine Sonderstellung gibt, wonach das Material, aus dem der Film besteht, als thematische Ressource behandelt werden soll. Vgl. Susan Sontag: "Bergman's Persona", in: Lloyd Michaels (Hrsg.): Ingmar Bergman's Persona,

Comic und Geschichtsbewußtsein - Mythisierung im Gegensatz zur Historisierung

Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics., 2011

Jedes Erzählen interpretiert das Erzählte neu, sowohl historisch kritisches, als auch mythisierendes. Die oben gezeigten Beispiele der Fotoverwendung in Maus zeigt, dass auch um historische Korrektheit bemühtes Erzählen von narrativen Konventionen beeinflusst wird. Differenzierte Auseinandersetzungen stehen dabei neben verzerrten Darstellungen und beide wirken gemeinsam auf das kollektive Erinnern und den Umgang der einzelnen Kulturen mit der eigenen und der gemeinsamen Weltgeschichte. Die Mythisierung der Nazi-Zeit durch ihre Einbindung in andere narrative Zusammenhänge hat es deutlich schwieriger gemacht, die historischen Ereignisse, Verhältnisse und Zusammenhänge im kollektiven und kulturellen Gedächtnis zu bewahren, ohne sie fiktional zu verzerren. Die Beispiele aus amerikanischen Abenteuer- bzw. Superhelden-Comics verdeutlichen, wie ein Themenbereich Zeichen, Motive und Stoffe liefert, als absolut böse klassifiziert, ausgeschlachtet und mit anderen aus beliebigen Zusammenhängen, nicht zuletzt der Popkultur, stammenden Motiven und Figuren verbunden wird. Etablierte Erzählmuster verlangen nach stereotypen Figuren, die mit entsprechend vereinfacht konstruierten und bewerteten Typen gefüllt werden. Witzfiguren oder Horrorpersonal, übermächtige hemmungslose Ultraschulken oder lächerliche Größenwahnsinnige dominieren. Beide Extreme finden sich mit Nazi-Attributen ausstaffiert, beide tragen dazu bei, dass die historischen Verhältnisse und Personen immer weniger bedeutsam sind, sondern mythisch überhöht werden: Angesichts von Superkräften bei Helden und Feinden reichen normale Schurken und Verschwörungen nicht mehr aus, die Erkenntnis der "Banalität des Bösen" verschwindet, da der Gegner unbegrenzt machtvoll werden muß, denn nur dann kann der Kampf immer weiter gesteigert werden. Und je hemmungsloser böse und mächtiger der Feind gezeigt wird, um so schwieriger ist zwar der Sieg des Guten, das sich zugleich aber als noch stärker als dieser unbezwingbar wirkende Feind erweist. Leser ohne Wissen über diese historische Vorlagen sind kaum in der Lage, die Verdichtung zu decodieren, einzuordnen oder kritisch zu reflektieren. Aber auch bei Lesern mit Hintergrundwissen werden die überzeichneten Schurken und Nazi-Ableitungen ins Bildgedächtnis aufgenommen und werden Teil des Erinnerns, das durch bestimmte Zeichen und Situationen ausgelöst werden kann. In wie weit dies in solchen Situationen reflektiert wird oder unterschwellig geschieht, ist unklar. Klar ist, dass die Sicht aller auf diesen Themenbereich durch die Ablösung der Attribute und Etablierung bestimmter themenbezogener Typen vom Historisieren zum Emotionalisieren verklärt wird. In: in: Klaus Farin, Ralf Palandt (Hrsg.): Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics. Berlin: Archiv der Jugendkulturen, 2011; 419-427.

Bilderbuchperipherien — Mediale Räumlichkeit und Blickbewegungen im Bilderbuch

2024

Dieses Buch bietet die erste literatur- und medientheoretisch fundierte Studie zu Blickbewegungen im Bilderbuch. Es begegnet zwei Forschungsdesideraten: Der empirischen Untersuchung geht eine umfassende theoretische Auseinandersetzung mit der Räumlichkeit und Paratextualität des Bilderbuchs voraus, die bislang noch nicht vorliegt. Die Rezeptionsstudie setzt sich in zweierlei Hinsicht von bereits vorliegenden Arbeiten zur Bilderbuchrezeption ab: Anders als in Blickbewegungsstudien aus der experimentellen Psychologie wird die Komplexität des Rezeptionsgegenstandes in die Analyse der Blickbewegungen einbezogen. So setzt die Studie nicht auf bildschirmbasierte Schrift-Bild-Kombinationen oder fragmentierte Ausschnitte, sondern erforscht die Rezeptionsprozesse im Umgang mit authentischen Printbilderbüchern. So gerät auch die Relevanz von Räumlichkeit und Materialität des Mediums für die Rezeption in den Blick. Anders als bereits vorliegende Bilderbuchrezeptionsstudien aus dem literaturdidaktischen Kontext untersucht diese Studie nicht nur post hoc in einem inszenierten Setting erhobene verbale Daten (z.B. Anschlussinterviews), sondern kombiniert die Aufzeichnung von Blickdaten mit der Erhebung flankierender qualitativer Daten in einem möglichst ungesteuerten Rezeptionsprozess.