Focal point: Secularisation and education (original) (raw)
Related papers
Europäisierung religiöser Bildung? Religionspädagogik und internationale Standardisierungsprozesse
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie, 2016
The article deals with a relatively new phenomenon of religious education: developments towards a Europeanisation of religious education. Starting point is the assumption that we face a Europeanisation of education that leads to the fact that we no longer can determine education only from a national perspective. European and international processes have a growing influence on education policy and education practice and promote standardisation. Three examples are introduced and investigated. Are those trends also important for religious education and how can we identify and deal with elements of standardisation? Zusammenfassung: Der Beitrag behandelt ein relativ neues Phänomen in der Religionspädagogik: die Beschäftigung mit Tendenzen einer Europäisierung religiöser Bildung. Ausgangspunkt ist dabei die These, dass wir es mit einer Europäisierung von Bildung zu tun haben, die dazu führt, dass Bildung nicht mehr allein national bestimmt werden kann. Europäische und internationale Prozesse beeinflussen zunehmend Bildungspolitik und Bildungspraxis und fördern Standardisierung. Anhand von drei Beispielen wird untersucht, ob diese Tendenzen auch für den Bereich des Religionsunterrichts gelten und welche Elemente einer Standardisierung dabei erkennbar werden.
Fundamentalismus und Säkularisierung
Die substantielle Verbundenheit des Fundamentalismus mit der Moderne evoziert die Frage nach der Beziehung des Fundamentalismus zur Säkularisierung als einem Hauptelement der Modernisierung.
Sittlichkeit und Bildung in der globalen Moderne
Hegel-Jahrbuch, 2014
Der Gedanke einer dialektischen Beziehung von Sittlichkeit und Bildung findet sich schon beim jungen Hegel. Die am Vorbild der Antike gewonnene Gestalt der Sittlichkeit sieht er in der heraufziehenden Moderne angesichts der sich ausdifferenzierenden bürgerlichen Gesellschaft durch "Entzweiung" gekennzeichnet. Weiter gefasst kann die Erfahrung der "Entzweiung" als ein Ausgangspunkt für Hegels Philosophieren überhaupt betrachtet werden.1 So spricht er von dem "Bedürfnis" der Zeit, Entzweiung -die neben der sozialen Zerrissenheit auch die von Glauben und Wissen meint -zu überwinden, bereits in der Differenzschrift von 1801. Dort heißt es: "Je weiter die Bildung gedeyht, je mannichfaltiger die Entwicklung der Äußerungen des Lebens wird, in welche die Entzweyung sich verschlingen kan, desto grösser wird die Macht der Entzweyung, desto fester ihre klimatische Heiligkeit, desto fremder dem Ganzen der Bildung und bedeutungsloser die Bestrebungen des Lebens, sich zur Harmonie wieder zu gebähren."2 1 Vgl. J. Ritter, "Hegel und die französische Revolution", in: ders., Metaphysik und Politik. Studien zu Aristoteles und Hegel. Frankfurt/M. 2003, 183-255, v. a. 213 ff. 2 GW Bd. 4, 14. So weit nicht anders angegeben wird Hegel mit der Sigle GW zitiert nach der Ausgabe: Gesammelte Werke. In Verbind. m. d. Deutschen Forschungsgemeinschaft hg. v. d. Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Hamburg 1968 ff. Die Grundlinien der Philosophie des Rechts (GW Bd. 14) werden mit dem Kürzel GPR zitiert, die Phänomenologie des Geistes (GW Bd. 9) als PhG, die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im
Counterpoint ‘Localisation’ and the Definition of ‘School’
20. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH), Detmold, 1-3 October, 2020
Recent scholarship puts a special emphasis on local stylistic differences in the international phenomenon of cantare super librum. A challenge today is in fact the question of how different and varied the sounding results of these polyphonic improvisations were, according to place and time. For answering this question, Philippe Canguilhem (2017) introduces a definition for examples of written-out improvisation. In this paper, I will delineate a methodology that is based on the study of parodies on the same work within interrelated networks of composers: parodies of Palestrina’s madrigal Vestiva i colli from the ‘Roman School’ and at the Munich Court. A crucial problem for any research on local stylistic differences consists in the inequal distribution of the repertory, as soon as one considers e.g. Palestrina together with underresearched composers. To undergird this problem a framework is provided, in which heterogenous findings can be systematically integrated into a single research environment. Although I associated close reading with traditional scholarship (Schubert 2007, Ackermann 2011 etc.), and distant reading with computer-assisted (n-grams) analysis (Mavromatis 2012, SIMMSA 2014–2020), these fields are partly interchangeable and closely interdependent. My own methodology is based on an analogy between the Globalisation–Localisation (GILT) Process (Dunne 2006) in software development and the parody process in composition, the latter defined in context of oral composition (Berger 2015). Two research questions will be discussed: 1. Considering a closer reading of stylistic ‘features’ against the study of personal networks, how can a concept of ‘school’ in late sixteenth century be defined? 2. How could it be translated into a ‘participative’ educational environment (Mayrberger 2020) in terms of modern media pedagogy? Other than current analysis with n-grams, this school-based approach adds a further level between ‘global’ and ‘local features’ in music analysis.
Zeitschrift für Weiterbildungsforschung
Humanität, abgeleitet vom lateinischen Wort humanitas, bedeutet Menschlichkeit. So sagen es die Wörterbücher. In seiner heutigen Bedeutung, die sich seit der Renaissance aus den Ideen des Humanismus speist, ist es mehr als Menschlichkeit-es ist ein philosophisch-moralisches Konzept. Dieses Konzept begegnet uns etwa in der Rede vom "humanen" Menschenbild, das immer positiv besetzt ist. Der Topos legt zugleich nahe, dass es auch ein "inhumanes" Menschenbild geben könne. Und in der Tat gibt es dies: Homo homini lupus. Ja, der Mensch hat auch schlechte Seiten, vielleicht mehr als gute. Menschlichkeit, im Sinne von "Menschsein", ist also nicht per se "gut", sondern wird durch einen gesellschaftlichen Konsens, der sich in Ethik und Moral, in Philosophie und Religion, letztlich auch in Gesetzen widerspiegelt, normativ mit "gutsein" aufgeladen. Was aber ist das Gute? Was ist das menschlich Gute? Es drückt sich in den zehn Geboten des Christentums aus, die im Grunde als Verbote das Ungute (wie Töten, Habgier, Ehebruch) untersagen. Wir finden es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948, die-ebenso wie die Europäische Menschenrechtskonvention von 1950-die Würde und die Freiheit des Einzelnen sowie Gerechtigkeit und Frieden postulieren. Konkreter, und auf die Staatsform der Demokratie hin angewandt, versteht es die International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) in ihren Studien: Sie formuliert "liberal-humanistische" Lernziele, wie Solidarität und Gleichheit, soziales Engagement und soziale Verantwortung (Torney-Purta et al. 2001).
Zwischen Säkularisierung und religiöser Vitalisierung
2014
Einleitungder Vergleich des Religiösen in Deutschland und Polen Hier das religiös hochvitale Polen, dort das religiös lauwarme Deutschland, hier die konfessionell homogene Hochburg der Katholiken, dort die religiös pluralistische Landschaft eines seit der Reformationszeit konfessionell gespaltenen Landes, das durch die Einwanderung von Immigranten aus der ganzen Welt religiös immer noch vielfältiger wird, hier der politisch selbstbewusste Katholizismus, der einem diktatorischen System erfolgreich getrotzt hat, dort ein durch die sozialistische Vergangenheit massiv geschwächter Protestantismus, der sich auch nach dem Zusammenbruch des totalitären Regimes nicht zu erholen vermochte-lassen sich die religiösen Verhältnisse in Polen und in Deutschland überhaupt vergleichen? Die religiöse Signatur zweier Gesellschaften dem Vergleich auszusetzen, erfordert Feingefühl und Entschlossenheit, Differenzierungsvermögen und den Mut zur Verallgemeinerung, Sinn für Unterschiede und Verständnis für Ähnlichkeiten. Es handelt sich um ein außerordentlich vielschichtiges und facettenreiches Unterfangen, einen solchen Vergleich vorzunehmen. Und dieses Unterfangen wird nicht einfacher, wenn man bedenkt, dass die religiösen Landschaften eine Fülle an "Besichtigungsorten" aufweisen, in sich regional und sozialstrukturell differenziert sind, mit Hilfe unterschiedlicher Methoden der empirischen Sozialforschung analysiert und von unterschiedlichen theoretischen Ansätzen her interpretiert werden können, und wenn der Vergleich, wie in unserem Fall, von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Wissenschaftstraditionen und-kulturen vorgenommen wird. Doch es lohnt sich, sich dieser Herausforderung zu stellen, denn es ist der Vergleich, der ein Verständnis des Eigenen, der Besonderheit, des Unverwechselbaren eröffnet. Durch den Vergleich erst können die Spezifika eines Falles herausgearbeitet, Vorurteile aufgebrochen, scheinbare Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden. Gleichzeitig kann aber auch die Erkenntnis von Gemeinsamkeit das Ergebnis des Vergleichs sein. Vielleicht ist manches, das man als charakteristisch für die eigene Kultur, das eigene Land, die eigene Region angenommen hatte, gar nicht so einzigartig wie bislang unterstellt und steht möglicherweise sogar in einem beschreibbaren Zusammenhang mit dem, von dem es sich abgrenzt. Auch wenn der Vergleich lohnt, so ist er deswegen nicht einfach oder gar frei von Voraussetzungen. Überprüfbare Theorien müssen genauso zur Verfügung stehen wie Referenzpunkte des Vergleichs. Nicht die einfache Deskription und Länderbeschreibung kann das Ziel sein, vielmehr müssen Kategorien oder Fragestellungen gefunden werden, entlang derer verglichen werden kann (siehe Lauth/Pickel/Pickel 2009). Dies ist gerade angesichts der verbreiteten Skepsis gegenüber universalistischen Betrachtungsweisen, wie sie aus kulturwissenschaftlichen Zugängen resultieren, nicht unproblematisch. Entsprechend muss man den Vergleich mit Behutsamkeit und methodologisch reflektierter Umsicht vornehmen und vorschnelle Generalisierungen vermeiden.
Interfaith Discourse - Reconciling Islam and Secularism in a Globalizing World
Die Umschrift der arabischen Wörter und Eigennamen erfolgt nach der durch Ian Almond in Sufism and deconstruction -A comparative study of Derrida and Ibn 'Arabi verwendeten Regelung, welche mit folgenden lateinischen Buchstaben wiedergegeben werden. Alle arabischen Wörter und Eigennamen werden so oft wie möglich, nach Erörterung ihrer deutschen Bedeutung, an Stelle ihrer Übersetzungen wiedergegeben, um ihren jeweiligen regionalen, historischen, religiösen und linguistischen Kontext zu referieren und zu verdeutlichen. In einer Arbeit bei der interkultureller Austausch, Verständnis und Toleranz im Mittelpunkt stehen, scheint eine grenzüberschreitende Begrifflichkeit wichtig und notwendig zu sein. Um dem Verlorengehen und der Modifikation von Sinn durch Übersetzung vorzubeugen, werden auch englische Zitate möglichst in ihrem englischen Original in den Text integriert. Rassensolidarität." 35 36 So stimmte die emanzipatorische Führerschaft des islamischen Propheten Muhammed den Ruf "La-Kaiser-o-la-Kisra" gegen die Herrschaft des erblichen Adels im damaligen Mekka an und verkündete seine Treue gegenüber Gott, nicht gegenüber dem König. 37 Der Islam gründe sich, Iqbal zu Folge auf dem Glauben an einen Gott, der die spirituelle Grundlage allen Lebens d.h. aller sich uns offenbarenden Manifestationen ist. 38 In Ian Almonds Sufism and Deconstruction, das eine zentrale Grundlage dieser Arbeit bilden wird, werden die flexiblen und freien Auslegungen des muslimischen Philosophen und Mystikers Muheyyddin Ibn 'Arabi, in Hinsicht auf das Göttliche im Islam, beschrieben. Auch er fundiert seine Philosophie wie Iqbal auf der Ansicht, dass Göttliche befände sich am Ursprung aller Manifestationen und vertritt dabei eine so radikal offene Hermeneutik der Zeichenwelt, dass Almond ihn, im Rahmen seiner Analyse, sogar in die Nähe des französischen postmodernen Dekonstruktivisten Jacques Derrida rückt. In Ibn 'Arabis Gedankenwelt erfährt das Göttliche im Islam eine so freie Neuinterpretation, dass es sich weder unter zeitgenössische totalitäre noch unter separatistische Strömungen zwängen ließe. Er zeichnet das Bild eines Allumfassenden, dass in jedem Moment zerstört, was es zuvor geschaffen hat und mit Segregation oder Intoleranz nicht zu vereinbaren ist. Die Treue gegenüber dem Göttlichen bedeute im Grunde die Treue des Menschen gegenüber den vielfältigen Ausprägungen der Realität und so eine Radikale Offenheit, Demut und Brüderlichkeit gegenüber anderen Kulturen. Eine radikale Hermeneutik des Islam, wie sie Ibn 'Arabi praktizierte, könnte demnach einen Rahmen für die durch Hefner vorgeschlagene und auf der Pluralismusprämisse basierenden dritten Strategie bieten. In Anbetracht stetig globalisierender und beschleunigender Prozesse des Sozialen binnen der letzten Jahrzehnte, ist eine Annäherung von Seiten der Religion allein nicht ausreichend. Es stellt sich außerdem auch die Frage ob moderne gesellschaftliche Strukturen und Denkarten, überhaupt mit einer so radikalen und allumfassenden Pluralität umgehen können. Iqbal kritisiert in diesem Sinne beispielsweise die scharfen Grenzziehungen der westlich-modernen Betrachtung der Realität, die die Teilung verschiedener Gemeinschaften bewirkt, als der islamischen vollkommen oppositär. "Die Weisheit des Westens bewirkt die Teilung von Nationen; Und die Weisheit des Islam 35 Iqbal, 2003, S. 16 36