Institutionelle Innovationen (original) (raw)
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Zwischen institutioneller Innovation und Reproduktion
Berliner Journal Fur Soziologie, 2006
Der vorliegende Beitrag behandelt die Frage, inwieweit sich das deutsche Corporate Governance-System im Verlauf der 1990er Jahre der angloamerikanischen Spielart der Unternehmenskontrolle angenähert hat. Die in der bisherigen Corporate Governance-Forschung vorherrschende Neigung zu funktionalistischen Erklärungen wird um eine machttheoretische Perspektive ergänzt, die institutionellen Wandel als Resultat politischer Auseinandersetzungen zwischen Stakeholdern begreift. Anhand empirischer Befunde wird die These formuliert, dass sich der institutionelle Wandel des deutschen Corporate Governance-Systems aufgrund seiner inkrementellen Natur der herkömmlichen Dichotomie zwischen Kontinuität und Wandel entzieht und daher zutreffender als „Hybridisierung“ bzw. als „institutionelle Überlagerung“ charakterisiert werden kann. Die Ausweitung marktförmiger Governance-Mechanismen und der Machtgewinn finanzorientierter Aktionäre werden von einer Reproduktion verhandlungsförmiger Koordinationsmodi begleitet. Die Einspeisung systemfremder Komponenten in weiterhin bestehende Institutionen hat ein Mischsystem entstehen lassen, das sich zwischen koordinierten und liberalen Marktökonomien bewegt. This contribution addresses the question of whether the German corporate governance regime has changed towards the angloamerican corporate governance model in the 1990s. While most approaches within this field of research tend to exclusively focus on functionalist models, this article stresses the impact of power relations on processes of institutional change. Looking at an ambiguous and incremental transformation process, it becomes clear that the dichotomy between continuity and change is not well suited to depict the process adequately. Categories as „hybridization“ or „institutional layering“ seem more useful here. While market forces became more important for corporate governance in Germany, traditional mechanisms were — to some extent — reproduced simultaneously. The upshot is a hybrid corporate governance system which is located between coordinated and liberal market economies. Le présent article s’interroge sur la tendance du système de corporate governance allemand à se rapprocher de la variante anglo-américaine du contrôle des entreprises au cours des années 1990. Dans notre perspective inspirée de la théorie du pouvoir pour compléter l’approche fonctionnaliste jusqu’à présent dominante dans les recherches sur la corporate governance, les transformations institutionnelles apparaissent comme le résultat de luttes politiques entre les actionnaires. A partir de données empiriques, nous exposons la thèse selon laquelle les transformations institutionnelles à l’œuvre dans le système de corporate governance allemand échappent à la dichotomie traditionnelle entre continuité et changement en raison de leur caractère incrémental, de sorte qu’on peut les qualifier de façon plus pertinente d’„hybridation“ ou de „superposition institutionnelle“. La propagation des mécanismes de gouvernance calqués sur le marché et l’accroissement du pouvoir des actionnaires financiers s’accompagne d’une reproduction des modes de coordination basés sur la négociation. L’introduction d’éléments étrangers au système dans les institutions existantes a fait naître un système mixte oscillant entre économie de marché coordonnée et économie de marché libérale.
Institutionelle Innovationen im Infrastrukturbereich: Beispiel Post in Estland
Unterschiedliche Wirtschaftssektoren brauchen wegen ihren technologischen Besonderheiten und volkswirtschaftlichen Rolle unterschiedliche Spielregeln. Insbesondere gilt es für Infrastrukturbereiche wie Energetik, Transport, Telekommunikation, Kommunalversorgung, aber auch Post. Hier sind in den letzten Jahrzehnten so grosse Änderungen teilweise schon passiert, teilweise erst im Gange, dass wir über fundamentale institutionelle Innovationen sprechen können. In diesem Aufsatz werden wir die Suche nach neuen Spielregeln in einem von vielen Infrastruktursektoren, nämlich im Postbereich, ansehen. Dabei werden wir nicht nur die Rolle der unterschiedlichen Institutionen in der Postwirtschaft untersuchen, sondern auch die Rolle der unterschiedlichen Regulierungsebenen. Nämlich hängt der Endergebnis sowohl von der EU-als auch von der nationalen Politik der Mitgliedstaaten ab. In diesem Aufsatz werden insbesondere die Rahmenbedingungen der Postwirtschaft und deren Entwicklung in Estland dargestellt und bewertet. Methodologisch bleiben wir im Rahmen der normativen Regulierungstheorie. Die Ziel ist, sowohl mögliche Schwachstellen der Reformen als auch zur Verfügung stehende Änderungsansätze aufzuzeigen
Die Innovationen der Gesellschaft
Soziale Innovation, 2010
Wenn von Innovation die Rede ist, dann sind in der Regel ökonomische Innovationen gemeint. Von Schumpeter bis zu aktuellen Definitionen geht es um die Einführung und Verbreitung von neuen und verbesserten Produkten, Prozessen, Systemen und Geräten zur kommerziellen Nutzung in der Ökonomie (z. B. Freeman 1974: 22; OECD 1997: 133). Aber gibt es in der Gesellschaft nicht auch viele Innovationen von nicht-ökonomischer Art, die z. B. Wissenschaft und Bildung, Politik und Alltagsleben, Kunst und Kultur folgenreich verändern?
Innovation in der Gemeinschaft
Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift, 2016
Die Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlichen Akteuren kann neue Innovationen hervorbringen. Die Kollaborative Ökonomie kann daher eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung einer sozialökologische Transformation übernehmen.
Innovationen - wie Neues entsteht
2020
Innovationen-wie Neues entsteht Zu den selbstverständlichen Merkwürdigkeiten für Historiker gehört es, meist nur indirekt mit ,Neuem' konfrontiert zu werden. Denn die wichtigen Übergänge, Passagen und Prozesse sind bereits vollzogen und Neues geschieht unter historischer Sonne typischerweise-nicht. Diese zweifellos Beobachter-determinierte ,Falle', die sich hier-nicht nur-disziplinspezifisch auftut, wurde von gar nicht so unbedeutenden Historikern gewissermaßen ideologisiert: zur histoire immobile etwa, zur Strukturgeschichte oder zur historischen Anthropologie. Neues wird aber auch unter dem Schlagwort der ,Innovationen' immer nur ex post zum Gegenstand der sozial-, technologie-und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung. Und "wie Neues entsteht", ist auch in den Wissenschaften der Wissenschaften unter der Leitperspektive von ,Strukturen vergangener wissenschaftlicher Revolutionen' abgehandelt worden. So enthält Thomas S. Kuhns Sammlung von wissenschaftshistorischen Beispielen im wesentlichen die Siegeszüge des "einstig Neuen", nämlich von "Kopernikus, Newton, Lavoisier und Einstein". Diese Beschränkungen auf Bereiche diesseits des Neuen haben zu unterschiedlichen Ausweich-und Umgehungsstrategien geführt: Bei Historikern hat das Fehlen des Neuen zwei verschiedene Hauptwege entstehen lassen. Auf der einen Seite sehen wir die ,historistische Steigerung', das ,eigentlich' Gewesene-entweder unter "Auslöschung" des Selbst, der frühe Wunsch des Leopold von Ranke, oder unter "Beteiligung" des Selbst, die spätere Phase historistischer Selbstreflexion-in den alleinigen Vordergrund zu stellen. Auf der anderen Seite entstand speziell in den letzten Jahrzehnten ein Interesse daran, was "nicht eigentlich gewesen"-oder was der ,historistische Blick' aus den Augen verloren beziehungsweise nie in das Blickfeld bekommen hat: Alltag, Frauen, außereuropäische Kulturen. Im Feld der Sozial-und Wirtschaftswissenschaften herrschen hauptsächlich kompensatorische Neigungen vor, die fehlende Faßbarkeit der Entstehung des Neuen durch eine ,Rhetorik der neuen Einzigartigkeit' und einen ,Jargon der permanenten Innovation' zu sublimieren. Und die wissenschaftswissenschaftliche Perspektive genügt sich hinreichend selbst damit, die mannigfaltigen kognitiven wie nicht-kognitiven ,Netze', die den Wissenschaftsentwicklungen zugrunde liegen, auf immer andere und damit neue Weisen zu re-konfigurieren. Man zeigt Design-Variationen-und rekonfiguriert Bekanntes.
in der Entwicklungsplanung als Antwort auf das Problem der Organisation von Innovation Projects and Innovation Project-oriented planning as an answer to the problem of the organisation of innovations Kurzfassung Projekte haben in der Stadt-und Regionalplanung an Bedeutung gewonnen. Der Beitrag beschaftigt sieh mit der Frage, inwieweit das Auftreten der neuen offentlichen Aufgabe, die Organisation von Innovationen, als Ursaehe fiir den konstatierten Bedeutungsgewinn von projektorientierter Planung angesehen werden kann. Projekte bieten sieh fiir die Innovationserzeugung besonders an, weil sie kreative mit umsetzungsorientierten Verfahren kombinieren konnen. Der neue Planungsmodus steht nieht nur fur den Riiekzug offentlieher Planung, sondern beinhaltet aueh Chaneen.
Rational: Innovation und revolutionäre Produkte
2009
Rational ist ein Beispiel für ein Unternehmen, für das Innovation und kontinuierliche Verbesserung die Eckpfeiler seiner Strategie bilden. Der Hersteller von professioneller Küchenausstattung strebt kompromisslos Verbesserungen bei sämtlichen Prozessen an und hat sich darüber hinaus das Ziel gesetzt, seine eigenen Produkte etwa alle sieben Jahre durch radikale Innovationen als technisch überholt erscheinen zu lassen. Das Ergebnis ist die weltweite Marktführerschaft für dieses mittelständische Unternehmen. 2.1 Die Rational-Methode 2.1.1 Jeder kann kochen Kochen im großen Maßstab ist mit der Essenszubereitung am heimischen Herd überhaupt nicht vergleichbar. Eine professionelle Großküche ist eine Auftragsfertigung oder ein chargeproduzierender Betrieb, in dem große Mengen an Lebensmitteln manuell bei gleichbleibender Qualität verarbeitet sowie schnell und effizient ausgeliefert werden müssen. Es kommt auf Disziplin und Teamarbeit an; das Personal ist teils großem Stress, teils der Langeweile geistloser Routinearbeiten ausgesetztso sieht zumindest die herkömmliche Vorstellung aus. Heutzutage setzen jedoch immer mehr Großküchen moderne Geräte ein, die einen großen Teil der manuellen Arbeiten übernehmen und sogar den Stress und die Besorgnis über Klümpchen in der Sauce oder zusammenfallende Soufflés vertreiben. Rational, ein mittelständisches Unternehmen aus Landsberg am Lech, ist einer der weltweit führenden Hersteller solcher professioneller Küchenausrüstung. Den meisten Menschen wird der Name unbekannt sein, da Rational keine Geräte für Privathaushalte herstellt. In der Catering-Branche kennt jedoch jeder die Produkte der Marke Rational. Bei professionellen Küchenchefs ist die Firma für ihr SelfCooking Center (SCC) und ihre Vario-Herde (auch bekannt als VarioCooking Centers oder VCC) berühmt.