Rettet das archäologische Erbe in Trier! : Die Archäologische Trier-Kommission 1925-2005 (original) (raw)
Akute Bedrohungen der archäologischen Denkmäler in Trier haben immer wieder Initiativen und Maßnahmen zu ihrem Schutz hervorgerufen. Man braucht nur an das 1808 im Stadtteil Pallien entdeckte römische Heiligtum im Bereich des vicus Voclannionum zu denken, dessen Ausgrabung den Anstoß zur Altertumssammlung der Gesellschaft für Nützliche Forschungen gab. Auch die 1877 erfolgte Gründung des Provinzialmuseums (seit 1934 Rheinisches Landesmuseum Trier) mit der Zusammenführung der in Trier vorhandenen musealen Sammlungen und dem ausdrücklichen Auftrag zur Aufsuchung und Ausgrabung der Altertümer im ganzen Regierungsbezirk war nichts anderes als eine konsequente kulturpolitische Handlung des preußischen Staates zur Sicherung von Bodendenkmälern und Kunstwerken. Die Trier-Kommission in den 1920/30er Jahren Mitte der 1920er Jahre kam auf das Provinzialmuseum eine Aufgabe zu, die das seit 1905 unter der Leitung von Emil Krüger stehende Haus personell, finanziell und organisatorisch zu überfordern drohte. Im Zuge der Vorarbeiten für eine projektierte Rampenstraße über das Altbachtal wurde ein riesiger römischer Tempelbezirk entdeckt (Abb. 1). Schon die ersten Rettungsgrabungen 1924 und 1925 konnten nur durch erhebliche Sondermittel von verschiedenen Seiten ermöglicht werden. Es bleibt das Verdienst des mit der Ausgrabung beauftragten damaligen Abteilungsleiters am Provinzialmuseum, Siegfried Loeschcke, daß es ihm gelang, mit Gerhard Rodenwaldt, dem Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts, einen der einflußreichsten Fachleute "für die großen in Trier zu lösenden Aufgaben zu interessieren". Mit Rodenwaldts Unterstützung gelang es am 11. Februar 1926, eine "Kommission zur Erforschung der spätrömischen Kaiserresidenz und frühchristlichen Bischofsstadt Trier" zu konstituieren, deren umständlich klingender Name das anvisierte Ziel bereits bedeutungsvoll umschrieb. Am 22. August 1925 war bereits eine "Vorkommission" zusammengetreten. Wesentliche Aufgabe der "Trier-Kommission" sollte es sein, mit planmäßigen archäologischen Untersuchungen eine systematische Erforschung der Trierer Denkmäler zu ermöglichen, aber auch für die notwendige Finanzierung zu sorgen. Hierfür haben in den "Man sollte sich darüber im klaren sein, daß man dort ein Erbe von europäischem Rang zu verwalten hat …"
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