Design und Feldphase des Mini-Panels (original) (raw)

Schopper urnenfelderzeitliche Miniaturbeile Kunzing Deggendorf

Ausgrabungen und Funde in Altbayern 1992-1994. Sonderausstellung Gäubodenmuseum Straubing, 1995

Zwei urnenfelderzeitlicher Lkr. Deggend_orf, Ndb. [Miniaturbeile aus Künzing, Auf dem Gemeindegebiet von Künzing kamen in den letzten Jahren zwei sehr ungewöhnliche Beile zu Tage, Das erste fand sich innerhalb des Siedlungsareals von Künzing-Bruck am Westende der Ortschaft (Abb. 1,1) Während mehrerer Jahre wurde dort ein Neubauge-biet im Vorgriff durch die Kreisarchäologie untersucht. Auf der dicht belegten Löf3fläche spiegeln sich fast alle aus dem niederbayerischen Gäuboden bekannten prähistorischen Kulturgruppen wieder. Neben Sied-lungsresten der Linienbandkeramik stehen solche mit Funden der Stichband-Oberlauterbacher Kultur (SOB), der Altheimer Kultur, der frühen, mittleren und. späten Bronzezeit, der älteren und jüngeren Urnenfel-Abb. 1: Fundorte der Miniaturbeile. 1. Künzing-Bruck; 2. Künzing-Ost, Geschlossen bebautes Gebiet in den Gemein-deteilen Künzing, Girching und Bruck gerastert; Stand 1988. o. M. derzeit, der Hallstattzeit sowie in geringerem Umfang der Latenezeit und der römischen Kaiserzeit. An Grä-bern kamen solche der Gruppe Oberlauterbach, der Glockenbecherkultur und eine latenezeitliche Bestat-tung ans Licht. Im Umfeld bronze-und urnenfelderzeitlicher Befunde lag auf der Sohle einer flachen und sonst fundleeren Grube ein bronzenes NIiniaturbeil (Abb. 2). Das Stück zeigt eine dunkelgrüne Patina und bringt bei einer Länge von knapp 4.5 cm ein Gewicht von 13,8 g auf die Waage. Die oberständigen Lappen zeichnen sich nur als leichte. vernindete Erhebungen ab und wei-chen so deutlich von dem sonst bei Lappenbeilen übli-chen Schema ab. Auf der einen Seite nehmen diese oberständigen Lappen etwa die Hälfte der Länge ein, während sie auf der anderen Seite nur etwa ein Drit-tel ausmachen. Auch hier sind die Lappen nur sehr ansatzweise ausgearbeitet und etwas versetzt, Das Beil wirkt schlampig ausgeführt und vermittelt alles in allem einen unfertigen Charakter. Das betonen neben der rauhen. nach dem Gußvorgang nicht mehr nach-gearbeiteten Oberfläche auch die Gußgrate, die an keiner Stelle entfernt wurden. Entsprechende Charakteristika zeigt auch ein weite-res bei Künzing gefundenes Miniaturbeil (Abb. 2). Es wurde am Ostende der Ortschaft (Abb. 1 ,2), etwa 1 ,5 km von Bruck entfernt. durch W Friedenberger auf-gelesen. Das Areal gehört. wie andere Lesefunde und Notbergungen von Brandgräbern beweisen, zur großen urnenfelderzeitlichen Nekropole von Künzing, die aller Wahrscheinlichkeit nach durchgängig von der Spätbronzezeit (Bz D) bis in die späte Hallstattzeit (Ha D) belegt wurde. Das Beil hat eine Länge von etwas 66