Das Pathos der Nüchternheit. Über die Aktualität des Lakonismus (original) (raw)

The Pathos of Sobriety: Reconsidering Laconism This article attempts to reframe literary laconism by distinguishing between laconism as a stylistic routine of the twentieth century and as a universal device of deceiving expectations. To do so, it addresses the systematic question of how laconism suggests what it omits and how we can deal with the unresolved status of pathos within this process. Using a broad international corpus with an emphasis on Russian literature, this article asks, moreover, to what extent the category of laconism, rhetorical at its basis, can prove fruitful for literary history.

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Sprache am Rande des Schweigens. Lakonie und Aphoristik.

In: Thomas Nehrlich, Friederike Wißmann, Maria Zinfert (Hrsg.): Kunstkomparatistik. Zum Gedenken an Gert Mattenklott. Mit einer Rede von Eberhard Lämmert und einem Verzeichnis der Schriften von Gert Mattenklott. Berlin: Edition AVL 2012, S. 63–65.

Kulturpessimismus und Aufklärungspathos. Zu den Ambivalenzen von Adornos "Aufarbeitung der Vergangenheit

2019

Der Text markiert eine Zeitenwende. Mit ihm wurde der gängigen Rede von der "Vergangenheitsbewältigung", die den politischen und moralischen Diskurs der Nachkriegsrepublik als Cantus firmus begleitete, ein kritisches Konzept entgegengesetzt. Adornos Leistung war es, mit diesem Aufsatz die Unangemessenheit des "Bewältigungs-Diskurses" aufzuzeigen und ein alternatives Programm der Aufklärung über die NS-Zeit zu etablieren. In seiner Urform war "Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit" ein im Herbst 1959 vor dem Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gehaltener, im November des Jahres publizierter Vortrag. Seine subkutane Wirkung war immens, nicht zuletzt aufgrund einer historischen Koinzidenz: Kurz nach der Veröffentlichung schändeten Rechtsradikale die gerade neu eingeweihte Kölner Synagoge – ein Akt, der die von Adorno analysierte Persistenz des nazistischen Syndroms in das Bewusstsein der Öffentlichkeit hob. Da...

Heilige Nüchternheit. Der Komponist in der Moderne. Kontinuität statt Bruch

Studia musicologica Labacensia, 2018

Die Apotheose des Künstlers hatte in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg unbestritten Hochkonjunktur. Eine Flut von esoterischen Bewegungen schrieb der Musik magische Kräfte zu und erhob ihre Vertreter zu höheren Wesen von göttlichem Rang. Der Komponist als Creator ex nihilo und der Dirigent als souveräner Beherrscher des Orchesterkollektivs bildeten Leitfiguren der Gesellschaft, die sie idealisierend herbeisehnte und willenlos anzubeten bereit war. Richard Strauss bot dem Publikum beides und verherrlichte neben anderen überragenden Ausnahmepersönlichkeiten vor allem den Komponisten als Held in seinen Sinfonischen Dichtungen und Opern. An Richard Wagner, Vorbild für die meisten Künstler des 20. Jahrhunderts, schloss er 1894 mit seiner ersten Oper Guntram an. Die Titelfigur setzt sich als Kämpfer einer wohltätigen Ritterschaft für die gepeinigten armen Leute ein ("das bedrängte Volk"). Gleichzeitig erweist er sich als hervorragender Sänger, ein im 19. Jahrhundert besonders beliebtes mittelalterliches Ideal, das dem romantischen Künstlerkult als willkommene Vorlage diente. (In der Ballade für Chor, Soli und Orchester Taillefer op. 52 von 1902 preist Strauss nach Ludwig Uhland den besten Kämpfer und Sänger des Normannenherzogs Wilhelms des Eroberers.) Als unwiderstehliches Mannsbild hält Guntram die Herzogin vom Selbstmord zurück, die ihm in Liebe verfällt. Als er mit seiner Kunst den tyrannischen Herzog zu befrieden sucht (Musik als versöhnende Macht), muss er dessen Angriff parieren und tötet ihn. Von der Schuld des Tyrannenmords befreit er sich

Vergessen im Netz der Narrativität (Co-Author: Dominic Lütjohann)

Aus der Perspektive der narrativen Identität soll die Konstitution von Gedächtnis und Erinnerung im Kontext der digitalen Entwicklung untersucht werden. In einem ersten Schritt wird mit Ricoeur herausgestellt, dass wir unseren Lebenszusammenhang narrativ begreifen. Weiter soll aufgezeigt werden, wie wir bisher über Generationen hinweg unsere Erinnerungen kommuniziert und einen kulturellen Wissenspool gebildet haben. Im nächsten Schritt betrachten wir die technologische Hypermoderne und ihre Konsequenzen. Als homo faber sind wir Handwerker und Macher, die auch das Internet in einem poietischen Akt geschaffen haben. Wir nutzen die unbegrenzten Möglichkeiten der mnemotechnischen Auslagerung und heben auf diese Weise Raum und Zeit des Erinnerns auf. Erinnerung vollzieht sich somit in ort-und zeitlosen Räumen. Vergessen scheint in der heutigen digitalen Zeit nicht mehr vorgesehen. Erinnerung an Ereignisse und Erfahrungen des Lebens verändern sich somit, was das Menschenbild nachhaltig beeinflusst. Das Resultat ist einerseits eine extreme Freiheit in unserem Denken und Schaffen, andererseits die radikale Vollendung der conditio historica.

Ralf-Rainer Odenwald: Gedanken über die Serie "Lakonien", 2021

Ralf-Rainer Odenwald. Zum 70. die Neusten, 2021

Der Text soll im Begleitkatalog zur Einzelausstellung von Ralf-Rainer Odenwald in der Hamburger Galerie Renate Kammer erscheinen. Die Ausstellung wurde vom Frühjahr auf Herbst 2021 verlegt. Die Serien "Gören", "Lakonien" und "Soziale Welten" sind - so die These - eine Reflexion über den veränderten Umgang mit Fotografie im Zeitalter sozialer Medien. Die durch technische Medien sich veränderte Zeit- und Raumwahrnehmung wird in den Malereien wiedergespiegelt. Die Übersetzung der gefundenen, geposteten Fotos erreicht wieder eine Verankerung in Zeit und Ort,

'Katharsis: Furcht und Mitleid'

M. Lurje [Lurie], Die Suche nach der Schuld (München/Leipzig 2004) 16–27

The chapter looks at the complex process of re-interpretation of Aristotle's notion of tragic catharsis in the Renaissance theory of tragedy. Transformed eventually into the doctrine of moral purgation of our souls from perilous vices, depraved passions, and character flaws, catharsis becomes one of the central dogmas of the neo-classical dramatic theory in France

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