Romerneuerung im Zeichen der Praxis (original) (raw)
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1953
Dann: Die Einkommenspyramide ist gar keine Pyramide, sondern ein Giebel, der oben sehr spitz zuläuft, weil es nur wenige Spitzengehälter gibt. Sogar wenn, was absurd ist, die Bürokraten ein Fünftel und die Arbeiter vier Fünftel stellen würden, wäre das „Volumen der Spitze“ sehr gering. Selbst wenn ihr Durchschnittsvolumen das Doppelte des Lohns der vier Fünftel ausmachen würde (was hieße, maximal 15 oder 20 Mal höher als dieser Gesamtlohn), betrüge die „abgepresste“ Mehrarbeit (da eben diese Angestellten nur dazu da wären, Däumchen zu drehen) nur zehn oder fünfzehn Prozent des Gesamtprodukts. Der Lebensstandard, einmal die Bürokratie beseitigt, würde kaum spürbar steigen, oder anders gesagt, die Arbeitszeit würde um bloß eine Stunde reduziert. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Die Revolution wird sicherlich nicht für „Seniors letzte Stunde“ [MEW 23, S. 237] gemacht, sondern für den ganzen Tag, was heißt: das ganze Leben, etwas, was die Dummköpfe „Freiheit“ nennen. Das Proletariat, das die Revolution bloß macht, um die Giebelspitze zu kappen, wäre jedenfalls eins mit der denkbar niedrigsten „Bewusstheit“. In Russland, wo die Akkumulation des Kapitals, statt in 100 Jahren wie im Westen, in 10 Jahren geschafft werden musste, war dies ohne lange Arbeitszeiten und hohem Mehrwert nicht zu machen: Keine Übergangsökonomie kann dem entrinnen, und wenn es nicht nur um den Übergang Feudalismus - Kapitalismus, sondern gar um die Transformationsperiode Kapitalismus - Sozialismus gegangen wäre, hätten die Anstrengungen noch vervielfacht werden müssen. Aber das hätte gar nicht angepackt werden können, ohne dass das Proletariat im Westen das superakkumulierte Kapital zumindest in Europa, das schon in die hartnäckig sich dem Ableben widersetzende Phase der kapitalistischen Warenproduktion eingetreten war, in die eigene Hand genommen hätte; seit 1917 weiß das jedes Kind.
Einfuhrung in die Philosophie der Praxis
Ich versuche hier, in aller Kürze in die Gedankenwelt der Philosophie der Praxis einzuführen. Was verbirgt sich denn hinter diesen großen Worten, und worin liegt die Bedeutung des Themas für uns ganz persönlich wie auch im Zusammenhang eines gesellschaftlichen oder politischen Engagements? Eine paradigmatische Position Die Praxisphilosophie beruht auf einer ganz bestimmten Grundauffassung vom Charakter der menschlichen Wirklichkeit -es gibt auch andere, in diesem Sinne sprach man etwa von Idealismus oder verwendet heute den Begriff Pragmatismus. Jede derartige Position beinhaltet eine bestimmte Wirklichkeitssicht sowie eine entsprechende Denkungsart und ist auch verbunden mit einem passenden Typ von Wissenschaftlichkeit. Das klassische Beispiel für solche Positionierungen bietet etwa ein früherer Streit zwischen dem sogenannten Positivismus und einer Kritischen Theorie. Ähnlich handelt es sich bei der Praxisphilosophie, wie sich auch kurz genannt wird, um eine eigenständige Position, um ein sogenanntes Paradigma. Geschichte der Philosophie der Praxis Das praxisphilosophische Denken kam mit Karl Marx überhaupt erstmals in die Welt, die berühmten elf Feuerbachthesen sind quasi seine Geburtsurkunde. Das darin noch halb versteckte Praxiskonzept überbietet andere und auch ganz moderne Paradigmen in entscheidenden Punkten, ich denke etwa die Systemtheorie oder die Sozialphilosophie eines Jürgen Habermas. Vielfach wird Marx lediglich als Kapitalismuskritiker und daher von seinen Gegnern als rotes Tuch gesehen. Aber dahinter steckt tatsächlich auch ein Philosoph, den man durchaus als den bedeutendsten der Neuzeit ansehen kann. Von Marx spannt sich bis heute eine ganze Lichterkette von Praxisdenkern. Ich nenne nur ein paar bekanntere Namen wie Antonio Gramsci, Herbert Marcuse, Ernst Bloch, die Gruppe der jugoslawischen Praxisphilosophen, für die neuere Zeit den französischen Soziologen Pierre Bourdieu.
RESTITUCIJA KAO PRAVNA PRAZNINA U SISTEMU PRAVA
С а ж е т а к Један од јасних примера постојања правне празнине унутар законодавства Републике Србије је проблем повраћаја имовине жртава Холокауста, који је као посебно исказан проблем остао нерегулисан. Академска зajeдницa стручњaкa зaслужуje oзбиљну нaучну критику због толерисања правних празнина и правном систему. Криминолошки феномени криминалитета мржње и говора мржње који су у прошлости резултирали доношењем расних закона, одузимањем грашђанских права и имовине и физичке ликвидације - Холокауста - су такви да представљају јединствене случајеве појаве таквог Зла да превазлазе људски век, погађају генерације које долазе, неспремне да се са тим суоче због неспремности наше генерације да превентивно делујемо регулишући друштвене односе на темељу модерних принципа и стaндарда ради спречавања рецидива прошлости. Oвo сe смaтрa суштинскoм (симболичком) нeдoвoљнoшћу кaпaцитeтa система безбедности сa стaнoвиштa упрaвљaњa знaњeм и дипломатије знања. Погрешан oднoс aкaдeмскe зajeдницe прeмa прoблeму прoширeњa кaпaцитeтa система бeзбeднoсти у склoпу заштите јавног интереса и рeфoрмe систeмa бeзбeднoсти, мoжe сe критички оцентити кроз садашње прoфилисaњe бeзбeднoснe зajeдницe извaн извршнe влaсти - у правосуђе, у стaтусу aгeнциja зa спрoвoђeњe зaкoнa и aкo je прирoдa њихoвoг рaдa и нaчелo тajнoсти у рaду нeспojиво сa принципoм jaвнoсти у рaду aгeнциja зa спрoвoђeњe зaкoнa. На жалост, расте и вероватноћа да се ова хипотека прошлости обруши на будуће генерације, али које правосуђе неће моћи да заштити мудрошћу, пошто ће све судије отићи у пензију са 65 година старости због једног дискриминаторског закона у односу на стара лица. Да ли је закон донет да лиши државу могућности да достигне ниво стабилности развијених земаља које свој развој дугују, између свега осталог, конзервативном правосуђу? Кључне речи: правна празнина - самоограничење уставности - рецидив ауторитарне прошлости
Praxistheorie, 2016
Der klassische soziologische Begriff von Erwerbsarbeit analysiert Arbeitstätigkeiten in erster Linie als instrumentelle, d.h. planvolle und zweckrationale Aktivitäten. Arbeit ist so gesehen Ergebnis eines rationalen Handelns, welches vordergründig bewusste Ziel-Mittel-Relationen fokussiert, mithin auf die intentionale Ausführung eines Handlungsentwurfs abstellt, mit dem Ziel, eine verändernde Wirkung zu erzielen (Zimmermann 2000). Trotz des unbestrittenen Erklärungspotenzials einer solchen Konzeption sind damit wichtige Aspekte der Arbeitspraxis nicht systematisch inkludiert, wie etwa der praktische, routinierte Vollzug konkreter Arbeitstätigkeiten, die Körperlichkeit des Arbeitshandelns, Formen interaktiver und situativer Kooperation sowie nicht zuletzt die prä-reflexive Dimension der Tätigkeiten (Böhle 2010; Dunkel/Weihrich 2010). Mit der Einengung auf eine rational-instrumentelle Dimension des Arbeitens bleiben diese zentralen Merkmale tätigen Arbeitsgeschehens im Dunkeln. Dies ist insofern verwunderlich, als die Bedeutung nicht-zweckrationaler Aspekte der Arbeitspraxis in den letzten Jahrzehnten immer stärker betont wird. Im Kontext veränderter Arbeitsformen und-anforderungen weisen zahlreiche Studien auf die Zunahme an kognitiven und subjektiven Gehalten von Arbeit hin, auf den gesteigerten Bedarf an intuitiven Fähigkeiten in Interaktionen sowie auf die Grenzen rationaler Steuerungsfähigkeit von Organisationen (etwa Negri et al. 1998; Castells 2001; Moldaschl/Voß 2002). Gerade zeitgenössische Arbeitswelten im Dienstleistungssektor, speziell im Bereich der Wissens-und Kreativarbeit, fordern von ihren Arbeitssubjekten den Einbezug subjektiver Ressourcen wie Erfahrungen, Emotionen oder sensibles Kommunikationsgeschick-allesamt Kompetenzen jenseits reiner Physis oder intel
Das Réduit : Entstehung des Konzeptes, Bestätigung der Wirksamkeit
2015
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Radikalisierungsprävention in der Praxis
Radikalisierungsprävention in der Praxis, 2017
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Erzählte Philosophie der Praxis
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 1996
Mit dem japanischen Philosophen OS AMU KUNO (Jtô-shi) sprachen SAKIKO KITAGAWA (Tòkyo) und STEFFI RICHTER (Leipzig) Zu dritt sitzen wir im Haus des 1910 geborenen Philosophen Osamu Kuno auf der Halbinsel Izu, der die Sehnsucht vieler japanischer Intellektueller galt und gilt, ist sie doch weit genug von der Megalopole Raum Tòkyo entfernt, um Distanz zu sich selbst und den Dingen zu gewinnen, die zu bedenken sind; und zugleich nah genug, um im Sog ihrer Probleme gefangen zu bleiben, sich von ihr immer wieder provozieren zu lassen. Bücherstapel, die das Haus bis unters Dach füllen, markieren auch zwischen uns beiden Fragenden und ihm, dem Erzählenden, eine durchaus symbolische Grenze. Und Berge von Zeitschriften, darunter auch der seit 1954 erscheinenden Shisô no kagaku (Wissenschaft vom Denken) und des erst vor wenigen Jahren gegründeten Wochenjournals Kinydbi (Freitag), als deren Mitherausgeber er nach wie vor aktiv ist. Somit kann der Philosoph auf eine mehr als ein halbes Jahrhundert währende Tätigkeit auch als Journalist zurückblicken, denn bereits in den dreißiger Jahren schrieb und redigierte er für Blätter, die auf subtile Weise Kritik am Faschismus westlicher und japanischer Prägung übten.