Die Perspektive der vernünftigen Gesellschaft (original) (raw)
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Die deutsche Gesellschaft in vergleichender Perspektive
Die deutsche Gesellschaft in vergleichender Perspektive, 1995
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Subversive Gerechtigkeit als Gesellschaftsvision
Vortrag an der Uni Bamberg - 28.10., 2021
In den Urdokumenten der Christ:innen, dem Neuen sowie dem Alten Testament, ist Erstaunliches über »Gerechtigkeit« zu lesen, was allerdings meistens ohne große Wirkung geblieben ist, geschweige denn sich als Maßstab jesuanisch-christlicher Gerechtigkeit im kirchlichen Bewusstsein verankert hat.
Aus historischer Distanz: Eine Kritik der Vernünftigkeit des Wirklichen
Before the fall of the Berlin Wall in1989 political theorists, historians and politicians alike tended to interpret the political situation in Europe in terms of the bipolar system providing political stability in Europe. To many the status quo - based on the division of post-war Germany - seemed as practical as reasonable a solution to Europe´s history of hegemony, war, and revolution. Since 1989 the world has seen the Balkan wars in Europe, the collapse of any kind of order in the Middle East, and the return to geopolitics in Eastern Europa and in Asia. In view of this situation, former defenders of the status quo ante 1989 may feel justified in their concepts of stability. Alas, time and again historical reality proves to be more complex than concepts of stabilty and reason. As against this background I present a review that appeared on August 21, 1989 in the "Frankfurter Allgemeine Zeitung". My review aimed at a critique of an historian who was devoted to the idea of accepting the status quo of Germany´s division as a reasonable solution for post-war Europe.
Die – menschliche – Wahrheit ist perspektivisch
Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft, 2019
Die-menschliche-Wahrheit ist perspektivisch 5 Die-menschliche-Wahrheit ist perspektivisch 5 Die-menschliche-Wahrheit ist perspektivisch Bis jetzt haben wir uns vor allem mit der Wahrheit von Aussagen befasst. Eine Aussage ist wahr, wenn der Inhalt der Aussage dem tatsächlichen Zustand der Dinge, über die eine Aussage gemacht wird, entspricht. Wir haben jedoch auch erwähnt, dass in dem Akt, in dem wir die Existenz eines Zustands der Dinge behaupten, immer und unvermeidlich das Subjekt mit einbezogen ist, das behauptet, dass sich die Dinge so und nicht anders verhalten. Das Subjekt ist auf zwei Arten mit einbezogen. Erstens sieht das Subjekt die Wahrheit immer von einem besonderen Standpunkt aus. Wenn wir einen Berg betrachten, können wir ihn nicht gleichzeitig von Norden und von Süden aus sehen. Wir können ihn selbstverständlich sowohl von Norden als auch von Süden aus sehen, aber doch eben nur in zwei aufeinander folgenden Zeitabschnitten. Wir können auch eine graphische Abbildung des Berges anfertigen, die ihn von allen Seiten zeigt, aber dies wäre eine Abbildung, nicht der Berg selbst. In diesem Dilemma zeigt sich im Grunde die-relative-Wahrheit des Relativismus: Jede Erkenntnis steht in einer Relation zur Positionierung des erkennenden Subjektes. Nur Gott erkennt zur gleichen Zeit von allen Seiten her. Der Gedanke der göttlichen Erkenntnis oder-wenn man eine weniger theologisch gefärbte Redeweise verwenden möchte-der Gedanke einer perspektivischen beziehungsweise perspektivlosen Erkenntnis ist notwendig, um die unterschiedlichen perspektivischen Erkenntnisse zu rechtfertigen und um deren Vergleich sowie die Suche nach einem letzten Zusammenhang zwischen diesen zu gestatten. Andererseits ist diese göttliche, perspektivlose Erkenntnis für jedes endliche erkennende Subjekt unerreichbar. Wir sind hier in der Nähe des Kantischen Begriffes von Gott als einer Idee der Vernunft, die zugleich notwendig wie unbeweisbar ist: notwendig in ihrer Eigenschaft als Idee, oder auch als transzendenter Horizont des Denkens, aber unbeweisbar, was ihre Existenz betrifft.
Kritik der Perspektive, 2021
Die Linearperspektive ist in der künstlerischen Bildproduktion über Jahrhunderte ein wirkmächtiges Paradigma, bis sie in eine Krise gerät. Denn die ästhetische Moderne attackiert das hegemoniale Modell der perspektivischen Formgebung und macht die Perspektive zu einem Objekt der Kritik. Dominique Laleg entwickelt einen Begriff der Perspektive, welcher dem modernen Narrativ von deren Ende widerspricht. Denn gerade in der Kritik der Perspektive zeigt sich ihre Konjunktur als Modell, das sowohl in der modernen Theoriebildung als auch in der künstlerischen Praxis zum Tragen kommt. Die moderne Kritik der Perspektive muss als Kritik mit den Mitteln der Perspektive selbst begriffen werden, denn Selbstkritik bildet den Knotenpunkt von Perspektive und Moderne.