Die AfD und ihr politisches Spiel mit Kultur und Religion (original) (raw)
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Rechtsextreme Muslimhetze: Die Instrumentalisierung von Religion als Vote-Seeking-Strategie der AfD
Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
ZusammenfassungDie AfD setzt in ihrer Identitätskonstruktion zunehmend auf einen populistischen Gegensatz zwischen „christlich-jüdischem Abendland“ und „dem Islam“, obwohl sie sich weder durch eine besondere Nähe zur Kirche und christlichen Wähler:innen noch zur jüdischen Gemeinde auszeichnet. Der folgende Beitrag zeigt anhand einer Analyse von Programmen, Äußerungen und weiteren Veröffentlichungen, dass sich die Partei einer bestehenden Muslimfeindlichkeit in der Bevölkerung bedient und Religion zum Zweck der nativistischen Mobilisierung und Stimmenmaximierung instrumentalisiert. Sowohl der Islam als auch Christentum und Judentum werden zum Träger inhärenter kultureller Merkmale umgedeutet und damit von ihrer religiösen Bedeutung losgelöst. Dabei bedient sich die AfD in ihren essenzialisierenden Zuschreibungen einer antimuslimisch-rassistischen Rhetorik. Durch die Einbettung in einen „Kampf der Kulturen“ schafft es die Partei, ihre mitunter rechtsextremen nativistischen Positionen,...
Populismus und Religion angesichts einer Politik der Angst
Salzburger Theologische Zeitschrift, 2018
Populismus und Religion sind vor allem auch über das Gefühl der Angst miteinander verbunden. Je mehr unsere gegenwärtigen Gesellschaften sich als Angstgesellschaften erweisen, desto stärker neigen sie auch zu populistischen Entwicklungen im Bereich der Politik. Im Folgenden werde ich zuerst Grundzüge des Populismus skizzieren und hervorheben, dass es sich dabei um eine Form von Politik handelt, die den vorhandenen gesellschaftlichen Pluralismus negiert und dagegen ein "Wir gegen die anderen" zu behaupten versucht. Mit der populisti-schen Neigung zur Feindpolitik schließt diese an politische Grundmuster an, die im Bereich der Politik immer wieder in den Vordergrund drängen können. Der zweite Schritt wird dieses Muster näher in den Blick nehmen. In einem dritten Schritt kommt direkt das Verhältnis von Politik und Angst iri den Blick, wobei es vor allem auch um neuere Einsichten der Terror-Management-Theorie geht, die den Einfluss der menschlichen Sterblichkeit auf Angstpotentiale untersucht. Der abschließende vierte Abschnitt fragt nach möglichen Wegen aus der Angst und setzt sich dabei auch ausdrücklich mit Beiträgen der Religionen auseinander.
Von der Kultur zur Religion Alevitische Identitätspolitik in Deutschland 1
2006
This paper discusses the question of the mobilising force of religious identity in the struggle of the Alevis for legal recognition in contemporary Germany. It shows how this struggle is embedded in larger-also transnational-political contiguities and how its modalities are influenced by social and political discourses going on in the majority society. The paper argues that the recent shift from a self-description as a cultural group to that of a religious community is not so much due to a regained strength of religiosity among the Alevis. It can rather be viewed as a response to changed public discourses in Germany and an adjustment to the prevailing legal and institutional conditions.
Die AfD und ihre Strategie der Opferrolle
Die deutsche rechtsextreme Partei AfD beschwert sich in Diskussionsrunden, Interviews, Zeitungsartikeln und Facebook-Kommentaren darüber, dass sie ausgegrenzt und ihre Mitglieder und WählerInnen dauernd als Nazis beschimpft werden. Purer Zynismus oder kalkulierte Strategie? In einem Interview mit dem Direktor des Europäischen Instituts für soziale Inklusion IEM, Rodolfo Valentino, versuchen wir dem komplexen Thema "auf die Spur zu kommen".
Die Prostagmata der Ptolemäer
Wer sich derzeit zu Religionsdebatten in Deutschland äußert, kann die Kontroversen über den "Kreuz-Erlass" der Bayerischen Staatsregierung nicht ignorieren. In dem Beitrag wird der bisherige Verlauf der Auseinandersetzung nachgezeichnet, die exemplarische Dynamiken aufzeigt.
Religion und Kult der Germanen
Klappentext: In übersichtlicher Form fasst das Buch unser Wissen über die religösen Vorstellungen der Germanen zusammen. Unter Rückgriff auf archäologische Quellen der germanischen Frühzeit und der Zeit der Völkerwanderung werden die sich besonders durch den Kontakt mit dem Römerreich wandelnden und regional sehr unterschiedlichen religiösen Gebräuche der Germanen vorgestellt, verständlich diskutiert. Angesichts der in der Vergangenheit durch ideologische Verirrungen und in der Gegenwart durch neuheidnische Fantasiekulte verzerrten Perspektiven, stellt dieses Buch, nüchtern und verständlich klare Sachverhalte und plausible Erklärungen aus dem disparaten Quellenmaterial zusammen das ganz unterschiedliche Fachgebiete wie Archäologie, Alte Geschichte und Germanistik dar.
M. Datterl u.a. (Hg.): Glaube und Politik in einer pluralen Welt (theologische trends 27). Innsbruck: Innsbruck university press., 2017
Sobald es um das Verhältnis von Religion und Politik geht, reagiert die moderne westliche Welt alarmiert . Ähnlich wie bei der Frage der Gewalt steht Religion im Verdacht, wichtige Errungenschaften der Moderne wie Toleranz, Religionsfreiheit oder die Menschenrechte zu gefährden . Die Beispiele für diese Angst vor der Religion sind zahlreich und brauchen gar nicht umständlich gesucht werden .
Religion und Politik. Wer hat das Sagen?
Vortrag auf der 4. Schaumburger Plattform, Bückeburg, 22.11.2014 I historische Vorläufer des IS aus islamischer (sunnitischer) Sicht II die klassische sunnitische Position zu politischer Herrschaft III die Vielfalt der historischen und zeitgenössischen Konstellationen im Verhältnis zwischen Staat und Religion IV Schlussfolgerungen