Die (autobiografische) Provokation der Genres : Geschlecht und Gattung rhetorisch verfasst (original) (raw)

Die (autobiographische) Provokation der Genres. Geschlecht und Gattung rhetorisch verfasst l AnnaBabka Die Frage der literarischen Gattung ist keine formale Frage: sie verschränkt sich mit dem Mt)tiv des (7/'selzes überhaupt, [ ... ] der sexuellen Differenz zwi,chen männlichem und weiblichem Geschlecht (genre), de,; Hymens zwischen beiden, dem Motiv einer beziehungslosen Beziehung zwischen beiden. einer Identität und einer Differenz zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen Jacques Derrida ,.Die Frage der literarischen Gattung ist keine formale Frage [.,. J" ~. so beginnt Derrida seine Reflexion in und auf ,.Das Gesetz der Gattung". Ausgehend von einer signifikanten Verwobenheit der Gattung mit dem , Moti v des Gesetzes' denkt er die Frage weiter. Er schreibt von einer losen Beziehung, wenn er "beziehungslos" und ,,Beziehung" verbindet und die Kategorien der Identität und Differenz an dieses Wortspiel anschließt. Mit im Spiel ist zugleich die Verbindung zwischen dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht (genre), und mehr eng als lose scheinen die Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Gattung zu sein, wenn nicht sogar entscheidend verschränkt-doch wie geartet? Identisch und different zugleich, rhetorisch, sprachlich verfasst, vielfaltig figuriert und nicht zuletzt etymologisch perspektiviert, weil sich das Wortfeld von "Geschlecht, Art, Gattung" von lateinisch genus ableitet. auf das auch das französische genre zurückgeht. Derridas Fragehorizont zum Gesetz der Gattung ist weit gespannt. und mannigfaltig erscheinen die Gründe, die Frage der Gattung mit der frage des Geschlechts zu verbinden, den Gesetzmäßigkeiten dieser Kategorien nachzugehen-wie es auch Mary Jacobus formuliert, wenn sie, der Logik der Verwobenheit von Gender und Genre folgend, Derridas "Gesetz der Gattung" auf das "Gesetz von Gender" umlegt. 2 Den beiden "Gesetzen" haftet ein Unbehagen an, das sich schon im ersten Satz von Derridas "Gesetz der Gattung" ankündigt: ,.Die Gattungen nicht vermischen" (202). Dieser Imperativ ohne Ausrufe-Vgl. zu diesen Ausführungen auch Anna Babka, Gender / Genre-(in)~troilhle und Babka. Unterbrochen. Vgl. Denida, Das Gesetz der Gattung und Mary Jacobus, The WW ofl and Gemler Auf der Basis postfeministisch-dekonstruktiver Theorieansätze argumentierend geht es mir im Folgenden nicht um die Vergeschlechtlichung kultureller Formen bzw. die Verwobenhcit eines bestimmten Genres. wie dem der Autobiographie, mit einem bestimmten Geschlecht sondern um die rhetorische Veifasstheit von Genre I Gender als identität'iStiftende und zugleich disseminierende Kategorien.