Therapie ausgeprägter Mittelgesichtsrücklagen mit Hilfe der Distraktionsosteogenese (original) (raw)

Oral and Maxillofacial Surgery, 2003

Abstract

Fragestellung. Für Patienten mit ausgeprägter Mittelgesichtsrücklage und -atrophie stellt die Distraktionsosteogenese eine Therapiealternative dar. Anhand eines größeren Patientenguts und einem bis zu 4-jährigen Beobachtungszeitraum soll dieses Verfahren evaluiert werden. Patienten. Im Zeitraum von Mai 1998–Mai 2002 wurden 38 Patienten mit einem extraoralen Distraktor (RED) behandelt. Es handelte sich dabei um 13 Frauen und 25 Männer im Alter von 6–65 Jahren. Bei 32 Patienten lag eine angeborene Spaltbildung vor, 1 Patientin litt an einem Morbus Crouzon. In insgesamt 28 Fällen war eine Velopharyngoplastik vorhanden, 9 Patienten waren im Oberkiefer ganz oder nahezu zahnlos. Untersucht wurden das Rezidivverhalten anhand von Fernröntgenseitbildaufnahmen, die Veränderung des velopharyngealen Abschlusses und die Häufigkeit der behandlungsassoziierten Komplikationen. Ergebnisse. In allen Fällen konnte die beabsichtigte Mittelgesichtsvorverlagerung erzielt werden (9–31 mm; durchschnittlich 17 mm). Während der Distraktionsphase mussten 7 Patienten (18%) aufgrund von Komplikationen reoperiert werden. In 2 Fällen erfolgte nach Konsolidierung der Distraktion eine LeFort-I-Osteotomie zur Feineinstellung der Okklusion. In 21% der Fälle konnte eine Verschlechterung und in 8% eine Verbesserung der velopharyngealen Funktion festgestellt werden. Das Rezidivverhalten entsprach prozentual dem konventioneller LeFort-I-Osteotomien bei Spaltpatienten (etwa 15–20%), wobei die meisten Veränderungen innerhalb der ersten 6 Monate nach der Distraktion erfolgten. Schlussfolgerungen. Die Distraktionsosteogenese ist eine sichere Methode, um auch große sagittale Diskrepanzen bei schwierigen Weichgewebeverhältnissen zu bewältigen. Aufgrund der technisch anspruchsvollen Methode und der in der Regel schwierigen Patientensituation ist von einer gegenüber konventionellen Dysgnathieeingriffen erhöhten Komplikationsrate auszugehen. Patients. Between May 1998 and May 2002, 38 patients suffering from severe midfacial retrusion and atrophy were treated by way of midfacial distraction osteogenesis. Diagnoses included cleft lip and palate (32 patients) and one case of Crouzon’s disease. Ages ranged from 6–65 years. A total of 28 patients presented a velopharyngeal flap and nine patients were almost or fully edentulous. Using an extraoral halo device, distraction was performed after a subtotal Le Fort-I/II/III or modified quadrangular osteotomy. Results. Distraction ranged from 9 to 31 mm (17 mm average). Following the primary operation, seven patients underwent a second intervention due to problems with the procedure or the device. Two patients needed a secondary Le Fort-I-osteotomy. With respect to velopharyngeal insufficiency, 21% showed a deterioration and 8% an improvement. Postoperatively, a decrease of 15–20% in the attained sagittal advancement was seen during the first 6 months. This was attributed to relapses and postoperative orthodontics. Thereafter skeletal stability was maintained. Conclusion. Distraction osteogenesis of the midface can be the method of choice in severe midfacial retrusion. Due to the difficult patient situation and the technical intricacies a higher complication rate has to be accepted than for conventional dysgnathia operations.

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