Wissenschaftsrat: Thesenpapier zum „Wissenschaftssystem”︁/Kurzgefasst…/Die Junge Akademie gegründet/Endlich im Weltall: Salsa, Rumba, Tango und Samba/ITER nach Frankreich?/USA: Mehr für NSF - weniger für DOE/Reiche und arme Bundesstaaten/Mehr Frauen für d (original) (raw)
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„Die Leistungen der deutschen Wissenschaft mit allen Kräften steigern”. Das nationalsozialistische Projekt der Reichsakademie der deutschen Wissenschaft, in: Johannes Feichtinger, Herbert Matis, Stefan Sienell, Heidemarie Uhl (Hgg.), Die Akademie der Wissenschaften in Wien 1938 bis 1945. Katalog zur Ausstellung (Wien 2013), 147–156. Das nationalsozialistische Regime nützte die autoritäre Gesellschaftsstruktur des Deutschen Reichs und Österreichs, um alle akademischen Institutionen dem „Führerprinzip“ unterzuordnen. Die Mitglieder des Kartells der Deutschen Akademien der Wissenschaften, akzeptierten die politische Besetzung der Wissenschaft. Heinrich von Srbik, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Wien, wurde als Mitglied der NSDAP beauftragt, Wissenschaft nach dem Programm der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ zu steuern. Intensiv arbeitete er 1940 gemeinsam mit SS-Oberführer Karl Theodor Vahlen, Präsident der Preußischen Akademie, an Adolf Hitlers Verfügung, eine „zentrale Stätte der nationalsozialistischen Forschung, Lehre und Erziehung“ zu schaffen. Das Kartell der deutschen Akademien wurde durch den Reichverband ersetzt und in eine Reichsakademie der Deutschen Wissenschaften eingegliedert. Die Reichsakademie sollte „die deutsche Wissenschaft nach der siegreichen Beendigung des Abwehrkampfes gegen England“ in Europa neu positionieren. Srbik diskutierte mit Vahlen, nun auch kommissarischer Präsident der Reichsakademie, die Entwürfe für die Statuten, gemeinsame Projekte und die Idee einer „Internationalen Union“ der Akademien der Wissenschaften unter deutscher Führung. Im Dezember 1941 wurde die 'Deutsche Gesellschaft der Wissenschaften und Künste in Prag' in den „Reichsverband der deutschen Akademien der Wissenschaften“ aufgenommen, für Srbik ein „Ausdruck unserer tiefen Befriedigung“. Die Idee einer zentralen „Reichsakademie der deutschen Wissenschaften“ scheiterte am Widerstand gegenüber einen „Führerpräsidenten“. Eine „Berliner Fremdbestimmung“ wurde an den deutschen Akademien der Wissenschaften selbst von parteikonformen 'deutschen' Wissenschaftlern vehement abgelehnt.
Internationalisierung im Fokus: Innenansichten aus dem deutschen Wissenschaftssystem
Junge Akademie Debattenbeitrag, 2023
Das Wissenschaftssystem in Deutschland erlebt eine Phase rasanter Internationalisierung: Globale Vernetzung gilt als Voraussetzung, Merkmal oder Garant wissenschaftlicher Spitzenforschung. Forschung ohne internationalen Einfluss und Anschluss wirkt heute undenkbar und rückständig. Doch was genau verstehen die Akteure im System eigentlich unter Internationalisierung – studentische Mobilität und globalen Ideenaustausch, oder Wettbewerb um exzellente Forschende und Spitzenplätze in Rankings? Mitglieder der Arbeitsgruppe Internationalisierung der liefern mit „Internationalisierung im Fokus: Innenansichten aus dem deutschen Wissenschaftssystem“ einen Einblick in den Stand der Internationalisierung in Deutschland. Der Debattenbeitrag basiert auf Fokusgruppensprächen mit diversen Akteuren des deutschen Wissenschaftssystems und wird durch Kommentare von Studierenden und Forschenden und einer wissenschaftssoziologischen und historischen Einordnung des Themas ergänzt. Er zeigt divergierende Definitionen des Internationalisierungsbegriffs und verschiedene Umsetzungskonzepte auf, beleuchtet die Arbeitsweise und Zielsetzungen der Internationalisierungsbüros in deutschen Hochschulen und diskutiert die heutigen Grenzen und Hürden der Internationalisierung.