Bulletin der deutschen Slavistik 21.2015: Beiheft (original) (raw)

Bulletin der deutschen Slavistik 21.2015

2018

Für das Cover des vorliegenden Bulletins der Deutschen Slavistik hat das Redaktionskollegium ein Motiv aus der petrinischen Zeit ge-wählt. So hat der Deutsche Slavis-tenverband auf seiner letztjährigen Mitgliederversammlung in Ham-burg alte Zöpfe und Bärte abge-schnitten, als er die Öffnung des Verbandes für Promovierende be-schloss. Hierzu ein kurzer Rück-blick in die Historie des Slavisten-verbandes: Im Januar 2007 wurde unter meinem Vorgänger, Sebastian Kempgen, der damalige "Verband der Hochschullehrer und-lehrerin-nen für Slavistik an den Hochschu-len der Bundesrepublik Deutsch-land" in "Deutscher Slavistenver-band" umbenannt (vgl. S. Kemp-gens Geleitwort im BdS 13, 2007). Um die deutsche Hochschulslavis-tik besser vertreten zu können, hat sich der Verband 2007 folgerichtig für Promovierte geöffnet, nachdem bis dahin die Habilitation die Vo-raussetzung für die Mitgliedschaft war. In den letzten Jahren hat die Wissenschaftslandschaft neue Ent-wicklungen vor allem in der Nach-wuchsförderung genommen. Ein Ausdruck hierfür sind die zahlrei-chen interdisziplinären Graduier-tenschulen, die-nicht zuletzt im Zuge der verschiedenen Runden der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder-eingerichtet wur-den. Während die Promotion in den Geisteswissenschaften früher auf die Einzelbetreuung durch eine/n Hochschullehrer/in ausgerichtet war, ist diese Phase der akademi-schen Qualifikation heute durch vielfältige Formen geprägt. Mit sei-ner im letzten Jahr beschlossenen Öffnung für Promovierende trägt der Slavistenverband somit der Be-deutung der Nachwuchsförderung noch stärker Rechnung als bisher und hofft, Nachwuchswissenschaft-lerInnen frühzeitig für die aktive Mitarbeit im Verband gewinnen zu können. Seit diesem Öffnungsbe-schluss hat die Mitgliederzahl einen deutlichen Aufschwung genom-men: Der Verband hat jetzt 278 Mitglieder (vgl. im Einzelnen die Auflistung der Mitglieder nach Gruppen in der Rubrik "Der Deut-sche Slavistenverband 2014/2015"). Alle neuen Mitglieder seien herz-lich willkommen! Auch der 12. Deutsche Slavisten-tag, der vom 1. bis zum 3. Oktober in Gießen stattfindet, hatte sich in seinem letztjährigen CfP bereits für Promovierende geöffnet, die diese Möglichkeit zur Vortragsanmel-dung zahlreich nutzten. Beim dies-jährigen Slavistentag hat sich eine auf den Vorgänger-Slavistentagen abzeichnende Tendenz noch we-sentlich verstärkt: Zahlreiche Teil-nehmerInnen haben sich für das Format des thematischen Panels entschieden. Insgesamt werden auf dem 12. Deutschen Slavistentag 240 Vorträge gehalten-nahezu zu glei-Programmatisches Slavistik an der Europa-Universität Viadrina Von Alexander Wöll (Frankfurt/Oder) Entgegen der Alma Mater Viadrina, die 1506 als erste Brandenburgische Universität gegründet worden und 1811 nach den Napoleonischen Kriegen im Rahmen der Stein-Har-denberg'schen Reformen in die Universität Breslau eingegliedert worden war, hat das bürgerliche Engagement zahlreicher Mäzene und Förderer 1991 zur Neugrün-dung nun direkt an der deutsch-polnischen Grenze geführt. Schon allein aus dieser geographischen Lage ergibt sich der explizite Grün-dungsauftrag der neuen Viadrina, Brücken nach Mittel-und Osteuro-pa zu bauen und den Aufbau eines friedlichen und geeinten Europas zu unterstützen. Insofern kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass Mittel-und Osteuropafor-schung in allen drei Fakultäten (Kulturwissenschaften, Wirtschafts-wissenschaften und Recht) die zentrale Rolle spielt. Derzeit wird eine vierte, internationale Fakultät am Collegium Polonicum geplant − dem auf der polnischen Seite in Słu-bice gelegenen Teil unserer Univer-sität, den wir personell wie finanzi-ell zu 50 % gemeinsam mit der Adam-Mickiewicz-Universität Poz-nań in Lehre und Forschung betrei-ben. Von unseren etwa 6.300 Stu-dierenden kommt jeder vierte aus dem Ausland; mit über 25 % liegt die Viadrina hier weit über dem Bundesdurchschnitt von 11 % und ist insofern eine der international-Der Deutsche Slavistenverband hat derzeit (Juli 2015) 278 Mitglieder, darunter die unten aufgeführten, seit der Drucklegung des letzten Bulletins neu aufge-nommenen Personen. Die Mitgliederzahl hat damit seit dem letzten Jahr (2014: 257) einen weiteren erfreulichen Aufschwung genommen, vor allem infolge der Öffnung des Slavistenverbandes für Promovierende. Von den 278 Mitgliedern sind 157 Professoren/innen, 25 sind Privatdozen-ten/innen, 84 sind Promovierte. In einer aktiven Berufstätigkeit sind 223 Mit-glieder, 55 sind im Ruhestand. Im Ausland tätig bzw. ansässig sind 34 Mit-glieder. Zwölf Promovierende sind seit der letzten Mitgliederversammlung dem Verband beigetreten.

Bulletin der deutschen Slavistik 20.2014

2018

Aus gegebenem Anlass hat das Re-daktionskollegium für das Cover des vorliegenden Bulletins der Deutschen Slavistik ein Kiewer Mo-tiv gewählt. Die Ukraine mit ihrer besonderen Geschichte des nation-building und des nation-state-building , ihrer kulturellen und Spra-chenvielfalt, ihrer wechselnden Sprachenpolitik seit 1991, ihrer lite-rarischen Tradition und deren Be-deutung für die Identitätsbildung war und ist fester Bestandteil der deutschen Slavistik. Die tagespoliti-schen Ereignisse um die aktuelle Ukraine-Krise und die Annexion der Krim rücken unser Fach seit Monaten wieder stärker in den Blick der Massenmedien und in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Ethnische und Sprachen-Konflikte, darunter zwischen der russischen Bevölkerung und den Titulareth-nien in den Nachfolgestaaten der UdSSR, sind stets Gegenstand sla-vistischer Forschung und Lehre gewesen, wobei die Schnelligkeit und die Vehemenz des Ausbruchs des Konflikts in der Ukraine zu be-fürchten, so aber wohl kaum sicher vorherzusagen war-sonst hätten ja auch im Vorfeld Maßnahmen zur Vermeidung ergriffen werden müs-sen. Entsprechend vielfältig sind die Lösungsvorschläge, die aus gei-stes-und sozialwissenschaftlicher Sicht für diesen aktuellen Krisen-herd angeboten werden. Neben al-len politischen, seit einiger Zeit Programmatisches Das "Internationale Slawistenkomitee" (ISK) und die "Internationalen Slawistenkongresse": Zum Ist und zum Soll(te) Von Gerd Hentschel (Oldenburg) 1. Das «Ist» im ISK, weitgehend gemäß Statut 1 Internationale Slawistenkongresse gibt es seit 1929, als sich in Prag ein "1. Internationaler Kongress von Slawischen Philologen [sic]" traf. Das Internationale Slawistenkomi-tee (ISK) ist jünger. Es bildete sich auf einem Treffen "internationaler Slawisten" in Belgrad 1955. 1994 hat sich dieses Komitee auf einer sog. Plenarsitzung in Urbino, Italien, ein Statut gegeben, das noch heute in Kraft ist. Diese Satzung legt u.a. fest, dass das Präsidium des Komi-tees im Wesentlichen aus Vertretern des Landes besteht, das den näch-sten Internationalen Kongress ver-anstaltet. Das Präsidium setzt sich aus einem Präsidenten und einem oder zwei Stellvertretern sowie ei-nem Sekretär zusammen. Nach dem Minsker Slawistenkongress sind das die serbischen Kollegen Boško Suvajdžić als Vorsitzender, Ljiljana Bajić als Stellvertreterin und Petar Bunjak als "generalni sekre-tar" 2. Außerdem ist der Organisator

Bulletin der deutschen Slavistik 16.2010

2018

DerDeutscheSlavistenverbandhatderzeit(Juli2010)233Mitglieder,darunter dieuntenaufgeführten,seitderDrucklegungdesletzenBulletinsneuaufgenommenen.DieMitgliederzahlhatdamitseitdemletztenJahr(2009:221)einen weiteren erfreulichen Aufschwung genommen, der vornehmlich auf die ÖffnungdesVerbandesfürdiePromoviertenzurückgeht.DreiMitgliederdes Verbandes sind verstorben.-Von den 233 Mitgliedern sind 158 Professoren/innen,25sindPrivatdozenten/innen,50sindPromovierte.Ineineraktiven Berufstätigkeit sind 167 Mitglieder, 66 sind im Ruhestand. Im Ausland tätig bzw.ansässigsind23Mitglieder.DieZahlderPromoviertenimVerbandist nunmehr bereits doppelt so hoch wie die der Privatdozenten/innen und fast einDritteldesAnteilsderProfessoren/innen.