Zur Typologie der politischen Parteien (original) (raw)
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Systemtransformation, 1999
Das politische System ist ein "funktional spezialisiertes" Teilsystem, dessen Aufgabe es ist, durch die gesellschaftlich "verbindliche Allokation von Werten und Gütern" (Easton 1965) das Überleben der Gesamtgesellschaft zu sichern. Damit es diese Funktion erfüllen kann, benötigt es besondere staatliche Gewalt-und Sanktionsmittel, über die andere gesellschaftliche Teilsysteme wie etwa die Wirtschaft, die Wissenschaft oder das Recht nicht verfügen. Max Weber sprach vom ,,Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit" (Weber 1972: 822), die dem Staat als innerem organisatorischen Kern eines politischen Systems allein zukommt. Politische Systeme sind also nicht nur funktional spezialisiert, sondern auch Manifestationen politischer Herrschaft, die über unterschiedliche Formen der Legitimation verfügen (Waschkuhn 1995: 237). Entsprechend der Art und Weise ihrer Legitimation bilden politische Systeme bestimmte Strukturen und Mechanismen des Zugangs zu und der Sicherung von politischer Macht aus. Diese Strukturen und Mechanismen können als die normative und institutionelle Innenausstattung eines politischen Systems verstanden werden. Dabei gilt die Regel: Die den jeweiligen politischen Systemen zugrundeliegenden Normen prägen den Herrschaftsanspruch und die besondere Konfiguration der staatlichen Herrschaftsinstitutionen. Sie beeinflussen die Formen, Verfahren und Organisationen des Herrschaftszuganges, der Herrschaftsstruktur und der Herrschaftsweise. Es zählt zu den ältesten und vornehmsten Aufgaben der Wissenschaft von der Politik, Staats-und Regierungsformen nach bestimmten Merkmalen ihrer internen Herrschaftsorganisation zu klassifizieren. Dies beginnt im 5. Jahrhundert vor Christus mit Herodots Persergespräch und findet in der Dreiteilung der platonisch-aristotelischen Typenlehre einen ersten Höhepunkt in der griechischen Antike. Ari
2016
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.
Typologien und Wandel: Die kantonalen Parteiensysteme im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts
2004
Die bisherigen Versuche die kantonalen Parteiensysteme zu typologisieren kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Der Grund dafür liegt darin, dass sie sich auf nur wenige und unterschiedliche Parteiensystemmerkmale abstützten. Vernachlässigt wird dabei zudem der Aspekt eines allfälligen Wandels der Parteiensysteme. Ziel dieses Artikels ist es, ausgehend von einer Typologisierung, welche möglichst alle wichtigen Eigenheiten der kantonalen Parteiensysteme berücksichtigt, den Wandel der Parteiensysteme zu analysieren und mögliche Entwicklungen aufzuzeigen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei gewissen Systemmerkmalen trotz einer Annäherung in nächster Zeit nicht davon auszugehen ist, dass die kantonalen Parteiensysteme auf das nationale Parteiensystem hin konvergieren.
Entwicklung der Typen politischer Partizipation
2018
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das politische Partizipationsverhalten in sieben westlichen Industrienationen zu untersuchen. Im Theorieteil (s. Kap. 2) wurde herausgearbeitet, welche Bedeutung politische Beteiligung fur das demokratische System hat (Gabriel 1991). Aufgrund der partizipativen Revolution (Kaase 1982) in den Sechzigern kam es zu einer Ausweitung des Partizipationsrepertoires. Die Burger nutzen im untersuchten Zeitraum nicht mehr nur die institutionell verankerten Formen politischer Beteiligung.
Was ist Public Interest Design?, 2018
Parteiisches Design ist entstanden auf Grundlage des gleichnamigen Vortrages beim un/certain futures Symposium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, einer Diskussionsveranstaltung bei Designexport Hamburg im Rahmen der Ausstellung Bad Design // Good Design, dem Diskursbeitrag Parteiisches Design. Speak Up! in der Zeitschrift Form (Nr. 272, Frankfurt am Main 2017, S. 100-105), sowie einem Beitrag im Rahmen der Vortragsreihe PublicPositions des Masterstudiengangs Public Interest Design an der Bergischen Universität Wuppertal.
Formationen des Politischen von Friederike Landau
Zukunft - Die Diskussionszeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur, 2021
Wer soll "die Politik" denn eigentlich sein? come oooon, wäre sie wirklich weiblich? Politik pluralisieren Politiken politisieren polemisieren polarisieren wie viele Plurale können wir sie, es, er tragen? Wer trägt Plurale wohin? Und wann wird aus Plural wieder Singular? Wie formen sich Politiken aus "der Politik"? Und warum ist sie jetzt männlich? Wenn Politik ein EinPlurihörn wär, fiel das mit dem Gendern flach zerfließend in der eigenen Grundlosigkeit, zugespitzt auf plural-glitzrige Hörner Angri s_L_Fr_ust 1.0 crybaby cryboy boys cry too
Das Vorschlagsmonopol der politischen Parteien bei den Parlamentswahlen
Juristische Rundschau, 1976
Die Verfassung von Berlin läßt zu den Abgeordnetenhauswahlen nur Kandidaten zu, die von den politischen Parteien vorgeschlagen werden. Das hat das Berliner Wahlprüfungsgericht für grundgesetzwidrig erklärt. Es konnte freilich nur die Aussperrung parteiloser Einzelkandidaten beanstanden. Über den Ausschluß der freien Wählervereinigungen von der Listenkandidatur dagegen hatte das Gericht nicht zu entscheiden. Er gilt auch außerhalb Berlins und ist mit dem GG vereinbar. Denn es entspricht den Regeln des Verhältniswahlsystems, zur gemeinschaftlichen Listenkandidatur nur parteimäßig organisierte Gruppen zuzulassen. * Der Beitrag gibt den unveränderten, um Anmerkungen erweiterten Text eines Vertrags wieder, den der Verfasser am 11. 6, 1976 vor der Wissenschaftlichen Gesellschaft Berlin e. V. und am 18. 6. 1976 als Antrittsvorlesung vor der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Mannheim (WH) gehalten hat. » Aufgrund des $ 22 berl. LWahlG i. d. F. vom 13.3. 1974 (GVB1. S. 594) galt das gleiche ursprünglich auch für die Wahlen zu den 12 Berliner Bezirksverordnetenversammlungen. Hier wurde das Parteienmonopol jedoch durch Gesetz vom 19.11.1974 (GVB1. S. 2729) aufgehoben. Deshalb durften sich bei den Wahlen vom 2. März 1975 erstmals auch freie Wählervereinigungen um die Sitze in den Bezirksverordneten Versammlungen bewerben, was sie freilich lediglich in den Bezirken Zehlendorf und Wedding ausgenutzt haben. In Zehlendorf erhielt die "Wählergemeinschaft unabhängiger Bürger" 12,9 •/• der Stimmen und 6 Mandate. Der "Arbeitskreis Umweltschurz", der in Wedding mit einer eigenen Liste antrat, kam über 0,6% der Stimmen nicht hinaus und blieb ohne Mandat (vgl. die Angaben im Amtsblatt für Berlin 1975, S. 821).
Unterwegs zu einer politischen Philologie
2019
Wie vor ihm schon Peter Szondi mit seinem Traktat Über philologische Erkenntnis (1967) unternimmt Werner Hamacher den Versuch, für die Philologie und ihren-formuliert man es nietzscheanisch-‚Nutzen und Nachteil für das Leben' zu plädieren. Der Titel dieses Plädoyers: Für-die Philologie (2007). Anders als bei Szondi jedoch ist bei Hamacher deutlich zu erkennen, dass er nicht alleine über sein Fach und dessen disziplin-technische Prämissen und Konturen reflektiert, sondern dabei einen entscheidenden Schritt weitergeht. Er überlässt seine Mandantin, die Philologie (die er gerne als eine mündige sehen möchte), einer allzu unbequemen Anklagebank und setzt sie während der ganzen Untersuchung dem möglichen, denkbaren Ausweg aus, sie könnte den Prozess um ihr Wozu? am Ende verlieren. Und doch, wer Philologe ist, so Hamacher, stellt die philologische Frage, stellt die Philologie in Frage, verteidigt sie, versucht sie als Praxis zu legitimieren und muss dabei doch stets das Risiko in Kauf nehmen, dass seine Apologie misslingt, seine Mandantin es vielleicht nicht wert ist, vertreten zu werden und keine Bedeutung hat, "die ihren Bestand rechtfertigen könnte" , irgendwann kraftlos zusammensackt oder aber, dass einer der gela 2 denen Zeugen-die Philosophie zum Beispiel-den Prozess mit einer fatalen Aussage vorschnell beendet und am Ende eine Art Schierlingsbecher auf den Unverstandenen wartet. Hamacher stellt im Ganzen zwei Fragen, die beide miteinander einhergehen, aus der jeweils anderen resultieren: Was ist Philologie? und ist es richtig, ist es begründbar, ist es recht, Philologe zu sein? Warum und wozu sich mit Texten-literarischen vor allem-befassen? Das Was-ist?, einer Praxis als Wesensfrage gestellt, ist zugleich ein Versuch der Rechtfertigung derselben; für diese Folge gebraucht die vorliegende Arbeit den Begriff des Politi