Von Berlin ins Allgäu: Der Erfinderunternehmer Konrad Zuse 1945-1948 (original) (raw)
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Al s Emanuel Meyer, damals noch stellvertretender Generaldirektor der Alusuisse, in den späten 1950er Jahren über Island flog und unter sich ein von Gletschern und Flüssen bedecktes Land sah, sagte er zu seinem Sitznachbarn: «Dies ist der Ort, wo wir viel billigen Strom erhalten können. Dies ist der Ort für eine Aluminiumhütte.» So auf jeden Fall schildert Elias Davidsson im Buch Silbersonne am Horizont Meyers «Entdeckung». Ende 1969 nahm die Alusuisse-Tochter Icelandic Aluminium Company (ISAL) in Hafnarfjordur die Produktion auf. Emanuel Meyer war 1942 zusammen mit seinem Chef Fritz Schnorf von der Nationalbank zur Alusuisse gekommen; 1960 löste er Schnorf als CEO des Unternehmens ab. Sieben Jahre später übernahm er vom Tessiner Nationalrat Nello Celio, der in den Bundesrat gewählt wurde, auch das Verwaltungsratspräsidium. Als Meyer zur Alusuisse stiess, war die Aluminium-Industrie-Aktiengesellschaft (AIAG), wie sie damals noch hiess, bereits ein multinationaler Konzern-gezwungenermassen. Die Suche nach Energiequellen und dem in der Schweiz nicht vorhandenen Rohstoff Bauxit, den das Unternehmen für die Herstellung der Tonerde brauchte, zieht sich wie ein roter Faden durch die Alusuisse-Geschichte. Schon vor dem Ersten Weltkrieg war die 1888 gegründete Firma ein vertikal integriertes Unternehmen mit eigenen Bauxitgruben, Tonerdefabriken, Hütten (Elektrolysen), Kraft-und Verarbeitungswerken. Nach dem Krieg baute die Firma die Verarbeitung aus, wobei der Standort Italien-mit Bauxitminen und einer eigenen Reederei-eine wichtige Rolle spielte. Sie erwarb die Aluminium-Walzwerke AG mit Produktionsbetrieben für Aluminiumfolien im deutschen Singen und in Emmishofen bei Kreuzlingen. 1931 gründete die Alusuisse gemeinsam mit zwei Konkurrenten ein Folienwalzwerk in Schanghai, das trotz kommunistischer Machtergreifung bis 1960 gehalten werden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg sah sich die Alusuisse mit einer im Krieg massiv gewachsenen US-Aluminiumindustrie und mit deutscher Konkurrenz konfrontiert-und machte weitere Schritte über Europa hinaus. Weil die Bauxit-Vorkommen in Ungarn, Rumänien und Jugoslawien verstaatlicht worden waren und die Reserven in Frankreich und Italien längst nicht ausreichten, musste die Rohstoffversorgung neu angegangen werden. Mit dem Amtsantritt Meyers als Konzernchef
Innovation als Indiz : Oeuvre und Ära der Amtszeit Arnold von Westfalens (1461/71 bis 1481)
2017
Arnold von Westfalen gilt als die herausragende mittelalterliche Werkmeisterpersönlichkeit Obersachsens. Auf vielfache Weise wurde versucht seine Herkunft zu klären und sein CEuvre zu fassen. Allerdings können die herausgearbeiteten biographischen Züge nur bedingt überzeugen, da die Überlegungen im Wesentlichen auf Mitteldeutschland beschränkt blieben. So soll Arnold angeblich in Diensten des Erzbischofs von Magdeburg gestanden, an der Zerbster Stadtkirche St. Nikolai unter Hans Kumoller mitgewirkt und eventuell noch vor 1459 am Schloss in Calbe gearbeitet haben.1 Später lässt sich ein Meister Arndt in Dresden nachweisen, der mit Arnold von Westfalen identisch sein könnte. Die Biographie korrespondiert aber kaum mit der Architekturentwicklung der obersächsischen Spätgotik, die ihrerseits aufs Engste mit seiner Person in Verbindung gebracht wird. Bislang wurden die bedeutenden Innovationen im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts beinahe ohne jegliche Vorstufen herausgestellt, so dass es den Anschein hat, als seien die besonderen obersächsischen Leistungen aus sich selbst heraus bzw. allein durch das Wirken Meister Arnolds entstanden. Die fehlende Einbindung seines Schaffens in die gesamtdeutsche Bautradition führte letztlich dazu, dass sich z. B. jedes Bauwerk mit Vorhangbogen oder Zellengewölbe unter seinem Namen subsumieren ließ. Aus diesem Grund erscheint es notwendig, das Werk Arnolds erneut zu beschreiben, jedoch nicht um seine Bedeutung zu schmälern, sondern eher um die Bandbreite seines Schaffens, seine Herkunft und mögliche Vorentwicklungen zu vergegenwärtigen. Über zehn Jahre-von 1470 bis 1480-lässt sich Meister Arnold in den Quellen nachweisen. Spätestens im Juni 1471 wurde Arnold von Westfalen von den Fürstenbrüdern Ernst und Albrecht in das Amt des Landeswerkmeisters berufen.2 Als oberstem Hüter des landesherrlichen Bauwesens oblag ihm auch die Bauleitung am fürstlichen Schloss auf dem Meißner Burgberg, der bereits ein Jahr zuvor begonnen worden war. Neben Zahlungen für diverse vorbereitende Maßnahmen weisen die Schlossbau-Rechnungen zur Albrechtsburg für das Jahr 1470 folgendes aus: "Item xx modius ii quartalia [hafer] meister Arnolt pferd.Allem Anschein nach versah Meister Arnold schon vor seiner offiziellen Bestallung landeswerkmeisterliche Dienste, für die ein Pferd unablässig war.4 Die Meißner Rechnungen belegen zahlreiche Zuwendungen für Meister Arnold bis zum Jahr 1480. Aus ihnen
Prähistorische Zeitschrit 96,1, 310-335., 2021
This paper deals with Georg ‚Gogo‘ Müller-Kuales (1905–1945), who was assistant professor at the newly established institute for prehistoric archaeology and Germanic archaeology at Hamburg University until his death in 1945. As research on the history of prehistoric archaeology in Germany has dealt with many different topics as well as biographies and careers of important archaeologists in the Third Reich it seems worthwhile, to investigate the scientific youth as well. This approach allows to draw a more complete picture of prehistoric archaeology in national socialist Germany and can therefor contribute to a better understanding of the history of prehistoric archaeology. Based on archival sources and publications by Georg Müller-Kuales this paper investigates his biography, his way of performing archaeology, his tasks at the institute, his research his political background, his work abroad in the context of the Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg and therefor tries to generate an overall picture of a young scholar in the Third Reich.
Eladio Dieste, der Ingenieur aus Uruguay, der uns die Ziegelschale vorführte
Tomlow, J., Eladio Dieste, der Ingenieur aus Uruguay, der uns die Ziegelschale vorführte, Pre-print, Hochschule Zittau/Görlitz, 2017
Text in German: Am 10.12.1917 wird Eladio Dieste Saint-Martín geboren in Artigas, Uruguay. Es ist Sommer in dieser noch jungen Demokratie in Südamerika. Hundert Jahre danach, am 10.12.2017, wird im Haus Schminke in Löbau zu Eladio Diestes Ehren zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Ähnliche Veranstaltungen finden weltweit statt. Das Haus Schminke ist 1929-1933 entworfen und erbaut worden durch Hans Scharoun und gilt als Ikone der Organischen Moderne. Hier liegt dann auch inhaltlich die Brücke zu Eladio Diestes Werk von universaler Bedeutung. Der Titel des vorliegenden Textes ist so schlicht, wie der Protagonist sich bescheiden gab. Und ein wenig herausfordernd gegenüber uns – Mitteleuropäer – die die Ziegelschale eben nicht erfanden, sondern ein selbstbewusster Südamerikaner, von dem wir etwas lernen können.
Entstehung und Stil der Orgelwerke Günter Raphaels
Ars Organi, 36. Jg. 1988, S. 119-132, 1988
Das umfangreiche kompositorische Ouevre Günter Raphaels hat bislang kaum Beachtung gefunden. Immerhin stehen am Ende seines Lebens Sinfonien, Schauspielmusiken, Konzerte, Oratorien, Kammermusiken, Klavierkompositionen, Lieder, Motetten und Kantaten. Der vorliegende Aufsatz stellt seine Kompositionen für Orgel vor. Auf stilistische Dependenzen zu Max Reger und anderen spätromantischen Vorbildern ist in der Forschung immer wieder hingewiesen worden. Wenig Beachtung dagegen hat bisher die Frage gefunden, wo und in welcher Weise sich Raphael von dieser Beeinflußung zu lösen vermag und stilistisch eigene Wege geht. Einer Überprüfung zu unterziehen ist auch die bisher vage gebliebene Kennzeichnung des Spätstils Raphaels als "tonal zwölftönig".