Antiziganismus und „Zigeunerbilder“ in den Kinderhörspielen „Fünf Freunde“ (original) (raw)

Das Zigeunerbild in der altdeutschen Kunst. Ethnographisches Interesse und Antiziganismus

Menschenbilder. Beiträge zur Altdeutschen Kunst, hrsg. von Andreas Tacke und Stefan Heinz, in Zusammenarbeit mit Ingrid-Sibylle Hoffmann und Christof Metzger, Petersberg , 2010

D er Begriff "Zigeunerbild" ist hier in seiner doppelten Bedeutung zu verstehen: als das von Künstlerhand gefertigte Bild sowie das mit romantischen und rassistischen Klischees befrachtete Image dieser Ethnie. Seit dem Mittelalter werden wandernde Zigeunersippen von der sesshaften Bevölkerung des jeweiligen Gastlandes mehr oder weniger argwöhnisch betrachtet. Aufgrund einer völlig konträren Weltanschauung war Integration von beiden Seiten nicht erwünscht. Für ihre Autonomie zahlten die Zigeuner einen hohen Preis, wobei Armut das geringste Übel war. Sie waren seit dem Spätmittelalter Armut, Pogromen, Versklavung und staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Letztere fand in Auschwitz-Birkenau ihren grausigen Höhepunkt. Armut fördert Kleinkriminalität, die wiederum das rassistische Klischee zu bestätigen scheint, dass alle Zigeuner von Natur aus diebische Nomaden wären. In Wahrheit schätzte man sie Jahrhunderte lang als Musikanten und Zirkusleute, Söldner und Pferdehändler, Schmiede, Kesselflicker, Hausierer, Tagelöhner, Wahrsager und Wunderheiler.

Fataler Blickkontakt. Wie in "Zigeunerbildern" Vorurteile inszeniert werden

Antiziganismus. Soziale und historische Dimensionen von "Zigeuner"-Stereotypen, 2015

Der Text spannt einen breiten Bogen vom stark kritisierten Cover der Weltwoche an den Beginn der Frühen Neuzeit, um das Verhältnis von Bild und Betrachtendem, Eigenem und Fremdem anhand von Graphik, Gemälden, Karikaturen und Zeitschriftencovern zu analysieren.

Sträflich unterbelichtet: Antiziganismus im Film

mediendiskurs: 28. Jg., 4/2024 (Ausgabe 110), S. 42-48 , 2024

Ethische Kriterien des Filmemachens scheinen beim Thema „Sinti/Roma“ oftmals nicht zu existieren. Erst seit kurzer Zeit wird Antiziganismus im Film untersucht. Der Artikel zeigt Mechanismen und Rechtfertigungen des Antiziganismus auf, um die Selbstreflexivität des Mediums, soll heißen der Filmschaffenden, herauszufordern.

Antiziganismus in der Geschichte des Kinos: Inszenierte Fremdheit

Ruperto Carola Forschungsmagazin: Verbinden & Spalten, 2021

Die Figur der spanischen „Zigeunerin“ Carmen, die zum kulturellen Prototyp der „Femme fatale“ zahlt, wurde nicht nur mit der gleichnamigen Oper weltberuhmt: Die franzosische Novelle, der diese Figur entstammt, gilt auch als die meistverfilmte literarische Vorlage in der Geschichte des Kinos. „Zigeuner“-Filme gibt es bereits seit Beginn des Filmschaffens – und seither spielt dieses Leitmedium auch eine entscheidende Rolle fur die Entstehung und Verbreitung antiziganistischer Bilder und Stereotype. Dennoch wurde Antiziganismus im Film bislang kaum kritisch untersucht. Die Forschungsstelle Antiziganismus an der Universitat Heidelberg hinterfragt die Normalitat dieses klischeebeladenen Blickes auf eine Minderheit und geht der Frage nach, ob sich das kreative Potenzial des Mediums Film nicht auch emanzipatorisch nutzen liese, um Vorurteile der Mehrheitsgesellschaft zu uberwinden.