Dystrophe Calcinosis cutis nach subkutaner Verabreichung von Para-Amino-Salizylsaure zur Behandlung einer Lungentuberkulose (original) (raw)

Zur Behandlung der Lungentuberkulose mit Streptomycin

Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung, 1951

1944 haben SC~ATZ, BtrGIE und W~XS~AZ~ das Streptomycin als erstes tuberkulostatisch wirksames Antibioticum beschrieben und FELD~A~ und ]-IrSSHAW dessen hohe Wirksamkeit bei der experimentellen Meerschweinchentuberkulose beobachtet. 1945/46 berichteten Fv.r,D•AZr HI~'SHAW und I~tr~TZE sowie KEEFER fiber die ersten Ergebnisse bei der Tuberkulose des Menschen. Die gleichen amerikanischen Autoren behandelten bereits die bei der Streptomycintherapie entstandenen Kardinalfragen wie Indikation und Gegenindikation, I)osierung, Toxiciti~t und I~ebenerscheinungen und schlieBlich die wichtige Tatsache, dab die Tuberkelbacillen gegen Streptomycin resistent werden kSnnen. Europ/iische Erfahrungen liegen in grSl3erem Umfung seit 1947 vor. In unserer Heilst~tte wurde mit der Streptomycinbehandlung Ende 1947 begonnen. Der hohe We1~ des Streptomycins bei der ]3ehandlung der Meningitis tuberculosa, der Miliartuberkulose und der frischen pulmonalen I-Ierdsetzung wird yon al]en Autoren anerkannt; ffir die fibrigen Tuberkuloseformen gehen die Meinungen auseinander. Wir glauben, dal~ die relativ lange Zeitspanne, die das Streptomycin nunmehr zur Verffigung steht, in mancher I-Iinsicht eine zusammenfassende Beurteilung zuli~l~t.

Septische Talusnekrose nach drittgradig offener Talusfraktur im Rahmen eines komplexen Fußtraumas (floating talus)

Trauma und Berufskrankheit, 2001

Der 26-jährige Pilot eines Segelflugzeugs stürzte unmittelbar nach dem Start aus einer Höhe von 120 m in die Tiefe, davon ungefähr 40 m im freien Fall (Abb. 1 a). Die geschätzte Energie beim Aufprall betrug 40g. Der Patient war sofort bewusstlos und gelangte nach der Erstversorgung am Unfallort bei stabilen Vitalparametern mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik. Nach klinischer und radiologischer Diagnostik (Standardröntgen, CT) wurden folgende Diagnosen gestellt:

S1 Kurzleitlinie – Angiosarkom der Haut und Kaposi‐Sarkom

JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 2013

Das Angiosarkom Das Angiosarkom (AS) ist mit nur etwa 1-2 % aller Weichteilsarkome und 5 % der kutanen Sarkome ein seltener hochmaligner Tumor ausgehend von den Endothelzellen. Die bevorzugte Lokalisation sind die oberflächlichen Weichteile und die Haut (60 %), insbesondere im Kopf/Hals-Bereich und am Skalp. Prinzipiell kann jedoch außer der Haut auch jedes andere Organ (z. B. Herz, Aorta, Leber) primärer Ort eines Angiosarkoms sein. Ein zunehmendes Problem stellen die Angiosarkome nach Radiotherapie dar, insbesondere nach brusterhaltender Mammakarzinombehandlung. Das Durchschnittsalter des typischen oberflächlichen Angiosarkoms liegt bei 65 bis 70 Jahren. Das AS der radionaiven Brust der Frau und das der tiefen Weichteile betreffen jedoch oft jüngere Menschen. Im Kindesalter und in der Adoleszenz kommen AS also selten auch an inneren Organen vor oder auch auf dem Boden von vaskulären Fehlbildungen, z. B. im Rahmen eines Klippel-Trenaunay-Syndroms. Die Prognose ist trotz aller Therapiebemühungen auch heute infaust, insbesondere wegen des oft diffus infiltrativen und diskontinuierlich bis multifokalen Wachstumsmusters des Sarkoms. Pathogenetisch stellen persistierende Lymphödeme den bekanntesten Terrainfaktor dar. Meist betrifft dies Frauen nach radikaler Mastektomie bei Mamm-akarzinom und langjährigem Lymphödem. Alle anderen Lymphödeme inklusive der angeborenen kommen jedoch auch in Frage. Gesichert ist auch die Entstehung des Angiosarkoms durch ionisierende Strahlen per se, also ohne Lymphödem, im Median etwa 12 Jahre nach Tumorradiatio. Bei Zustand nach brusterhaltender Karzinomtherapie mit adjuvanter Nachbestrahlung addieren sich zum allgemeinen Strahlenrisiko oft ein Lymphödem und unter Umständen auch disponierende Gendefekte in DNA-Repair-Genen BRCA 1 und BRCA2. Weitere bekannte Wegbereiter können AV-Fisteln sein, z. B. am "Shunt"-Arm nach Dialyse, insbesondere nach anschließender Nierentransplantation und entsprechender Immunsuppression. Die Rolle der Immunsuppression ist beim AS aber nicht abschließend definiert. Die Rolle von Karzinogenen, UV-Strahlung und Fremdkörpern ist für das Angiosarkom der Haut ebenfalls unklar, in der Leber können bekanntlich Thorotrast, Arsen, anabole Steroide und Vinylchlorid eine Rolle spielen. Selten entstehen Angiosarkome in gutartigen Tumoren, z. B. in Leiomyomen und Neurofibromen, erstaunlich selten in benignen Gefäßtumoren. Definitiv ausgeschlossen werden konnte ein Bezug des Angiosarkoms zum humanen Herpesvirus 8 (HHV-8). Molekularbiologisch gehört das AS zu den Sarkomen mit komplexen genetischen-chromosomalen Schäden. Diagnostik Klinisch unterscheidet man mehrere Varianten des Angiosarkoms [1,2]: • Angiosarkom der Haut ohne Lymphödem (mit ca. 30 % die häufigste Variante): Vor allem im Kopf/Hals-Bereich älterer Menschen kommt diese Variante mit deutlicher 3 : 1-Bevorzugung des männlichen Geschlechts vor. Oft stellen kontusiforme Maculae die einzigen klinischen Zeichen dar, entsprechend häufig sind Fehldiagnosen wie etwa "unklare inflammatorische Gesichtsdermatose", "unklare persistierende Rosazea", oder auch Erysipel, Urticaria, Lupus erythematodes (LE). Füllung und Sichtbarwerden nach kurzer Kopftieflage ist ein wichtiges klinisches Zeichen. • Lymphödemassoziiertes Angiosarkom (ca. 10 %): Stewart und Treves haben das nach ihnen benannte Syndrom 1948 bei Mammakarzinompatienten nach Mastektomie und axillärer Lymphonodektomie bei persistierenden Lymphödemen erstmals beschrieben. Insgesamt ist dies aber eine seltene Komplikation bei langjährigen Verläufen (4-27 Jahre wurden berichtet) bei nur etwa 0,45 % der Betroffenen. Sämtliche anderen chronischen Lymphödeme kommen ebenfalls als Terrainfaktor in Frage. • Angiosarkom der radionaiven Brust: Das AS der radionaiven Brust kommt nur bei Frauen bevorzugt in der 3.