Ein neuer Felsbildfund im Wadi Hamra (Gilf Kebir, Ägypten) (original) (raw)
Related papers
Ein neu entdecktes felskammergrab in der Kibyratis
Zwischen den beiden modernen Ortschaften Kozaþacı und Bayır unweit von Çavdır in der antiken Kulturlandschaft Kibyratis befi ndet sich, isoliert an einem Abhang gelegen, ein Grabmal, das erst im Jahr 2005 dank der Hilfe eines Einheimischen entdeckt wurde (Abb. 1. 2). Der Großteil der Anlage, bei der es sich um ein nach SW orientiertes, in Mischbauweise errichtetes Kammergrab handelt 1 , ist aus dem anstehenden Fels gewonnen. Teile der Seitenwände vor allem im hinteren Bereich der Kammer sowie nahezu die gesamte Rückwand waren aus Steinmaterial aufgebaut; das giebelförmige Dach, das wohl aus mächtigen Steinplatten bestand, war aufgesetzt. Erhalten sind fast ausschließlich die in den Fels gearbeiteten Strukturen, die gebauten Elemente sind bis auf einige aus dem Mauerverband gerissene Blöcke der Rückwand verloren. Die Schauseite des Felsens, in den das Grab geschlagen ist, zeigt lediglich eine sehr rudimentäre Bearbeitung, während die erhaltenen Teile der architektonisch gestalteten, 176 cm breiten Fassade der Anlage selbst fein geglättet sind. Ursprünglich wies diese eine 26 cm breite Mittelstütze auf, welche die Fassade in zwei hochrechteckige Felder von je 120 × 54 cm mit doppelter Rahmung teilte; das rechte Feld stellte dabei die Türöffnung dar, während das linke als Scheintür gearbeitet war. Auf den als einfachen Querbalken gestalteten Türsturz ist ein dreieckiger Steinblock mit einer Breite von max. 210 cm und einer erhaltenen Höhe von max. 60 cm (ursprünglich 70 cm) gesetzt. Dieser Block bildet den Giebel, dessen Tympanon mit einer senkrechten und zwei von unten nach oben schräg nach außen verlaufenden Leisten verziert ist. Die Fassade mit dem Eingang und der Scheintür ist allerdings fast völlig zerstört, so dass nur noch Teile der Rahmung zu erkennen sind. Auch der Giebel weist Beschädigungen auf und ist überdies stark verwittert. Die annähernd rechteckige Grabkammer mit einer Fläche von 282 (-288) × 187 (-200) cm (Abb. 3. 4) wurde durch eine Schiebetür von links nach rechts verschlossen. Die obere Führungsschiene für den Verschlussstein ist erhalten; ob auch die untere noch vorhanden ist, lässt sich aufgrund der Verschüttung an dieser Stelle ohne Reinigung des Eingangsbereichs nicht bestimmen. Die Höhe der aus dem anstehenden Fels geschlagenen, fein gespitzten Seitenwände des Grabes beträgt max. 1,67 m. Wie entsprechende Aufl ager für die Blöcke des Giebeldachs auf den Oberfl ächen des Felsens nahelegen, handelt es sich dabei um die originale Höhe der Kammer. Auf der Die bautechnische Aufnahme dieses Grabes erfolgte während der Kampagne des Jahres 2006 im Rahmen des Kibyra-Surveys unter der Leitung von Th. Corsten (Heidelberg), dem für die Übertragung der Publikationsrechte herzlich gedankt sei. Weiter gilt der Dank R. Hügli für ihre unermüdliche Hilfe unter teilweise sehr schwierigen Bedingungen.
Neue Grabfunde auf dem Tell Halaf
Archäologie in Deutschland , 2010
In den Steppengebieten Nordmesopotamiens, dem Land zwischen Euphrat und Tigris, entdeckte der deutsche Forscher Max Freiherr von Oppenheim 1899 Zeugnisse einer einzigartigen Kultur: Im Ruinenhügel Tell Halaf grub er monumentale Bau- und Bildwerke von Aramäern und Assyrern aus, unter denen die Stadt zwischen 1000 und 600 v. Chr. ihre Blüte erlebte. Obwohl Tell Halaf seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Ruinenhügeln Vorderasiens gehört, wu rden die Ausgrabung en erst 2006 fortgesetzt, wobei nun neue und überraschende Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
Ein wiederentdecktes Felsrelief aus Ephesos
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien, 2005
Auf der Suche nach alten Monumenten an den Hängen des Bülbül Dağ, die teilweise aus der Literatur und aus der mündlichen Überlieferung bekannt sind, gelang Cengiz İçten im Januar 2003 die Entdeckung des Felsreliefs, welchem die folgenden Seiten gewidmet sind. Er fertigte erste Photos an, zeigte diese im Frühjahr 2003 im österreichischen Grabungshaus in Ephesos und lud zu einer Besichtigung ein, die allerdings erst im Juli möglich war. Schon beim ersten Lokalaugenschein wurde die Bedeutung des Reliefs klar, auch wenn wir in der Analyse unterschiedliche Überlegungen anstellten. Um eine tragfähige wissenschaftliche Bewertung des Reliefs zu ermöglichen, wurde gemeinsam beschlossen, eine zeichnerische und photographische Dokumentation zu veranlassen. Darüber hinaus hielten wir auch die Anfertigung eines Abgusses für unbedingt notwendig, zumal sofort ganz klar geworden ist, daß hier illegale Grabungen stattgefunden hatten und das Relief in seinem Bestand nicht als gesichert gelten kann. Aus einer Tagebucheintragung 1 von Fritz Eichler zum 2. 10. 1961 geht hervor, daß dieses Relief schon vor rund vierzig Jahren bekannt war, aber keine adäquate Bewertung erfuhr: »Um 16 h fahren Eichler, Vetters, Knibbe und Mach nach Meryemana, um die von Oberst Schirmer freigelegten Bauten zu besichtigen … Weiters zeigt Herr Schirmer ein Felsrelief bei der 2. Straßenbiegung nach Passieren der eph. Stadtmauer. Das Relief, eine Figur mit Keule in der Linken und beiderseits Tieren, soll angeblich das Grab der Maria anzeigen. Nonsens. Vermutlich die große Mutter mit Tieren.« Durch die präzise Angabe der Lage und die Beschreibung der Darstellung in ihren wesentlichen Punkten ist die Identifizierung gesichert. Die formulierte Deutung hält allerdings einer genaueren Prüfung nicht stand. Zur damaligen Zeit erfolgte keine weitere Beschäftigung mit dem Relief, weshalb es in der Folge offensichtlich in Vergessenheit geraten ist. Um eine adäquate Behandlung des wiedergefundenen Reliefs durch die Experten zu ermöglichen, haben sich die Autoren zur vorliegenden Mitteilung 2 entschlossen und hoffen, daß die Darstellung in naher Zukunft eine gesicherte Deutung und Einordnung erfahren kann. Lage Der Fundort liegt nur wenige hundert Meter südlich der Oberstadt des hellenistisch-römischen Ephesos auf einem östlichen Ausläufer des Bülbül Dağ, der sich als schroffer Felskamm von 150 m ü. M. in nordöstlicher Richtung bis an den Rand der Schwemmebene des antiken Marnas 1 Grabungstagebuch 1961 (maschinschriftliches Exemplar in der Bibliothek des österreichischen Grabungshauses). Für den Hinweis sind die Autoren Herrn M. Steskal zu Dank verpflichtet. Auf die vorläufige Deutung F. Eichlers als »große Mutter mit Tieren« soll in diesem Zusammenhang nicht näher eingegangen werden. Sie widerspricht der Beobachtung der Keule in der Linken der Figur. Zur Angabe, daß das Relief »angeblich das Grab der Maria anzeigen soll«, macht uns A. Pülz darauf aufmerksam, daß keine diesbezügliche Lokaltradition überliefert ist. Alles, was das Relief mit dem Grab Marias nach heutigem Wissen verbinden könnte, ist, daß der Pilgerweg nach Meryemana an dem Relief unter Umständen vorbeiführte. Vielleicht lag der Formulierung F. Eichlers eine diesbezügliche Verwechslung durch Oberst Schirmer zugrunde.