6. Ordensübertritte und Apostasie (original) (raw)
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Anhang 3: Fälle von Apostasie und Transitus, geordnet nach Diözesen und Klöstern
Klosterflucht und Bittgang, 2015
Die folgende Auflistung umfasst 995 Einträge von Personen, die wegen Apostasie und/oder Transitus an die Kurie supplizierten. Hauptsäch lich ausgewertet wurden die Bände des Repertorium Germanicum (RG) und des Repertorium Poenitentiarie Germanicum (RPG) für die Pontifikate Eugens IV., Nikolaus' V., Calixts III., Pius' II. und Pauls II. (Zeitraum 1431-1471) sowie zusätz lich die RPG-Bände für die Pontifikate Sixtus' IV. 8 und Innozenz' VIII. (Zeitraum bis 1492). Desweitern stammen einige Angaben aus den von Wirz gesammelten ‚Regesten zur Schweizergeschichte aus den päpst lichen Archiven', 9 ebenso wurden auch einige lokale Quellenbelege in die Datenbank aufgenommen, wenn sie zu den in dieser Arbeit besprochenen Fallstudien gehören. Vereinzelt werden auch Klöster nicht deutscher Diözesen aufgeführt, wenn die Suppliken Hinweise zu deutschen Petenten enthalten. Wenn bittstellende Personen verschiedene Suppliken einreichten, wurden diese einzeln aufgeführt (analog zum RPG) und nicht unter einer Person zusammengefasst. Die Auflistung der Petenten erfolgt nach Diözesen und Klöstern. Die Klosternamen werden nach Mög lichkeit in ihrer modernen Schreibweise wiedergegeben; 10 wo dies nicht mög lich war (da 8 Die gedruckte Version des RG-Bandes für den Pontifikat Sixtus' IV. ist noch nicht erschienen. Für die Auswertung stand jedoch ein Teil des Datenmaterials zur Verfügung. 9 Soweit sie nicht bereits in den entsprechenden RG-Bänden abgedruckt sind. 10 Noch bestehende Klöster sind in der Regel schnell zu eruieren-die meisten präsentieren heutzutage im Rahmen ihrer Öffent lichkeitsarbeit eigene Websites. Weitere (wissenschaft liche) Hilfsmittel bei der Identifizierung bestehender wie auch nicht mehr existenter und mittlerweile verlassener Ordenshäuser waren: Allgemeine und regionale Nachschlagewerke wie Bönnen und Hirschmann,
5. Apostasie und Transitus in der kurialen Registerüberlieferung
Klosterflucht und Bittgang, 2015
und Verhältnisse der Petenten teilweise unterschied licher nicht sein können, so lassen sich bei näherer Untersuchung durchaus Gemeinsamkeiten in den Suppliken finden. Die folgenden quantitativen Auswertungen leisten einen Überblick über die Verteilung der Fälle hinsicht lich Dikasterien, Geschlecht, Pontifikat und Jahr, Orden, Herkunftsdiözese, Tragens des Habits während der Flucht und Signatur, sowohl bei Apostasiedelikten wie auch bei Transitusbegehren. 5.1 Untersuchungszeitraum und Quellencorpus Die Basis für eine Vollerhebung wären sämt liche Suppliken aller flüchtigen Religiosen, die sich an die römische Kurie wegen Apostasie und/oder Transitus gewandt haben. Eine solche ist jedoch aus drei Gründen nicht mög lich: Erstens wurden nicht alle Petenten registriert. 36 Zweitens ist ein beträcht licher Teil der Registerbände verloren gegangen. 37 Drittens stehen hinsicht lich der Edi tionsfortschritte von RPG und RG für den Untersuchungszeitraum mehr auswertbare Pontifikate für die Pönitentiarie zur Verfügung als für Kanzlei und Kammer. 38 36 Deeters, Repertorium, S. 32. Registriert wurden nur gebilligte Suppliken. Was sonst an der Kurie vorgetragen wurde, ist nicht überliefert. Zudem wurden auch nicht alle gebilligten Suppliken registriert. In den Hauptkirchen wurden gewisse Gnaden von den Minderpönitentiaren unbürokratisch und an Ort und Stelle erteilt.
04_Die Päpste und das ostrçmische Kaisertum im sechsten Jahrhundert
2009
Seit dem Untergang des westrçmischen Kaisertums im Jahr 476 hatten sich die Päpste in Italien in einem herrschaftlichen Umfeld zu behaupten, das vom heterogenen Nebeneinander verschiedener Mächte geprägt war. Zwar war die okzidentale Hälfte des Imperiums 476 der staatsrechtlichen Theorie zu Folge unter die Alleinherrschaft des çstlichen Kaisertums zurückgefallen. In der Realität jedoch erçffnete der Untergang der westrçmischen Kaiserherrschaft in Italien den Raum für zahlreiche neue Herrschaftsbildungen. Noch im 5. Jahrhundert waren dies zunächst der Prinzipat des Skiren Odoaker, der bald vom ostgotischen regnum abgelçst wurde; in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts folgten das langobardische Kçnigreich von Pavia sowie die weitgehend eigenständigen Herzogtümer von Benevent und Spoleto. Seit dem Anbruch des Mittelalters mußte die rçmische Kirche damit in einem hçchst "vielgestaltigen" Italien agieren. Unter den Mächten jedoch, die die heterogenen politischen Verhältnisse der Apenninhalbinsel im frühen Mittelalter gestalteten, kam-aus päpstlicher Perspektive betrachtet-dem Kaisertum eine besondere Bedeutung zu. Die Beziehungen, die die rçmische Kirche im 6. Jahrhundert zu Konstantinopel pflegte, unterschieden sich grundsätzlich von den Kontakten zu anderen italischen Mächten der Zeit. Das rçmische Verhältnis zu Ostgoten oder Langobarden war bei allem Bemühen um Ausgleich und Akkulturation 1 geprägt von Differenzerfahrungen und dem Bewußtsein um eine "gefühlte" religiçs-ethnisch-kulturelle Alterität 2. Ganz anders im Fall des byzantinischen Reichs: Trotz aller Konflikte, die das Verhältnis zwischen den Kaisern und den Päpsten im anbrechenden Frühmittelalter belasteten, begriffen sich die rçmische Kirche und ihre Bischçfe während dieser Zeit doch stets als dem Imperium zugehçrig. Das
Die Verkündigung unter Geistern und Toten nach 1Petr 3,19 f. und 4,6
Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der Älteren Kirche, 2001
Die Verkündigung unter Geistern und Toten nach 1Petr 3,19f und 4,6* (=ZNW 92 [2001] 207-228) Die Verkündigung unter Geistern und Toten scheint an heutigen Maßstäben gemessen außerhalb des Bereichs theologischer Relevanz zu liegen. Die in 1Petr 3,19f und 4,6 geäußerten Anschauungen wirken auf den ersten Blick entsprechend abständig. 1 Das Verständnis erschwerend kommt hinzu, daß der 1. Petrusbrief hier wie an anderen Stellen in Abbreviatur redet. Er setzt bei seinen Leserinnen und Lesern einen
Apostasie in 2Thessalonicher 2.3: Abfall oder Entrückung?
2021
2Thessalonicher 2.3: Abfall vom Glauben oder Weggang der Versammlung bei der Entrückung? Es kamen Gerüchte auf (z.B. vom Autor John Walvoord, Thomas Ice), der Begriff Apostasia betreffe in 2Thessalonicher 2.3 die Entrückung der Christen und wäre als Weggang vor dem Kommen des Menschen der Sünde in der Endzeit eine Untermauerung der Entrückung vor der Zeit der Gerichte. Das Skript prüft dies anhand der Syntax, des Begriffs Apostasia und inner- und außerbiblischer Belege.