Edited: Schweiz-Russland: 200 Jahre Begegnungen und Beziehungen. Themennummer der Zeitschrift Religion und Gesellschaft in Ost und West 3 (2014). (together with Stefan Kube) (original) (raw)

Atomstaat Russland, in: Religion und Gesellschaft in Ost und West 4/2016 [Themenheft: 30 Jahre nach Tschernobyl], 24–27

Die Staatskorporation Rosatom ist für alle Belange der zivilen und militärischen Nutzung der Kernenergie in Russland zuständig. Das weitverzweigte Unternehmen, das faktisch nur der Präsidialadministration Rechenschaft schuldet, soll eine nukleare Renaissance des Landes einleiten. International befindet sich Rosatom auf Expansionskurs, doch sind viele Projekte mit Unwägbarkeiten behaftet. Dafür, dass Russland auf absehbare Zeit Atomstaat bleibt, spricht die zentrale Bedeutung, die die ehemalige Supermacht nuklearen Optionen in ihrer Macht- und Energiepolitik beimisst.

Die Anfänge der russisch-österreichischen Beziehungen im Spiegel der Chroniken und diplomatischen Berichte Ende des 15. Jahrhunderts. In: Russland und Österreich, hg. von Alfred Stirnemann und Gerhard Wilflinger. Innsbruck/Wien 1999, 68-75.pdf

Spiegel der Chroniken und diplomatischen Berichte Ende des 15. Jahrhunderts Als zu Ende des 15. Jahrhunderts das Moskauer Reich nach einer langen Isolation durch die Tatarenherrschaft wieder am Horizont des lateinischen Europa auftauchte', waren die gegenseitigen Vorstellungen sehr gering. Oft wurde darüber geschrieben, daß für das Abendland die "Entdeckung Rußlands" zeitlich mit der Entdeckung Amerikas begonnen lrnt. 2 Die politischen, kulturellen und konfessionellen Begegnun gen vor diesem Ereignis waren relativ selten und sie lieferten keine besonderen gegenseitigen politisch-geographischen und ethnographischen Kenntnisse und Er kenntnisse. Das Moskauer Reich am Ende des 15. Jahrhunderls war för das Abendland genau so exotisch, genau so aufregend, unbekannt und interessant wie die weit entfernte Neue Welt. Das Verlangen einander kennen7. ulernen, war vorhanden, doch die Kommunikation wurde erschwert durch sprachlicl1e Barrieren, mangelnde Straßen, TransportmitLel und andere Hindernisse. 3 Das Phänomen des Reisens, als ungeduldige "Sehnsucht in die Ferne" zum Zwecke, Wissen, die Beherrschung von Fremdsprachen und die Erfahrung fremder Kulturen w erwerben, entwickelte sich viel spliler. 4 In der zweiten HH!fte des 15. Jahrhunderts hatten nur die Handelsleute und die abendländischen Diplomaten den Mut, die Barrieren zu überwinden, um zu versuchen, das Moskauer Reich für die politischen Interessen der europfüschen Mächte zu gewinnen.