2014: Grabungsbericht Birgitz "Hohe Birga" 2013 (FÖ 52/2013) (original) (raw)
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2019: Neue Forschungen auf der „Hohen Birga“ bei Birgitz (Tirol)
Müller Florian Martin, Neue Forschungen auf der „Hohen Birga“ bei Birgitz (Tirol), in: Zanier Werner (Hrsg.), Kulturwandel um Christi Geburt: Spätlatène- und frühe römische Kaiserzeit in den mittleren Alpen zwischen Südbayern und Gardasee, Akten des Kolloquiums in Innsbruck am 18. und 19. Oktober 2017, Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 67, Band 2 (München 2019) 411–429.
Konservieren – Rekonstruieren – Visualisieren: Zur Präsentation prähistorischer Gebäude in archäologischen Freigeländen, Universität Innsbruck (20.-21.10.2022) Die frühesten Spuren einer Besiedlung im Gemeindegebiet von Birgitz finden sich auf der Hohen Birga, einem Hügel nördlich des Dorfzentrums. Dort konnten bei archäologischen Ausgrabungen 1937, 1949–1956 und seit 2009 die Reste einer Siedlung aus der Eisenzeit freigelegt werden. Der Hügel ist heute als archäologisches Freigelände für Besucherinnen und Besucher erschlossen, und die Funde der Grabungen können im Rätermuseum Birgitz, welches im Gemeindezentrum untergebracht ist, besichtigt werden. Seit Abschluss der Ausgrabungen auf der Hohen Birga in den späten 1950er Jahren verwilderte das Gelände dort zusehends. Die Grabungsschnitte waren wieder zugeschüttet worden und einzig Teile der Mauerstrukturen des am Ende der Grabungen freigelegten, am höchsten Punkt des Hügels gelegenen Haus X blieben obertägig sichtbar. Allmählich eroberte die Natur den Hügel zurück und starker Bewuchs breitete sich aus. 2009 wurde durch den Verein Archäotop Hohe Birga und die Gemeinde Birgitz begonnen, das Gelände zu säubern und insbesondere den starken Bewuchs zu entfernen, dessen Wurzelwerk die darunterliegenden Mauern bereits stark gestört hatten. Neben der Wiederaufnahme archäologischer Grabungen durch die Universität Innsbruck und dem Beginn von Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen der neu freigelegten Befunde wird seitdem, als weiteres Vorhaben des Vereins, laufend an der Erschließung des Hügels als archäologischem Freigelände für Besucherinnen und Besucher gearbeitet. So kann man sich einem Rundweg mit zahlreichen illustrierten Informationstafeln folgend sowie mittels eines über Smartphone abrufbaren kostenlosen Audioguides über die Geschichte des Platzes und ihrer Erforschung sowie die ergrabenen Befunde und Funde informieren und so eine Vorstellung vom Leben der Menschen, die damals hier siedelten, erhalten. Zwei der im Zuge der neuen Forschungen seit 2009 freigelegten Gebäude, Haus VI sowie Haus X wurden mittlerweile konserviert, indem die Zwischenräume der originalen Trockenmauern sowie die sichtbare Hinterfüllung mit lokal anstehendem Lehm verfüllt und dadurch stabilisiert werden konnten. Auf Basis der Grabungsbefunde wurden in den Innenräumen an allen vier Seiten in unterschiedlicher Höhe die ursprünglich vorhandenen Holzeinbauten in Pfostenbau- bzw. Blockbauweise rekonstruiert und ein Lehmestrich verlegt. Zur weiteren Sicherung der freigelegten Überreste sind beide Gebäude jeweils von einem Schutzbau überdacht. Dieser hebt sich durch die moderne Gestaltung deutlich von den rekonstruierten Befunden ab, passt sich aber durch die Dachschräge der durchsichtigen Überdachung dem abfallenden Gelände des Hügels an. Durch diese Konservierungsmaßnahmen sowie Teilrekonstruktionen soll Besucherinnen und Besuchern ein grundlegender Eindruck von Architektur und Bautechnik in der Eisenzeit ermöglicht werden. Da die archäologischen Forschungen noch laufen und auch bislang noch drei weitere Gebäude (Haus II, III und XII) freigelegt werden konnten, sind auch zukünftige Vermittlungs- und Präsentationsprojekte auf der Hohen Birga in Planung.
2014_01_31: Neue Forschungen in der eisenzeitlichen Siedlung auf der „Hohen Birga“ in Birgitz
beFUNDet 2013 - Ein Fachgespräch zur archäologischen Feldforschung in Tirol und Vorarlberg, Innsbruck (31.1.2014) 1937 wurde auf der „Hohen Birga“, einem bewaldeten Hügel nördlich von Birgitz, die größte bislang erforschte Siedlung aus der jüngeren Eisenzeit in Tirol entdeckt. Nach weiteren Arbeiten in den 1940er und 1950er Jahren bei denen ein halbes Dutzend Gebäude archäologisch freigelegt und reiche Funde gemacht werden konnten, geriet der Platz jedoch zunehmend in Vergessenheit, die bislang entdeckten Überreste verfielen und wucherten zu. Erst der Verein Archäotop Hohe Birga, konnte seit 2009 in enger Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Gemeinde Birgitz wieder neue Forschungen starten und diesen bedeutenden Fundplatz der Öffentlichkeit durch Errichtung eines archäologischen Freigeländes und des Rätermuseums Birgitz wieder zugänglich machen. Im Rahmen des Vortrages soll zunächst die Geschichte der Entdeckung der Ausgrabungen und ihre Akteure und dann die Ergebnisse der neuen Forschungen vorgestellt werden. Durch die Ergebnisse der jüngeren Grabungen, die dabei freigelegten Häuser und das umfangreiche Fundmaterial, wie Keramik, Werkzeuge, Waffen, Münzen und Schmuckobjekte kann ein Einblick in die jüngere Eisenzeit in Tirol geboten werden.