Das Offenbacher Modell: Menschbezogene Mobilitätsgestaltung (original) (raw)
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Design
Die Theorie der Produktsprache stellte einen Paradigmenwechsel in der Designtheorie dar. An der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt, erweiterte sie das funktionalistische Verständnis von Produkten hinsichtlich ihrer Zeichenhaftigkeit und Bedeutungsdimension. Dieser Band macht wichtige historische Dokumente aus dieser Zeit wieder zugänglich und kontextualisiert sie mit Interviews und Stellungnahmen von Zeitzeugen. Die Aktualität der Produktsprache, auch als wesentlicher Bestandteil der Lehre im Design, wird von Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis diskutiert. Als Ausblick werden aktuelle Forschungsfragen im Zusammenhang mit einer Weiterentwicklung der Theorie der Produktsprache formuliert.
Der Offenbacher Ansatz - und was aus der Produktsprache heute wird
Design, 2021
Die Produktsprache wurde vor 50 Jahren an der HfG Offenbach entwickelt, maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung des Konzeptes in den 1980er-Jahren war Jochen Gros, später, in den 1990ern, auch Dagmar Steffen. Bis heute gilt der Offenbacher Ansatz zu Recht als Meilenstein in der Designtheorie. Vielleicht kann man ohne Übertreibung sagen, dass es ohne ihn eine moderne Designtheorie nicht gäbe, oder eine solche, die sich mit dem Status ihrer Wissenschaftlichkeit eher schwer täte. Was waren die Motive? Im Grunde erscheint die Frage müßig, denn immer dann, wenn Wissenschaft auf neue Weise möglich wird, darf man von Fortschritt sprechen, und das ist für aufgeklärte Menschen an Universitäten immer ein guter Grund. Das Ringen um akademische Anerkennung darf man damals aber auch noch in weiter reichenden Kontexten verstehen. Ganz allgemein folgt die Produktsprache dem Trend der ausgehenden 1960er-Jahre, die Welt überhaupt als Text zu begreifen. Alles, was wir uns genauer vornehmen, darf nicht einfach so an-und aufgenommen werden, wie es vorliegt, sondern in der Art, wie wir es mithilfe von Symbolen und grammatischen Strukturen beschreiben. Ein Schritt zurück von der Welt der Dinge in die Welt der Zeichen schien das Gebot der Stunde, zumindest dann, wenn man sich dem Generaltrend des Strukturalismus anschließen wollte, und wer wollte das zu dieser Zeit nicht. Dringt man mit der Sonde noch etwas tiefer in die zugrunde liegenden Motivschichten ein, wird klar, dass auch die Flucht in die Sphäre der Zeichen noch einmal einer besonderen Motivation folgte-besonders im Sinne einer Verpflichtung der immer noch jungen Bundesrepublik Deutschland, Anschluss an die internationale Forschung zu finden. Man kann es so ungefähr nachvollziehen: Manche Geisteswissenschaft hatte sich während der Zeit des Nationalsozialismus nicht wenig kompromittiert, indem man von vermeintlich nationalen oder sozialistischen Vorgaben und Gegebenheiten ausgehen wollte, gerne auch mit Rückgriff auf rassisch-biologische oder historisch-mythische (vermeintliche) Tatsachen, methodisch also in der Suchrichtung ›bottom-up‹. Weil man sich an solcherlei ideologisch zugerichteten Gegenständen die Finger verbrannt hatte, schien es opportun, in der Gegenrichtung anzusetzen, also ›top-down‹, beginnend mit dem rationalen Teil der wissenschaftlichen Unternehmung, also der Sprache und ihrer logisch-syntaktischen Struktur. Wissenschaft sollte bereits auf einer Metaebene beginnen, und zwar einer solchen, die niemals wieder in die Nähe von ›Blut und Boden‹ oder romantisch-nationalen Charakteren zurückkommen sollte. Aus dem wissenschaftlichen Beschreibungsmittel wurde so im methodischen Handumdrehen der Beschreibungsgegenstand. Für die spezifischen Belange des Designs war der angesprochene Bruch zuvor bereits sachlich vollzogen und wurde von der HfG Ulm mustergültig umgesetzt. Alles, was den gestalteten Gegenständen an Kunstcharakterund damit ausgehend von einer besonderen Inspiration-anhaften konnte, sollte
Mobilitätsbericht Berlin Pankow 2020. Der Mensch im Fokus der Verkehrsplanung
2021
Der Bericht fasst die Analyseergebnisse und Erkenntnisse über die Mobilität in Pankow zusammen, die über den Projektzeitraum von 2017 bis 2020 gewonnen wurden. Daraus ableitend konnten Strategien und Maßnahmen konkretisiert werden, sodass der 1. Pankower Mobilitätsbericht als Instrument zur nachhaltigen und umweltgerechten Gestaltung urbaner Mobilität im Bezirk Pankow dient.
Sozial und räumlich eingebettete Mobilitätspraktiken
2015
Gegenstand des Beitrags sind einige methodische und methodologische Fragen, die sich im Zusammenhang mit einer soziologischen Forschungsperspektive auf raumliche Mobilitaten ergeben. Insbesondere geht es mir dabei um die Konzeption von Mobilitat als einer sozialen Praktik und um die Konzeption des Subjektes als Urheber dieser Praktik bzw. als Akteurin. Zunachst werde ich hierfur vor dem Hintergrund des sogenannten „Mobilities Paradigm“ herausarbeiten, wie Mobilitatspraktiken soziologisch fundiert gedacht werden konnen. Im Anschluss setzte ich mich mit der Frage auseinander, wie diese Konzeptionalisierung methodisch koharent umgesetzt werden kann. Der dritte Teil meines Beitrags wird dann mit der multiplen Korrespondenzanalyse einen Vorschlag fur eine Ubersetzung der theoretischen Uberlegungen in methodische Techniken vorstellen, der illustriert wird mit der korrespondenzanalytischen Untersuchung von Mobilitaten auf Basis des Schweizerischen Haushaltpanel.
Das neue Schweizer Personenverkehrsmodell
Schweizer Jahrbuch für Verkehr 2020, 2020
Wie entwickelt sich der Verkehr in der Schweiz? Wer fährt in der Zukunft mit welchen Verkehrsmitteln wohin? Solche Fragen interessieren alle, die verkehrs- und raumpolitische Fragestellungen zu lösen haben und über den Ausbau von Strassen oder Velowegen, über neue Bahngleise oder die Siedlungsentwicklung entscheiden: Planerinnen und Planer beim Bund, bei den Kantonen oder Städten zum Beispiel. Um die richtigen Entscheide fällen zu können, brauchen sie dienliche Grundlagen und aktuelle Arbeitsinstrumente. Verkehrsmodelle sind solche Instrumente und werden dazu eingesetzt das Mobilitätsverhalten von Menschen zu analysieren und zu prognostizieren. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) entwickelt in Zusammenarbeit mit den Bundesämtern für Verkehr (BAV) und für Strassen (ASTRA) die Verkehrsmodelle im Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Mit der Neuerstellung des Nationalen Personenverkehrsmodells (NPVM) wurden Daten zusammengetragen und harmonisiert, Verhaltensmuster identifiziert und die Erkenntnisse mithilfe eines Software-Programms so verknüpft, dass es möglich wird, Verkehrsflüsse in verschiedenen Räumen zu ermitteln und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Mit dem neuen NPVM steht ein Modell zur Verfügung, das auf internationalen Standards der Verkehrsmodellierung, den aktuellsten Daten und den heute zur Verfügung stehenden IT-Möglichkeiten basiert. In diesem Beitrag werden zentrale Elemente und Eigenschaften des NPVM vorgestellt. Weitergehende Informationen und Hintergründe zu den technischen Details sind in einem Schlussbericht zusammengefasst.
Klinger, Thomas; Kemen, Juliane; Lanzendorf, Martin; Deffner, Jutta; Stein, Melina (2016) Sharing-Konzepte für ein multioptionales Mobilitätssystem in FrankfurtRheinMain - Analyse neuerer Entwicklungen und Ableitung von Handlungsoptionen für kommunale und regionale Akteure. Schlussbericht. , 2016
Die dynamische Entwicklung im Bereich neuer Mobilitätsdienstleistungen hat dazu geführt, dass der städtische Mobilitätsmarkt von einer hohen Dynamik und einer Vielzahl neuer Akteure gekennzeichnet ist. Smartphones und mobiles Internet unterstützen die neuen Angebote wie flexibles, stationäres oder Peer-to-Peer-Carsharing sowie Mitnahme- und Fahrradverleihsysteme. Die neuen Angebote reagieren auf eine veränderte Nachfrage, generieren aber wiederum auch neue Nutzungsmuster. Kommunale und regionale Akteure stehen vor der Aufgabe, auf die neuen Herausforderungen, die sich in räumlichen und politischen Konflikten niederschlagen können, zu reagieren. Die vorliegende Studie zeigt auf Basis einer Bestandsaufnahme von Sharing-Systemen in der Region FrankfurtRheinMain Handlungsoptionen für Vertreter aus Politik und Verwaltung auf, um die neuen Angebote im Sinne einer nachhaltigen Verkehrs- und Stadtentwicklung zu integrieren. Dabei zeigt sie zunächst die Chancen und Herausforderungen auf, die sich aus den jüngsten Entwicklungen ergeben. Anschließend folgt eine ausführliche Bestandsaufnahme, die sich in sechs Handlungsfelder gliedert: Fahrradverleihsysteme, Carsharing, Mitnahmeangebote und Mitfahrparkplätze, Verknüpfung des öffentlichen Verkehrs mit multimodalen Angeboten, multimodale Mobilitätsapps und -plattformen sowie Parken. Dabei werden Aussagen zu Angebotsformen, verkehrlichen und ökologischen Wirkungen sowie zu regionalen Entwicklungen getroffen. Anschließend werden auf Basis vorhandener Untersuchungen und im Rahmen des Projekts durchgeführter Fokusgruppen Nutzungsmuster, Bekanntheit und Attraktivität von Sharing-Systemen dargestellt. Die Handlungsempfehlungen wurden in mehreren Workshops mit regionalen Praxisakteuren aus den Bereichen Stadtverwaltung, Carsharing, Verkehrsverbund, Fahrradverleihsysteme, Mitfahrangebote etc. und vertiefenden Expertengesprächen entwickelt.
Man kann überall Frankfurter sein" : ein Gespräch über Geist und Mobilität
2013
Mit den politischen Philosophen Darrel Moellendorf, der neu aus San Diego an die Goethe-Universität berufen worden ist, und Rainer Forst, Co-Sprecher des Frankfurter Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" und in diesem Wintersemester Gastprofessor an der New York University, sprachen Bernd Frye, Pressereferent des Clusters, und Ulrike Jaspers, Redakteurin von Forschung Frankfurt
2021
Der Mobilitätssektor befindet sich in einem umfassenden Transformationsprozess. Gesellschaftliche Makroentwicklungen, wie die Urbanisierung, Individualisierung, demographischer Wandel und Digitalisierung, eröffnen neue Möglichkeiten, führen aber andererseits auch zu erweiterten Anforderungen an das Mobilitätssystem. Die veränderten Rahmenbedingungen auf übergeordneter Ebene stoßen einen Wandel in Hinblick auf das Mobilitätsverhalten, auf das Mobilitätsangebot, aber auch auf die Leitbilder und Strategien der Politik an. Die Debatte um eine Verkehrswende verdeutlicht die Notwendigkeit von Veränderungen des Verkehrssystems. Durch den kontinuierlich hohen Anteil an den Treibhausgasemissionen in Deutschland kommt dem Verkehrssektor, als zweitgrößter Emittent nach der Energiewirtschaft, eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel zu.
Neue Dimensionen der Mobilität
Neue Dimensionen der Mobilität, 2020
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