Literaturrecherchen online — die neue Dimension in der Bewältigung der Informationslawine? (original) (raw)

Literaturrecherche und Informationszugang im Fach Germanistik: Wie verändert sich das Angebot einer Universitätsbibliothek durch die Digitalisierung?

Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes, 2019

Die Digitalisierung der Geisteswissenschaften eröffnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem neue Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens, des offenen Publizierens oder der direkten und öffentlichkeitswirksamen Wissenskommunikation. Auch die Literaturrecherche als ein Grundpfeiler wissenschaftlichen Arbeitens erfährt schon seit Jahren einen stetigen Wandel. Bibliotheken befinden sich als Anbieter von Literatur, Medien und Rechercheinstrumenten in einem Spannungsfeld: Die Kerntätigkeitsbereiche der Erwerbung sowie der Vermittlung von Informationskompetenz unterliegen auch aufgrund der zunehmenden Digitalisierung veränderten Rahmenbedingungen, die meistens außerhalb der Reichweite der lokalen Bibliothek liegen. Diese Bedingungen beeinflussen sowohl die Tätigkeiten des Bibliothekspersonals als auch die Informationsversorgung der Bibliothekskundinnen und-kunden stark. In diesem Artikel soll mit Bezug auf eine Universitätsbibliothek mittlerer Größe und mit Blick auf eine ihrer wichtigsten Zielgruppen, nämlich die der Studierenden, dargestellt werden, wie sich im Zuge der zunehmenden Digitalisierung Fragen der Erwerbungspolitik und unterschiedliche Wege der Literaturrecherche auf das wissenschaftliche Arbeiten auswirken. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Bestandsaufbau im Fachreferat Germanistik im Gefüge der an der Universität zu versorgenden Fächer. An der Schnittstelle zu Forschung, Lehre und Studium sind es die Fachreferentinnen und Fachreferenten der Bibliothek, die sowohl die Rahmenbedingungen als auch die verschiedenen Möglichkeiten der Literaturrecherche proaktiv vermitteln müssen.

Nachhaltige Infrastruktur für die Literatur- und Informationsversorgung: im digitalen Zeitalter ein überholtes Paradigma – oder so wichtig wie noch nie?

Bibliothek Forschung und Praxis, 2014

Zusammenfassung: Durch die Informationsmacht der Suchmaschinen ist im Zeitalter des Internet das Wissen in Gefahr kommerzialisiert zu werden. Informationelle Souveränität zu besitzen ist aber schon seit dem Altertum auch von politischer Bedeutung. Die Infrastruktur für die wissenschaftliche Information in Deutschland ist durch das System der überregionalen Sammelschwerpunkte geprägt, die gewährleisten, dass auch spezielle Forschungsliteratur zur Verfügung steht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat damit begonnen, dieses System der digitalen Publikationswelt anzupassen und Sondersammelgebiete in Fachinformationsdienste umzuwandeln, die leistungsfähige Informationsservices für spezielle Fachcommunities bieten sollen. Allerdings erweisen sich Vorgaben wie die Reduktion der Erwerbung auf den aktuellen Bedarf und der Wegfall ganzer Sammelgebiete im Rahmen einer reinen Projektförderung als Gefährdung der Informationsinfrastruktur: tausende von Zeitschriften und Büchern müssen abbestellt werden oder können nicht mehr gekauft werden. Breiter angelegte Planungen und neue Finanzierungsmodelle in Zusammenarbeit von Bund und Ländern sind erforderlich, um zu zukunftsweisenden Strukturen zu kommen, mit denen an die bisherigen Erfolge angeknüpft werden kann.

Neuere und neueste digitale Literatur in Forschung und Lehre: Der 'digital turn' als Chance für die Germanistik

Während und nach Corona: Digitale Lehre in der Germanistik: Ergebnisse der digitalen Konferenz am 25./26. August 2020, 2021

Der Beitrag plädiert dafür, den 'digital turn', der weite Teile der germanistischen Lehre spätestens im 'digitalen' Sommersemester 2020 erreicht hat, als Chance zu verstehen, das Fach in der Verbindung von Forschung und Lehre unter den Bedingungen des Digitalen neu zu denken und zukunftsorientiert zu profilieren. Digitalisierung formatiert (auch) in der Germanistik sowohl Forschungsgegenstände und Methoden als auch die Möglichkeiten ihrer Vermittlung in der Hochschullehre als einem Teil der Wissenschaftskommunikation. Doch Digitalisierung bewirkt weniger eine technische Ausstattung als vielmehr eine Kultur der Digitalität.

"Aufgewacht aus tiefem Lesen." Überlegungen zur Medialität des Bücherlesens im digitalen Zeitalter

Typografische Textgestaltung: lesbar und unlesbaç sichtbar und unsichtbar lnhalt 1,9 49 111 1 Siehe hierzu Michael Giesecke: Der Bwchdrwck in d.er früben Neuzeit. Eine historische Fallstudie über d.ie Durcbsetzang newer Informationsund Ko mm aniþ. ation st e c h n o lo gie n, F r ankfurt / Main zoo 6, Kap. z. 3,,rln arre s ecreti est.: Quellen und Grenzen unseres \fissens über den frühen Buchdntck",69-72. 2 Joseph Moxon: Mechanicþ Exercises: Or, the Doctrine of Handy-Vlorks. Applied to tbe Art of Printing,Bd. z, London r683 (ais Digitalisat verfúgbar). ¡ Vgl. FransJanssen (I{g.): Zetten en dlaþken in d,e acbttiend.e eeuw. David 'Ward,enaar's "Bescbijzting d,er boeþ.d.rukkunsto (r8or), F{aarlem 1986, rtf. 4 Moxon: Mechanicþ. Exercises (Anm. z), zzo.

Sagen, hören, lesen. Über digitale Literatur

Screenshots. Literatur im Netz. Hg. v. Kathrin Lange und Nora Zapf, München: edition text+kritik, 2019, 2019

Sagen, hören, lesen Über digitale Literatur »0x0a« sagen »0x0a« ist das Steuerzeichen, das in einer Textdatei für einen Zeilenumbruch sorgt. Wie man früher auf der Schreibmaschine den Arm für den Wagenrücklauf umlegte, so setzt »0x0a« den Cursor an den Anfang der nächsten Zeile. Das Besondere an Steuerzeichen: Man kann sie -anders als grafische Zeichen, also alle sichtbaren Zahlen, Buchstaben und Symbole -auf der obersten Textebene, im Wordprozessor oder auf Papier, nicht sehen: »0x0a« ist ein Befehl, den man nur an seiner Wirkung bemerkt -es ist Anweisung und Aktion, nicht Buchstabe und Symbol. Und weil es Handlung ist, kann es weder ausgesprochen werden noch auf Papier existieren. 1 Steuerzeichen gibt es nur im Digitalen.

Wer bestimmt, was wir wissen? Chancen und Risiken von Literatur und Literaturwissenschaft im Netz

Revista De Filologia Alemana, 2011

ZUSAMMENFASSUNG Das Internet gilt als globales und demokratisches Massenmedium, doch auch die Probleme, die es mit sich bringt, sind deutlich genug und immer wieder Gegenstand kritischer Reflexion. Für die Literatur und die Literaturwissenschaft lassen sich drei Möglichkeiten unterscheiden, das Internet als Medium zu nutzen: (1) Literatur im Netz, also literarische Texte, die im Internet veröffentlicht werden, separat oder in Literaturmagazinen; (2) Literaturrecherche im Netz, das sind Seiten, die Orientierung über Literatur anbieten; (3) das Netz als ‚Literatur', das sind fiktionale Angebote, etwa literarische Texte im Hypertext. Der Beitrag diskutiert an Beispielen, wie diese Möglichkeiten ausgestaltet werden und welche Probleme durch die Nutzung entstehen können.

Editorial 3/2018: Literaturvermittlung – Digitale Literarizität, Literalität und Literaturproduktion

Medienimpulse, 2018

Die Literaturdidaktik hat wie die Medienpädagogik den Anforderungen eines integrativen handlungsund prozessorientierten Medienunterrichts bereits vielfach Rechnung getragen. So fand die intensive Auseinandersetzung mit analogen und digitalen Medien in den letzten Jahren etwa durch das Konzept der "Schule 4.0" eine didaktische Verankerung in den Klassenräumen. Im Zuge dieser Entwicklung und im Kontext veränderter medialer Erfahrungen erschien es der Redaktion der MEDIENIMPULSE besonders aktuell und notwendig, vor allem angesichts der Debatten zur Medienkompetenz die Frage nach der Rolle von Literarizität, Literalität und Literaturproduktion unter medialen Bedingungen erneut zu stellen. Dabei soll sich Literaturvermittlung die Frage nach ihren Mitteln, Zielen, Möglichkeitsund Produktionsbedingungen nicht ohne den Blick auf die Krea(k)tivität des "poetischen Akts" (durchaus im Sinne H. C. Artmanns) stellen, der eine eminente Rolle in der Literatur und daher auch in ...

Professionelle Literaturrecherche und -verwaltung im Web [Praxisbericht]

Bildungsforschung, 2007

In diesem Beitrag werden Hinweise für eine professionelle Literaturrecherche und -verwaltung im World Wide Web gegeben. Dazu werden einschlägige Literaturdatenbanken genannt, insbesondere solche, die kostenlos zu nutzen sind. Außerdem werden Tipps für clevere Recherchen sowie eine kurze Übersicht über Web-Werkzeuge zur Verwaltung von bibliografischen Angaben gegeben.