Die Steigende Türkenfeindlichkeit in Europa (original) (raw)

Das Türkische einer deutsch-türkischen Migrantinnengruppe

2009

Redaktion und Layout: Sonja Tröster Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Copyright-Inhaber unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Herstellung und Vertrieb im Eigenverlag.

Mythos ‚Türkenbelagerung‘: Wie rechtes Gedenken antimuslimischen Rassismus in Österreich prägt

Hingeschaut! No.4- Antifaschistisches Bildungszentrum und Archiv Göttingen (ABAG e.V.), 2023

Seit Beginn der 2000er Jahre erlebt Österreich eine starke Zunahme an antimuslimischem Rassismus. Auffällig ist dabei, wie rechte AkteurInnen das Gedenken an die sogenannten Wiener ‚Türkenbelagerungen‘ von 1529 und 1683 instrumentalisieren, um ihre rassistische politische Agenda zu positionieren und zu verbreiten. In diesem Artikel wird zunächst dem historischen Feindbild des ‚Türken‘ nachgegangen, um anschließend nachzuzeichnen, wie dieses heutzutage auf Muslim*innen, Türk*innen und Geflüchtete übertragen wird. Historisches Gedenken wird von rechten AkteurInnen als Werkzeug eingesetzt, um die dystopische Zukunftsvision einer angeblich bevorstehenden ‚Dritten Türkenbelagerung‘ zu schaffen und dadurch Unterstützung für eine restriktive Migrationspolitik zu mobilisieren. Die tiefe Verwurzelung und Normalisierung des Feindbilds des ‚Türken‘, auch außerhalb der rechten Szene, macht eine kritische Aufarbeitung des Gedenkens an die Wiener Belagerungen unerlässlich, insbesondere für das Gestalten einer inklusiven Erinnerungskultur.

Der Türkische Nationalismus

2013

Thema dieser Diplomarbeit ist der Aufstieg und die Etablierung des türkischen Nationalismus unter dem Einfluss der İttihat ve Terakki Cemiyeti / İTC (Gesellschaft für Einheit und Fortschritt) in der Zweiten Verfassungsperiode 1908-1918 im Osmanischen Reich. Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Schilderung der politischen und gesellschaftlichen Situation bis zur Jungtürkischen Revolution 1908, die als Grundlage für die Entstehung der İTC gesehen werden kann. Hier ist vor allem die Situation der verschiedenen Religionsgemeinschaften des Osmanischen Reiches bis zum Beginn der Tanzimatperiode 1839, die Veränderungen im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert, die Reformperiode zwischen 1856 und 1876, an deren Ende im Osmanischen Reich eine Verfassung verkündet wurde, die Ära Abdülhamit II. (1876-1908), schließlich die Entstehung der İTC und die kurze Schilderung der Jungtürkischen Revolution von 1908, in deren Folge die Verfassung von 1876 wieder eingeführt und Abdülhamit II. entmachtet wur...

Westenfeindlichkeit in den islamischen Ländern

Zeitschrift für Pädagogik und Theologie

Zusammenfassung Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der wachsenden Westenfeindlichkeit in den islamischen Ländern, welches derzeit vor allem in Medien und Politik konstruiert wird und die Wahrnehmung der westlichen Staaten und ihrer Werte maßgeblich beeinflusst, so dass die Verwestlichung mit moralischer Dekadenz in der Welt gleichgesetzt wird. Das Ziel dieses Beitrages besteht darin, die politischen und islamistischen Hintergründe der Westenfeindlichkeit zu erschließen und die aktuellen Diskussionen zur Stellung der westlichen Werte in islamisch geprägten Kulturen zu erörtern.

Islamophobie" und die Muslimbruderschaft in Europa

2016

Im Internet wurde am 18. 8. 2016 ein Artikel entdeckt, in welchem auf einen anderen Artikel, der vom 21. Juli 2016 stammte, hingewiesen wurde, weil es zu diesem Artikel Kontroversen gibt. Der Verfasser, Heiko Heinisch, schrieb am 18. August 2016 auf "Freie Sicht": "Wenn ein Abgeordneter des Wiener Landtags und Geme inderats auf einen Artikel reagiert und dabei seine Funktion en passant für eine kleine Drohung nutzt, darf man wohl zu Recht annehmen, einen wunden Punkt getroffen zu haben. Am 21. Juli haben Nina Scholz und ich einen Artikel zu "Islamophobie" und Muslimbruderschaft in Europa veröffentlicht. Anlass war ein "Islamophobie"-Kongress in Sarajevo mit reger österreichischer Beteiligung. Bei der Recherche für diesen Artikel waren wir unter anderem darauf gestoßen, dass die an der Konferenz teilnehmende Organisation emisco, die European Muslim Initiative for Social Cohesion, im Jahr 2010 von Tarafa Baghajati, dem Obmann der Initiative Muslimisc...

Die neue türkische Diasporapolitik

Der Einsatz der türkischen Regierung für die Türkeistämmigen in Deutschland ist Teil einer politischen Strategie, die auf die Stärkung der Diasporaorganisationen gerichtet ist. Aus der Sicht Ankaras zwingt die Globalisierung die Türkei dazu, sich im Geflecht der internationalen Beziehungen neu zu positionieren und die Potentiale der weltweit verstreuten Türkeistämmigen für das Land nutzbar zu machen. Es ist daher davon auszugehen, dass die türkeistämmige Diaspora in Deutschland weiterhin im Fokus der Türkei bleiben wird. Die deutsche Politik lässt sich bei der Beurteilung der türkischen Diaspora und der von Ankara betriebenen Diasporapolitik häufig vom Schreckbild einer »fünften Kolonne« bzw. eines »trojanischen Pferdes« leiten. Die integrativen Komponenten sowohl der Diaspora als Lebensform als auch der Diasporapolitik geraten dabei ganz aus dem Blick. Aus der Diasporapolitik Ankaras ergeben sich aber nicht nur Herausforderungen für die deutsche Außenpolitik, sondern auch Chancen für die hiesige Integrationspolitik. Was die türkischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger den Türkeistämmigen in Deutschland nahelegen, nämlich die hier gegebenen Bildungschancen besser zu nutzen, sich stärker um den sozialen Aufstieg zu bemühen, aktiv am gesellschaftlichen Leben und auch an der politischen Willensbildung teilzunehmen, ist nur zu erreichen, wenn sich die Angesprochenen moderne Verhaltensdispositionen und einen aufgeschlossenen Habitus zu eigen machen. Insofern verhält sich die türkische Diasporapolitik komplementär zur deutschen Integrationspolitik und zu den Integrationsbemühungen der Türkeistämmigen.