Eckart Otto, Rezension von Lida Leonie Panov, Hiskijas Geschick und Jesajas Beistand. Heilstheologische Verarbeitung der Jesajaüberlieferung in den Hiskija-Jesaja-Erzählungen (ZAR 28, 2022) (original) (raw)
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Abhandlungen zur Theologie des Alten und Neuen Testaments, 2019
Die assyrische Belagerung Jerusalems gehört zu den entscheidenden historischen Ereignissen in der Geschichte des Alten Israels. Die Erinnerung daran wurde in der biblischen und ausserbiblischen Literatur entsprechend oft bewahrt. Allein in der Hebräischen Bibel wurden die Geschehnisse sowohl im Jesajabuch wie in den Königebüchern als auch in den Chronikbüchern aufgenommen und sind forschungsgeschichtlich als die sogenannten Hiskija-Jesaja-Erzählungen bekannt geworden. Die mit dem Jahrespreis 2019 der Universität Zürich ausgezeichnete Dissertation beschäftigt sich mit der Klärung der Literatur-, Theologie- und Religionsgeschichte der Hiskija-Jesaja-Erzählungen. Da zwischen den Hiskija-Jesaja-Erzählungen und anderen Texten in den Vorderen und Hinteren Propheten auffällig viele Verbindungen bestehen, wird der Textbereich Jesaja 36–39 / 2. Könige 18–20 im Horizont der innerbiblischen Exegese interpretiert. Überdies belegen die Hiskija-Jesaja-Erzählungen Inhalte, die für die Entwicklung des biblischen Monotheismus wichtige Wegmarken darstellen. So bringt dieses Buch zugleich neue Perspektiven für die gegenwärtige Monotheismusdebatte ein.
2022
Es ergibt sich, dass das Josuabuch, wenngleich es ähnlich wie Dtn 2–3 ältere Überlieferungen verarbeitet, die sicher einst ebenso mit der Pentateuchüberlieferung verbunden waren (Hexateuchzusammenhang), als eigenständiges dtr Buch konzipiert ist. Offenkundig sucht man eine dem Resümee in Ri 1–2 entsprechende Vorstufe der Überlieferung zu einer triumphalen Landnahme auszuformulieren. Das Ergebnis steht in einer Spannung zu den Rekapitulationen der Landnahme, die wir am Anfang des Richterbuches finden, wie sie überlieferungskritisch wahrscheinlich im Hintergrund des uns vorliegenden Josuabuches gestanden haben.
Mit Erklärungen und einem Nachwort herausgegeben von Matthias Morgenstern (Texte und Studien zur deutsch-jüdischen Orthodoxie, 2) Berlin/Münster: LIT 2014 248 S., 29,90 EUR ISBN 978-3-643-11500-3 Martin Kächele (2016) Knapp 100 Jahre nach der Erstauflage von Raphael Breuers Josua-Kommentar erschien jüngst in der noch jungen Reihe "Texte und Studien zur deutsch-jüdischen Orthodoxie" eine mit Anmerkungen und Nachwort versehene Neuedition. Der Autor, R. Breuer (1881-1932), Enkel des Frankfurter Rabbiners Samson Raphael Hirsch (1808-1888), gilt als streitbarer Vertreter der deutsch-jüdischen Orthodoxie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Vor und während seiner Zeit als Rabbiner in Aschaffenburg zeichnete sich Breuer durch eine rege Kommentierung verschiedener biblischer Bücher aus, wobei zuvorderst der als skandalös wahrgenommene Hohelied-Kommentar (1912) zu nennen ist. Die Mehrzahl der Kommentare ist heute in gedruckter Form nur schwer zugänglich. Es ist ein Verdienst des Herausgebers, Matthias Morgenstern, eine dieser Lücken geschlossen zu haben. Er selbst darf ohne Zweifel als Experte im Bereich der deutsch-jüdischen Orthodoxie gelten. Bereits in seiner Dissertation i beschäftigte er sich ausführlich mit dieser Strömung des Judentums und R. Breuers bekannterem Bruder Isaac. Viele weitere Untersuchungen, nicht nur zur Frankfurter Separatorthodoxie, folgten.
Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte (ZAR) 27), 2021
to be publ. in: Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte (ZAR) 27, 2021. Die vorliegende Monographie von Christoph Koch (Verf.), Gemeindepfarrer in Hessen und Privatdozent in Heidelberg, geht auf seine dort eingereichte Habilitationsschrift aus dem Jahr 2017 zurück, die aber erst im Jahre 2020 erschienen ist und in Bezug auf die Literaturrezeption nicht mehr aktualisiert wurde. Die Überlieferungen der Hebräischen Bibel sollen zeigen, dass die Vorstellung, der Gott JHWH throne im Himmel, erst in der Exilszeit des 6.Jh. v. Chr. mit der Zerstörung des Ersten Tempels von Jerusalem aufkam und ältere Vorstellungen von einem Wohnen Gottes im Tempel abgelöst hat. So klar die Bibel den Wandel der Vorstellung vom göttlichen Wohnen aufzeigt, so strittig ist die Frage von Kontinuität und Diskontinuität in den Wohnvorstellungen. Zum einen ist zu fragen, inwieweit auch in der vorexilischen Wohnvorstellung der Himmel eine Rolle gespielt hat, was u.a. von M. Metzger bejaht wird, da Himmel und Erde durch die Gottesbergvorstellung verknüpft gewesen seien 1 , oder, wie F. Hartenstein es vertrat, zwischen einer älteren, an der "Symbolik des Zentrums" orientierten, impliziten und einer in Bezug auf den Himmel als Wohnstatt JHWHs expliziten, jüngeren Kosmologie der exilisch-nachexilischen Zeit zu unterscheiden sei. 2 In dieser Diskussion möchte der Verf. einige Nuancen der Klärung zur Geltung bringen. Dazu untersucht er zunächst in den ersten beiden Kapiteln der Studie tempeltheologische Entwürfe der vorexilischen Zeit aus Juda und Israel, um sich dann in den folgenden drei Kapiteln der Frage zuzuwenden, weshalb und mit welchen Mitteln sowie vor welchem Traditionshintergrund die Verortung von JHWHs Wohnstätte im Himmel in der Exilszeit vonstattenging, da der Hinweis auf die Zerstörung des Tempels als monokausale Erklärung nicht ausreiche. Der Verf. rekonstruiert in einem ersten Schritt anhand von Ps 93; 48 und Jes 6 die Vorstellung vom Wohnen JHWHs in der vorexilischen Jerusalemer Tempeltheologie. Dem "Basisaxiom" altorientalischer Tempeltheologie entsprechend throne JHWH im Jerusalemer Tempel und auf dem Zion, wobei der Tempel als "Himmel auf Erden" und also mit Konnotationen des Himmels verbunden gewesen sei, wie 1 Siehe M. Metzger, Himmlische und irdische Wohnstatt Jahwes, UF 2, 1970, 139-158. 2 Siehe F. Hartenstein, Die Unzugänglichkeit Gottes im Heiligtum. Jes 6 und der Wohnort Jahwes in der Jerusalemer Kulttradition, WMANT 75, Neukirchen-Vluyn 1997.
2022
Das großformatige Buch auf hochwertigem Papier ist schön und ansprechend gestaltet, bleibt allerdings unbebildert. Der populärwissenschaftliche Stil wendet sich in erster Linie an interessierte Laien, bietet aber auch Fachleuten eine Fülle an wertvollen Informationen. Jedem Bibelleser, der ein Interesse an der Geschichte und der Umwelt der Bibel hat, sei dieses spannende und gründlich recherchierte Buch zur Lektüre empfohlen. Man lernt nicht nur etwas zum historischen Hintergrund der Zeit Hiskias, sondern wird auch gründlich in die Welt der Archäologie eingeführt. Zugleich wird gezeigt, dass Bibel und Archäologie nicht als notwendige Gegensätze gesehen werden müssen, sondern sich mit ihren jeweiligen Perspektiven ergänzen.
Band 23 © D ie unw iderstehliche W ahrheit Studien zur alttestamentlichen Prophetie Festschrift für Arndt Meinhold Unter Mitwirkung von Raik Heckl und Benjamin Ziemer herausgegeben von Rüdiger Lux und Ernst-Joachim W aschke 2 Eine inhaltliche N ä h e z u m dtn. Prophetengesetz legt sich schon deswegen nahe, da zw ischen dem Jerem iabuch und d em D e u tero n o m iu m , aber auch zw ischen Jerem ia un d M ose m ehrfach V erbindungen hergestellt w erden. Vgl. F i s c h e r , Jerem ia, 144; M a ie r , Jerem ia, 353-356.370-372. 3 N ach M a ie r , Jeremia, 154, ist es eher w ahrscheinlich, dass Jerem ia 28,8f. den Dcn-T ext verarbeitet als um gekehrt, da das allgemein form ulierte G esetz aus dem D tn in Jer 28,8f. auf den speziellen Fall d e r H eilsprophetie angew endet w ird. 4 So ist nach H e r r m a n n , Jerem ia, X II, »das Buch Jerem ia (...) nicht allein der N ie d e r schlag des W irkens einer p ro p h etisch en Einzelgestalt, so w enig sie aus all diesen Ü berlieferungen w egzudenken ist, es steht im Z usam m enhang eines geistigen und religiösen W andlungsprozesses, den Israel seit d em 7. bis in das 6 . Jah rh u n d ert hinein durchlief«. 5 H äufig w ird davon ausgegangen, dass es keine H eilsverkündigung des P ro p h eten Jerem ia selbst gegeben h a t (vgl. z. B. W a n k e , Jerem ia, 16). Vgl. dagegen Z e n g e r , E in leitung, 474ff,, w o eher von einem N eb en ein an d er v o n U nheils-u n d H eilsverkündi gung ausgegangen wird.