Grenzlinien, Raumbilder, Theatersprünge: dynamisierte Räume in Max Aubs teatro mayor (original) (raw)

Theater ohne Bühne – Rauminszenierungen im zeitgenössischen Theater (2010)

dramaturgie. Zeitschrift der Dramaturgischen Gesellschaft, 2010

Theater ohne Bühne – Rauminszenierungen im zeitgenössischen Theater: Was passiert, wenn eine Aufführung nicht nur auf die Bühne als traditionellen Ort verzichtet, sondern auch auf die Bühne als ihren scheinbar ureigensten Raum – wenn sie die Grenzen des speziellen Raums für Fiktion und Inszenierung durchlässig werden lässt für die sogenannte Realität? Lässt sich anhand ausgewählter Inszenierungen an den Rändern von Sozialarbeit, politischer Aktion oder Dienstleistung die Frage nach einer möglichen (Ein-)Wirksamkeit von Theater, seiner Öffnung in den gesellschaftlichen „Realraum“ produktiv diskutieren? Der Text basiert auf einem Vortrag (Tischgespräch) für die Konferenz der Dramaturgischen Gesellschaft „vorstellungsräume, dramaturgien des raumes“ 2010 in Zürich und fasst einige der Thesen meiner Diplomarbeit "Theater ohne Bühne. – Rauminszenierungen im zeitgenössischen Theater" (Leipzig, April 2009) zusammen.

Bühnen der Altermundialität. Vom Bild der Welt zur räumlichen Theaterpraxis

https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/wissenschaft/theater-performance/1025/buehnen-der-altermundialitaet?number=9783958083288 === Forthcoming with Neofelis Verlag Berlin (beginning of 2021) === [English Title: Stages of altermondiality. From world-picture to spatial theatre practices] Phd thesis on spatial thought under the conditions of a (post-)globalized 'planetary condition' in contemporary performing arts as well as philosophy. The dissertation deals with the question which kind(s) of stages are being challenged or asked for by a heterogeneous thinking of the world that can no longer guarantee a stable picture or figuration (if it ever could...). This is examined via works of Rimini Protokoll, Antonia Baehr, Romeo Castellucci, Tino Sehgal, Walid Raad and Kate McIntosh. Larger investigations on the specific notions of the term 'world' and the importance of spatiality/spatializations in the thinking of Martin Heidegger, Hannah Arendt, Michel Foucault and Jean-Luc Nancy build the theoretical counterpart. The dissertation finishes its argument with a view on stages (of theatre) as part of intertwined worlds that do negotiate their respective singularity as well as their tangency - a non-statuary state that is called 'altermondiality'.

Bühne: Raumbildende Prozesse im Theater

Bühne: Raumbildende Prozesse im Theater

Bühne: Raumbildende Prozesse im Theater Ausgangspunkt der hier versammelten Beiträge sind Fragen der performativen, also beweglichen und im Fluss befindlichen Raumpraktiken im Theater. Sie fragen nach Raumerfahrungen und der Entstehung von Räumen auf Bühnen im Wechselspiel von Akteuren und Zuschauern. Sie fragen nach der experimentellen Entgrenzung von Raum, nach seinen Enden und Öffnungen und nicht zuletzt auch nach dem Schwinden und der möglichen Neueröffnung von Räumen in der Gegenwart medialer Figurationen. Sie wurden zunächst vorgetragen im Rahmen einer Tagung, die vom 14. bis 16. Juli 2011 an der Universität Paderborn in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität stattgefunden hat. Für den Druck wurden sie gründlich überarbeitet und erweitert. Umgangssprachlich ist Bühne wohl eine der am häufigsten verwendeten Theatermetaphern. Meist wird damit etwas gekennzeichnet, das, in gewisser Weise verstärkt und mit einem besonderen Aufsehen verbunden, in Erscheinung tritt und somit geeignet ist, die Aufmerksamkeit der Umgebung auf sich zu ziehen. Von der Sache her fungiert hier die Bühne als Analogon zu einem Podest und meint eine Hervorhebung, einen Ausschnitt, eine Unterbrechung durch ein in besonderer Weise hergerichtetes Ereignis. Die Betonung liegt hier auf der Herrichtung oder Anrichtung, auf der intentionalen Hervorbringung von etwas, das zur Erscheinung kommen soll, und insofern ist Bühne in diesem Zusammenhang meist eng verknüpft mit der Intention und dem Auftritt von Personen. Umgangssprachlich betreten Staatsmänner die Bühne der Geschichte, gehen Schauspieler, Tänzer, Musiker auf die Bühne, um ihre Künste darzubieten, zeigen sich Jubilare oder Diven auf Bühnen, um sich feiern oder anschauen zu lassen. Aber auch Kaufhäuser, Marktstände, bestimmte Lokale können als Bühnen hergerichtet werden, auf denen die Waren, Angebote oder ein spezielles Szene-oder Lokalkolorit seinen Auftritt hat, durch Personen assistiert oder durch wechselndes Personal der jeweiligen Darstellung zugeführt. In diesen Belangen verschmilzt der Gebrauch des Wortes Bühne schon fast mit dem des Wortes Theater, das als Metapher einen ebenso weitreichenden und gleichzeitig stereotypen Einsatz in allen möglichen Zusammenhängen kennt wie die Bühne. Vor diesem Hintergrund mutet es einigermaßen erstaunlich an, dass das Schlagwort "Bühne" nicht unter den Lemmata der derzeit gebräuchlichen Lexika zur Theatertheorie zu finden ist. Heute über einen möglichen Begriff der Bühne zu sprechen, geschieht unweigerlich vor dem Hintergrund der "räumlichen Wende", die sich in den 3

Das Spiel mit den Erscheinungen – Zur musiktheatralen Raumdramaturgie in

Musiktheorie - Zeitschrift für Musikwissenschaft, 2017

At the beginning of the 20th century Schönbergs theoretical works and also Die glückliche Hand are breaking/broke with the tradition of theatre aesthetic that was based on illusion of the scene. The following article wants to show that the composition of Die glückliche Hand is influenced by Schönbergs aesthetic reflections, also applied in his expressionistic pictures and self-portraits at the transition to the abstract style of art. By using an anti-realistic stage design, colours and lightening for characterization of the figures, Schönberg wants to mobilize especially the sensual perception of the audience. But the complete step into abstraction is not done, he sticks on to the person related scene. Because he didn't dispensed with a plot the conception of his »drama with music« becomes inconsistent. This aesthetic and conceptual variability will lead to big challenges in the realization of scenes. This will be exemplified by present stagings at the Nederlandse Opera and at the Opera Houses of Stuttgart and Leipzig.

Keine Gleich-Gültigkeit! Über Grenzverläufe im zeitgenössischen Theater

2013

Anders als das Theater ist das Museum ein Ort der Sammlung und Ausstellung von Werken, die überdauern und noch in ferner Zukunft Zeugnis ablegen sollen von der ihnen zugrunde liegenden Kunstidee und zugleich von der Wertschätzung, die dieser Idee eben dadurch zuteil wurde, dass sie durch Selektion Eingang in das Museum fand. Die präsentierten Werke sind somit immer auch Repräsentation dessen, was für wert befunden wurde, zugehörig zu sein zu einer Gruppe von Werken, die neben dem Recht auf Zugehörigkeit eine im demokratischen Sinn verstandene Gleich--Gültigkeit teilen. Nach Boris Groys bezieht sich diese Gleich--Gültigkeit allerdings nicht auf die Frage, ob die entsprechenden Werke gute oder schlechte Kunst sind. Das gleich--gültige Nebeneinander ermögliche vielmehr einen Vergleich und eine Vergleichbarkeit zwischen Stilrichtungen, die das Vorbei ihres künstlerischen Ansatzes dokumentieren, und Genres oder Gattungen, die einen state of the art indizieren. Gleich--gültig sind in dieser Perspektive die gezeigten Werke also insofern, als sie den vorangegangenen Ideen von Kunst eine neue, eine andere Idee hinzugefügt haben. In seiner Funktion als Archiv bleibt das Museum auf diese Weise aber nicht bloß der modernistischen Logik des Verlangens nach noch nicht Dagewesenem und nicht mehr zu Wiederholendem treu. Ebenfalls bildet es die Geschichte der Kunst nicht nur entlang dieser Logik ab. Durch Verfahren der Inklusion und Exklusion bringt es die Geschichte der Kunst überhaupt erst mit hervor und beteiligt sich wesentlich an der Art, in der unsere Wahrnehmung von der Kunst und ihrer Geschichte gesteuert werden. Im Theater setzt sich die Gleich--Gültigkeit der verschiedenen Ideen von Kunst nicht unmittelbar in Szene. Im Unterschied zum Museum, wo Werke das Gütesiegel der Gleich--Gültigkeit erhalten, noch bevor Museumsbesucherinnen sie zu Gesicht bekommen, kann die Gleichzeitigkeit von Produktion und Rezeption hier hingegen dazu führen, dass sich erst im Verlauf einer Aufführung entscheidet, wie es um die Gleich--Gültigkeit einer Inszenierung bestellt ist. Es kann, so haben es Live--Ereignisse an sich, etwas gewollt oder ungewollt eintreten, das sich mit dem Selbstverständnis einer Theaterleitung, mit den Intentionen der Regisseurinnen oder der Erwartungshaltung der Zuschauer nicht verträgt. Unter Umständen wird ein Interessenkonflikt sogar erst in situ hervorgebracht.

Politik des Raumes: Theater und Topologie

2010

Inwiefern ist der theatrale Raum politisch? Auf welche Weise spiegeln Grenzziehungen und Verortungen des Theaters eine Politik des Raumes wider? Der Band geht diesen Fragen sowohl historisch als auch auf das Gegenwartstheater bezogen auf den Grund. Jedes Theater beginnt mit einer Grenzziehung, jede Aufführung teilt einen Raum auf. Sei es die Trennung von Zuschauersaal und Bühne, die Aufteilung zwischen urbanem Raum und Theatersaal, sei es das Theater als Repräsentation des Hofes oder Versammlungsort der Polis - seit jeher zeichnet das Theater eine Politik des Raumes aus, die sich je nach historischem und kulturellem Selbstverständnis verändert hat. Mit Beiträgen von Christopher Balme, Marvin Carlson, Janette Dillon, Erika Fischer-Lichte, Kirsten Maar, Gay McAuley, Michael McKinnie, Patrick Primavesi, Jens Roselt, Philip Ursprung, Benjamin Wihstutz.

Unbekannte Räume, Grenzen und Schwellen. Zur Topologie experimenteller Theaterformen

in: Jörn Schafaff/Benjamin Wihstutz (Hg.) Sowohl als auch dazwischen: Erfahrungsräume der Kunst

Dieser Essay stellt der Grenzerfahrung der legendären Living Theatre-Inszenierung von "The Brig" (1963) die pluralen und liminalen Raumkonzepte zweier installativer Performances des Gegenwartstheaters gegenüber: "Situation Rooms" von Rimini Protokoll (2013) und "MEAT" von Thomas Bo Nilsson (2014). Damit wird versucht den topologischen Wandel des Theaters sowie einer damit verbundenen Thematisierung der heutigen Kontrollgesellschaften im Gegenwartstheater nachzugehen.

Brigitte Sölch_Vauban und Ledoux in Regionalmuseen oder: Architektur und politische Raumbildung als museale Herausforderung. Ein Gedankenspiel, in: Raumkult – Kultraum, hg. von Maximiliane Buchner und Anna Minta. Bielefeld 2019, S. 61-78.

Raumkult – Kultraum wird im Beitrag von Brigitte Sölch als Rahmen für die Frage nach der Auseinandersetzung mit dem Territorium verstanden, das einen sozial zugehörigen Raum meint und die architektonische Planung genauso wie das Ausstellen von Architektur betreffen kann. Die Betrachtung setzt einerseits ein dynamisches Verständnis der Beziehung zwischen ‚Zentrum‘ und ‚Peripherie‘ voraus und tangiert andererseits die historische Vorstellung des politischen Raums. Seit um 1800 galt dieser nicht mehr als ein vom Zentrum in ein potenziell grenzenloses Außen strahlender, sondern als ein von Grenzen umschlossener Raum. Am Formierungsprozess dieser Raumvorstellung hatten französische Zivilarchitekten internationalen Rangs wie Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707) und Claude-Nicolas Ledoux (1736–1806) ante litteram bereits Anteil. Sie wirkten an soziopolitischen Visionen wie auch an der materiell-physischen Gestaltung des Territoriums mit, weshalb ein besonderes Augenmerk auf ihre museale Präsentation zu richten sein wird. Zu fragen ist, wie die Architekturgeschichte, in dem Fall Frankreichs, heute museal vermittelt wird – und dies nicht nur in Paris, sondern auch in einzelnen Regionen des Landes? Zur Annäherung an diese Frage in Form eines Gedankenspiels, das die Thematik der Gemeinschaftsbildung aus einem säkularen Blickwinkel betrifft, lohnt der Blick auf Burgund, das mit dem Pariser Hof traditionell eng verbunden war, und die Franche Comté, die erst 1678 Frankreich einverleibt wurde.

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