Fortschritt im Widerstreit – Dekolonisierung als Kritik? (original) (raw)

Dekolonisiert Euch! Kritische Betrachtungen der Friedens- und Konfliktforschung

Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung

ZusammenfassungDie Gegenwart der kolonialen und imperialen Vergangenheit ist in den letzten Jahren auch in Deutschland zunehmend zum Gegenstand öffentlicher Diskurse geworden. So überrascht es nicht, dass sich auch die Friedens- und Konfliktforschung vermehrt mit diesem Thema befasst, richtet sich ihr Fokus doch häufig auf Konflikte, die sich außerhalb Europas oder an den Peripherien des Kontinents ereignen, diesen aber oft direkt betreffen und mit der europäischen Geschichte aufs Engste verflochten sind. Vor diesem Hintergrund wirft dieses Forum Schlaglichter auf einige aktuelle Debatten, die sich der postkolonialen Gegenwart stellen. Die Zusammenstellung der Beiträge ist einem interdisziplinären Verständnis des Forschungsfelds verpflichtet, neben den Sozialwissenschaften kommen auch die Geschichts- und die Rechtswissenschaften zu Wort. Der Titel des Forums – Dekolonisiert Euch! – ist bewusst herausfordernd gewählt. Er will das bereits Erreichte nicht leugnen, sondern daran erinner...

Fortschrittskritik

2007

Beitrag in: Misere und Rettung. Beiträge zur Theologie, Politik und Kultur. Nikolas Klein SJ zu Ehren, herausgegeben von Josef Bruhin, Kuno Füssel, Paul Petzel, Heins-Robert Schlette, Luzern: Exodus 2007, 168-176

Dekolonisation im 20. Jahrhundert

Nach dem Zweiten Weltkrieg erkämpften sich viele Kolonien ihre Unabhängigkeit. Dekolonisation ist jedoch keine klare Zäsur, die einen abrupten Neustart nach sich zog. Sie ist als Fortsetzung der Geschichte des Kolonialismus zu verstehen.

Entwicklungs-Verwicklungen. Zur Kritik des westlichen Fortschrittsdenkens

In Bewegung denken. Politisch-theologische Anstöße für eine Globalisierung von unten, 2003

„Entwicklung“ ist ein zentrales Konzept der Moderne, das weit in den Alltagsverstand durchgesickert ist: Kinder und Persönlichkeiten sollen sich genauso „entwickeln“ wie die „unter-entwickelten“ Länder der „Dritten Welt“. Alles und jeder soll sich entwickeln – Grund genug, sich mit den philosophisch-historischen Grundlagen von Entwicklung auseinander zu setzen. Es ist darauf hinzuweisen, dass das Konzept von Entwicklung nicht naturgegeben ist, sondern dass es gesellschaftlich gebildet wird. Als erstes möchte ich auf die Voraussetzungen für das moderne Entwicklungsdenken eingehen, um dann einige Entwicklungstheorien darzustellen. Danach werde ich den Ethnozentrismus der entsprechenden Theorien herausarbeiten und zuletzt auf den Begriff der Entwicklung in der Entwicklungspolitik eingehen.