Eine Neudeutung des drakontischen Tötungsgesetzes vor dem zeitgenössischen gesellschaftspolitischen Hintergrund (original) (raw)
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Eine Politik des „Stillen Völkermords“?
Neue Solidarität, 2008
Welternährungskrise. Während in den Medien immer noch die sog. „Bevölkerungsexplosion“ beschworen wird, geht die Wachstumsrate der Weltbevölkerung inzwischen deutlich zurück. Das ist die Folge einer Politik, mit der das Bevölkerungswachstum vorsätzlich gedrosselt wird.
Legitimität zur Tötung von Lebewesen
ie Bachelorarbeit basiert auf die deutsche Übersetzung1 von Peter Singers Werk “Praktische Ethik”, das in der dritten Auflage 2011 in der Cambridge University Press veröffentlicht worden ist. Die Begriffe „Mensch“ und „Tiere“ werden in diesem Schreiben vermieden und durch menschliche oder nichtmenschliche Lebewesen ersetzt. Diese Anwendung der Terminologie stützt sich auf Singers Werk. Der Begriff „Tier“ ist unklar. Aristoteles definierte den Menschen als ein Tier, ein Tier, was Vernunft besitzt und deshalb vernunftbegabt ist.
Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens – warum Kranke getötet werden sollen
Mit diesem Artikel wird beabsichtigt zu zeigen mit welchen Argumenten die Befürworter des Exterminierens von Geisteskranken im Dritten Reich das Volk für ihre Idee zu begeistern versuchten. Abstract The article is intended to present with which argument the supporters of the extermination of mentally disabled people in the Third Reich tried to enthuse the nation. Die Idee der Rassenhygiene hatte die meisten und aktivsten Vertreter in der Medizin. So auch wurde der Begriff des 'lebensunwerten Lebens' von Rechtswissenschaftler Karl Binding und Dr. med. Alfred Hoche eingeführt. Das Werk Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens dient als Mittel, um zu zeigen, wie die Einstellung der Vertreter der Rassenhygiene war, und welche Argumente als Nachweis des Rechtschaffens für die Ermordung der geisteskranken Menschen dienten. Die beiden versuchten eine rechtfertigende Antwort auf eine der zu dieser Zeit aktuellsten Fragen zu finden. Binding definiert das Problem wie folgt: " Sie geht dahin: soll die unverbotene Lebensvernichtung, wie nach heutigem Rechte-vom Notstand abgesehen-, auf die Selbsttötung des Menschen beschränkt bleiben, oder soll sie eine gesetzliche Erweiterung auf Tötungen von Nebenmenschen erfahren und in welchem Umfange? " (Binding/Hoche, Die Freigabe, 1920, S. 2). In ihrer Schrift versuchten sie nachzugehen, ob der Selbstmord die einzige Möglichkeit des straffreien Sterbens sein sollte, oder ob die Beihilfe bei dem Suizidverfahren rechtlich als legal betrachtet werden sollte. Bindig macht schon in dem Vorwort der Schrift darauf aufmerksam, dass der Diskurs auf seiner reinen Menschenliebe basiert: " Ich darf bekunden, daß die Fragen, mit denen unsere
Totgesagte leben länger. Perspektiven für das Naturrechtsdenken in der zukünftigen Moraltheologie
Studia Nauk Theologicznych PAN, 2021
There's Life in the Old Dog Yet. Perspektives For Natural Law Thinking in Future Moral Theology For many ethicists, natural law no longer seems to be relevant as a model for the motivation of norms. At the same time, moral theology after Vatican II is striving for a renewal which, on the one hand, distances itself from radical autonomous thinking and, on the other hand, overcomes certain narrownesses of the past. It happens in the context of a cultural upheaval between modernity and postmodernity, in which universalistic ethical concepts are regarded critically anyway. Nevertheless, the increasing ethical challenges of the present, especially those in the bioethical field, call for universally valid solutions in the globalized world. In this context, natural law thinking can and should be used again. However, it would have to be suitably presented. An ethical understanding beyond cultural and temporal boundaries is possible, but requires an agreement on the binding character of human nature. Totgesagte leben länger. Perspektiven für das Naturrechtsdenken in der zukünftigen Moraltheologie Das Naturrecht scheint für viele Ethiker als Modell der Normbegründung nicht mehr aktuell zu sein. Gleichzeitig ist die Moraltheologie nach dem II. Vatikanum um eine Erneuerung bemüht, die sich einerseits von einem radikalen Autonomiedenken distanziert, andererseits bestimmte Engführungen der Vergangenheit überwindet. Dies geschieht im Rahmen eines kulturellen Umbruchs zwischen Moderne und Postmoderne, bei dem universalistische ethische Konzepte ohnehin kritisch angesehen werden. Dennoch verlangen die sich mehrenden ethischen Herausforderungen der Gegenwart, allem voran die im bioethischen Bereich, nach allgemeingültigen Lösungen in der globalisierten Welt. In diesem Kontext kann und soll das Naturrechtsdenken wieder gebraucht werden. Allerdings müsste es entsprechend präsentiert werden. Eine ethische Verständigung über Kultur- und Zeitgrenzen hinaus ist möglich, erfordert allerdings eine Einigung bzgl. der Verbindlichkeit der menschlichen Natur. Ci, których uznano za zmarłych, żyją dłużej. Perspektywy dla refleksji prawnonaturalnej w przyszłej teologii moralnej Dla wielu etyków prawo naturalne wydaje się być już nieaktualne jako model uzasadniania norm. Jednocześnie teologia moralna po Soborze Watykańskim II dąży do odnowy, która z jednej strony dystansowała by się od myślenia w kategoriach radykalnej autonomii, z drugiej zaś przezwyciężała pewne jednostronności z przeszłości. Dzieje się to w kontekście kulturowego przewrotu pomiędzy nowoczesnością a ponowoczesnością, w którym uniwersalistyczne koncepcje etyczne i tak poddawane są krytycznej ocenie. Niemniej jednak, rosnące wyzwania etyczne współczesności, przede wszystkim te w dziedzinie bioetyki, wymagają uniwersalnych rozwiązań w zglobalizowanym świecie. W tym kontekście myślenie oparte na prawie naturalnym może i powinno zostać ponownie wykorzystane. Musiałoby ono jednak zostać odpowiednio zaprezentowane. Porozumienie etyczne ponad granicami kulturowymi i czasowymi jest możliwe, ale wymaga zgody co do wiążącego charakteru ludzkiej natury.
JuristenZeitung, 2012
Die "kollaterale" Tötung von Zivilisten im Krieg Rechtsethische Grundlagen und Grenzen einer prekären Erlaubnis des humanitären Völkerrechts* Das humanitäre Völkerrecht verbietet grundsätzlich die Tötung unbeteiligter Zivilisten in bewaffneten Konflikten, akzeptiert sie aber als nicht rechtswidrig, sofern sie im Rahmen eines Angriffs auf ein legitimes militärisches Ziel erfolgt und nicht außer Verhältnis zum erstrebten militärischen Vorteil steht. Das rechtliche Fundament für eine solche Tötungsbefugnis bleibt in der Völkerrechtslehre jedoch weitgehend dunkel. Der Beitrag erörtert verschiedene Rechtsprinzipien, die dafür in Frage kommen, und zeigt ihre Unzulänglichkeit zur Lösung des Problems. Sein eigener Vorschlag skizziert die Grundlinien einer allenfalls möglichen "unreinen" Rechtfertigung in Anlehnung an John Rawls' Konzeption einer "nonideal theory" in der normativ unreinen Sphäre des Krieges.
Grundlegende ethische Gedanken zur Triage-Gesetzgebung
Pastoraltheologie, 2023
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie hat die deutsche Bundesregierung im November 2022 ein sogenanntes Triage-Gesetz verabschiedet. Die kurzfristige Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten wird als Zuweisungskriterium in einer Kurzzeitsituation definiert. Zudem wird die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung ausgeschlossen. Der Artikel stellt dieses Gesetz in den breiteren Kontext der medizinethischen Rationierungsdebatte und zieht eine positive Gesamtbilanz des Gesetzes. 1. Hintergründe 2. Mögliche Kriterien 3. Weitere ethische Aspekte
Ethik und Tragödie im Lichte der neuesten Parallelität von ‚Hypermoral‘ und Verrohung
Österreichische Zeitschrift für Soziologie
ZusammenfassungAusgehend von der ethischen Dimension in allen Variationen der Philosophischen Anthropologie wird angesichts der erneuten Aktualität des Begriffs „Hypermoral“ Arnold Gehlens letzte Monographie „Moral und Hypermoral“ (1969) im Hinblick auf das Phänomen einer „Überdehnung ethischer Prinzipien“ dargestellt. Das Buch enthält zwei einander opponierende Diskurse, nämlich einmal die Rekonstruktion von vier voneinander nicht ableitbaren Ethosformen, die in Spannung zu einander stehen. Damit widersprach er der Ansicht, dass es eine mehr oder weniger lineare Ausweitung ethischer Motive von der Familie bis in Weltmaßstäbe hinein existiere. Stattdessen werden Konfliktkonstellationen im Rahmen einer „pluralistischen Ethik“ behandelt, etwa zwischen dem „familienbezogenen ethischen Verhalten bis hin zum Humanitarismus“ oder einer zunehmend dominant werdenden „Ethik des Wohlbefindens und des Glücks (Eudaimonismus)“ im Gegensatz zum „Ethos der Institutionen einschließlich des Staates“...