Kunst und Befreiung (original) (raw)

2000

Abstract

Jedes Kunstwerk, und nur im Werk manifestiert sich Kunst, hat einen Doppelcharakter. Einerseits übertüncht es als schöner Schein – oder zumindest als in sich stimmige Formgebung – die elende Wirklichkeit der Gesellschaft. Andererseits aber ist es gerade als gestalteter Ausdruck der Realität dieser enthoben und spricht so das Urteil über eine Gesellschaft, die hinter ihren Gestaltungsmöglichkeiten zurückbleibt. Herbert Marcuse hat die Beschäftigung mit Kunst und ihrer Theorie zeitlebens als ein Zentrum seines theoretischen Schaffens betrachtet, ja sie scheint ihm im Laufe seiner Entwicklung sogar immer wichtiger geworden zu sein. Je stärker die Sprache der eindimensionalen Gesellschaft zur Sprache von Propaganda und Werbung zu verkommen drohte, desto höher schätzte Marcuse die Bedeutung des unverdinglichten künstlerischen Ausdrucks ein. Trotz des immer auch affirmativen Charakters der Kunst war für Marcuse eine Befreiung der Menschen von gesellschaftlicher Fremdbestimmung ohne den ut...

Peter-Erwin Jansen hasn't uploaded this paper.

Let Peter-Erwin know you want this paper to be uploaded.

Ask for this paper to be uploaded.