Römische Glasgefäße mit byzantinischen Goldapplikationen des 8./9. Jahrhunderts (original) (raw)
Im Frühjahr 1931 erwarb das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Mainzer Kunsthandel ein Ensemble aus drei römischen Glasgefäßen unbekannter Herkunft1, das ebenso außergewöhnlich wie rätselhaft ist. Denn trotz ihrer schlichten Formen sind diese Gläser von unterschiedlicher Größe und Funktion mit aufgeklebten, ziselierten Goldfolien verziert worden. Es handelt sich um einen Teller sowie um eine Phiole und eine kleine Ampulle, an denen man noch zusätzlich ein Henkelpaar aus Golddraht angebracht hat (Farbtaf. VII, 1). Obwohl bisher keine anderen Glasgefäße mit ungeschützen Blattgoldauflagen dieser Machart bekannt sind2, bestehen keine Zweifel an der Echtheit der Gläser und ihres hochkarätigen Golddekors. Denn es ließen sich weder bei der mikroskopischen Untersuchung3 noch bei der chemischen Analyse von Glas und Gold4 Hinweise auf eine moderne Fälschung finden. Auf die Existenz der drei »Goldgläser« im Magazin der Römischen Abteilung machte mich kürzlich Frau Dr. Susanna Künzl (RGZM) au...