Das geplante Göttinger Promotionsprogramm zur "Materialität des Wissens" zwischen Interdisziplinarität und Transdisziplinarität (original) (raw)

Interdisziplinarität und wissenschaftliche Bildung 2017

Seit dem späten 18. Jahrhundert ist die wissenschaftliche Disziplin die primäre Einheit der Innendifferenzierung des Wissenschaftssystems der modernen Gesellschaft. Die wissenschaftliche Disziplin ist eine Form der Systembildung, die auf mindestens drei Ebenen identifiziert werden kann. In sozialer Hinsicht haben wir es mit einer Gemeinschaft von Spezialisten zu tun, die sich mit der jeweiligen Disziplin identifizieren und über die Disziplin identifizierbar machen. Ein solcher Sozialzusammenhang von Teilnehmern tauscht seine Mitglieder unablässig aus, man gehört Jahre, allenfalls Jahrzehnte, zu einer Disziplin oder Subdisziplin und das System erhält und erneuert sich auf der Basis der temporären Bindung und des laufenden Austauschs seiner Mitglieder.

Interdisziplinarität braucht Organisation!

Umweltpsychologie, 2003

Es ist nötig und möglich, Interdisziplinarität aktiv zu organisieren. Dies zeigt der Beitrag am Beispiel der umweltwissenschaftlichen Ausbildung. Diskutiert werden Unterschiede zwischen Multi-, Inter- und Transdisziplinarität. Multidisziplinär bedeutet das gleichberechtigte Nebeneinander verschiedener Disziplinen in einem Projekt oder in einem Studiengang. Interdisziplinär bedeutet die partielle Zusammenarbeit von Disziplinen und ist ein Quell der Innovation in der Entwicklung der Disziplinen. Transdisziplinär bedeutet den Einbezug der Anwender in die Forschung und ist in besonderem Maße in der Umweltforschung relevant geworden.

Zwischen Welten. Transdisziplinäre Forschungsprozesse realisieren

2014

Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt« ARTHUR SCHOPENHAUER DAS GEMEINSAME ANLIEGEN Nachhaltigkeitsforschung, Interventionsforschung, Erforschung von Veränderungsprozessen in Organisationen, Technik-und Wissenschaftsforschung etc.die transdisziplinären Forschungsfelder von uns vier AutorInnen sind breit gestreut. So erscheint es zunächst sinnvoll, darüber nachzudenken, was uns dazu bewegt, welches gemeinsame Interesse uns leitet, über die Grenzen des Wissenschaftssystems -aus »unserer Welt« -hinauszugehen und uns auf transdisziplinäre Forschungsprozesse einzulassen. Wir beschäftigen uns mit gesellschaftlichen Problemfeldern, die wir als Fragen zum Umgang mit öffentlichen Gütern (»Public Goods«) verstehen. Das sind beispielsweise Gesundheit, Umwelt und Bildung und dahinterliegend die Fragen nach gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, Intervention in gesellschaftliche Systeme und Wirksamkeit von (wissenschaftlichem) Wissen. Mit der Erforschung »lebensweltlicher« Anliegen, in der Literatur oft als »real-world problems« (z.B. Klein et al. 2001; Jahn et al. 2012) oder auch als »wicked problems« (Brown et al. 2010) bezeichnet, wollen wir einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten. Die Einsicht, dass angemessene Lösungen für viele gesellschaftliche Problemstellungen weder aus der Wissenschaft allein noch aus einer »kurzatmigen« Praxis generiert werden können und somit auf transdisziplinäre

Das strukturierte Promotionsprogramm in PSI Potsdam : Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Lehrerbildung

2018

Das strukturierte Promotionsprogramm in PSI Potsdam diente der Forderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Lehrerbildung an der Universitat Potsdam. Als fakultatsubergreifende Struktur vereinte es Forschungsprojekte verschiedener Disziplinen aus den Bereichen Lehrerbildung und Bildungsforschung. Das Promotionsprogramm richtete sich an Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums oder einer lehramtsrelevanten Bezugswissenschaft, die mit gezielten (uber-)fachlichen und methodischen Angeboten in ihrer Promotion unterstutzt wurden. Eine seit Beginn laufende Evaluation des Programms passt dadurch nachhaltig die Qualitat der Angebote an die Bedurfnisse aller Beteiligten an. Der vorliegende Beitrag unterstreicht die Notwendigkeit dieses Programms und stellt die erste Umsetzungsphase (2015 – 2018) an der Universitat Potsdam vor.