Englische Subsidien an die Habsburgermonarchie in den antifranzösischen Koalitionskriegen 1792 – 1815 (original) (raw)
Abstract
Der Krieg gegen die französische Revolution stand am Beginn einer Reihe von bewaffneten Konflikten zwischen Frankreich und der Habsburgermonarchie. Die Kriegsführung in jener Zeit belastete den Haushalt Österreichs derart, dass es den Kriegszustand nicht allzulange hätte aufrecht erhalten können. In dieser Situation stand die britische Regierung vor der Aufgabe, ihrerseits den Krieg gegen Frankreich weiter zu führen. Zwar besaß Großbritannien die finanziellen Mittel, jedoch nicht die Truppenstärke, um allein im Konflikt zu verbleiben. Um nun die Habsburgermonarchie von ihrem Ausscheiden aus dem ersten Koalitionskrieg 1792-1797 abzubringen bzw. sie zu der Teilnahme an den anderen Koalitionskriegen, welche bis 1815 dauern sollten, zu motivieren, wurden für deren Engagement Gelder in Aussicht und zur Verfügung gestellt. Der Ablauf, wie es zu einer Subsidie kam, war jedoch fast immer gleich. Zuerst wurde auf diplomatischem Parkett ein Vertrag ausgehandelt. In diesem wurden die finanziellen Leistungen Großbritanniens auf der einen und die militärische Gegenleistung Österreichs auf der anderen Seite festgelegt. Danach wurden die Subsidien durch ein sehr komplexes System übermittelt. Am Ende der meisten Kriege konnten diese Gelder jedoch nicht zu einem für die Habsburgermonarchie besseren Ende verhelfen. Diese Summen wurden auf unterschiedlichen Wegen Österreich zur Verfügung gestellt. Teils bestanden diese Hilfslieferungen aus militärischen Gütern, teils aus Edelmetallieferungen, welche im wahrsten Sinne des Wortes zu Geld gemacht werden konnten, teils wurden die Gelder mittels bargeldloser Mechanismen unter Nutzung des europäischen Bankennetzwerks übermittelt. Die Wahl der Möglichkeiten richtete sich nach den politischen und militärischen Gegebenheiten, wie auch dem Bedarf Österreichs und den Ressourcen Großbritanniens. So waren die bargeldlosen Mechanismen zwar die schnellste und sicherste Möglichkeit des Wertetransfers, mit Gebühren, Nebenkosten und Wechselverlusten jedoch auch die für die Habsburgermonarchie teuerste Variante. Lieferungen in Form von Edelmetallen waren diversen Gefahren bei der Lieferung ausgesetzt und belasteten den britischen Haushalt schwer, da die Menge des eingelagerten Edelmetalls als Sicherheit für die Banknoten diente und den Kredit im internationalen Zahlungsverkehr stützte. Außerdem trug Großbritannien bei einer Lieferung Teile der Transportkosten. Die einzelnen Subsidien bestanden zum Teil aus beträchtlichen Summen, welche jedoch in keinem Fall die Kosten für die Kriegsführung decken konnte. Das Bankennetz war jedoch ohne größere Schwierigkeiten in der Lage, derart große Summen, auch unter schärfster Geheimhaltung, zu übertragen. So wurde sogar ein Teil der Hilfsgelder während des Krieges über Banken in Paris abgewickelt. Somit war, zumindest für die bargeldlose Übermittlung, die militärische und politische Realität in keiner Weise ausschlaggebend. Über die tatsächlich übermittelte Menge an Subsidien wurde noch ein drittel Jahrhundert nach Ende der Kriege auf politischer Ebene diskutiert. Die tatsächliche Höhe und die Wege, über welche die Hilfsleistungen gingen, wurden in dieser Arbeit ermittelt und mit Quellen belegt.
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