Das Schwert Friedrichs des Grossen: Universalhistorische "Grösse" und monarchische Genealogie in der napoleonischen Symbolpolitik nach Iéna (original) (raw)
2008, Zäsur 1806? Balance, Hegemonie und politische Kulturen
Genealogie in der napoleonischen Symbolpolitik nach Iéna Am 18. Oktober 1806, vier Tage nach seinem Sieg über die preußische Armee, besuchte Napoleon von Naumburg aus das nur wenige deutsche Meilen von Jena und Auerstedt entfernt gelegene Schlachtfeld von Roßbach, auf dem Friedrich der Große im November 1757 den mit der Reichsarmee vereinigten Truppen des Prince de Soubise eine vernichtende Niederlage zugefügt hatte. Während mit der Division Suchet ein Teil der napoleonischen Truppen auf dem Weg nach Halle über das historische Schlachtfeld marschierte, vollzog der Kaiser der Franzosen, der das Terrain von früheren Studien her kannte, die Truppenbewegungen jener Schlacht nach und besichtigte das an den preußischen Sieg erinnernde Denkmal, einen schlichten Obelisken. 1 Diese sogenannte Roßbach-Säule war nach Auskunft des Napoleon begleitenden Divisionsgenerals Savary, des späteren Herzogs von Rovigo, kaum mannshoch, die Inschrift stark verwittert und nahezu unlesbar, aber Napoleon ließ das Monument trotzdem, wie er auch im Bulletin vom 19. Oktober hervorhebt, noch am gleichen Tag vor seinen Augen abbauen und nach Frankreich transportieren. Einige Monate danach wird dies im rückblickenden Pariser Moniteur als "un nouveau monument de nos triomphes" gefeiert. 2 Zwei Jahre später wurde der Abtransport der Roßbach-Säule in einem Gemälde Pierre Vafflards (Abb. 2) Teil eines Zyklus von elf monumentalen Historienbildern, die in Napoleons Auftrag die wichtigsten Szenen der Feldzüge von 1806 und 1807 für die Nachwelt festhalten sollten, darunter auch den Einzug Napoleons in Berlin durch das Brandenburger Tor. 3
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