Die Konstanzer LFG-Umgebung (original) (raw)

Kastilien und das Konstanzer Konzil

2014

Die Pisaner Absetzungssentenz von 1409 gegen den Papst der Avignoneser Obödienz, den Spanier Benedikt XIII., war zumindest in dessen weiterer Heimat ins Leere gelaufen. Die Königreiche Kastilien, Navarra und die Krone Aragón standen trotz der ausgesprochenen Deposition auch weiterhin fest zu ihrem Landsmann, dem aus dem aragonischen Hochadel stammenden und in Illueca, im gebirgigen Westen Aragóns, geborenen Pedro de Luna. Seit der Wiederherstellung der Obödienz Benedikts in Spanien im Jahre 1403 waren die Auswirkungen des großen abendländischen Schismas in der binnenspanischen Wahrnehmung kaum mehr zu spüren gewesen; zu papa Luna gab es aus dieser Sicht keine wirkliche Alternative. Wenn es dennoch in der Folgezeit zu Spannungen und Differenzen zwischen den drei iberischen Königreichen in kirchenpolitischer Hinsicht kommen sollte, dann waren diese in erster Linie machtpolitisch oder – besser gesagt – dynastisch geprägt. Mit der Einstellung der Kontrahenten gegenüber der Person des Pa...

OPLL, Konstanz u. Wandel Wiener Rathäuser JbVGStW (2021)

Konstanz und Wandel. Die drei Wiener Rathäuser als Orte städtischer Identität, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 77, 2021

An analysis of the history of the three Town Halls in Vienna shows both, consistency and change within a period of appr. 800 years. The oldest Town Hall was mentioned for the first time in 1288 and stood vis-a-vis the vicarage of the parish church of St Stephen's. We know about its function until the early 14th century when due to a ducal gift - a house owned by a family of opposers to the Habsburg rule had been confiscated after 1309 - the Town Hall was transferred to a site close to the central market-place of the "Hoher Markt". This venue combined with a Chapel of its own and expanded in the early 15th century after the Jewish expulsion from Vienna was in use until 1885. In the 15th century a number of mostly decorative works were undertaken, and this was also the case after the Second Ottoman Siege of Vienna in 1683, when traces of damage had to be removed and a new, baroque facade was added. It was only after the profound political and territorial changes in the middle of the 19th century when the Town Hall became much too small. After a competition for the construction of a new Town Hall this building - now outside of the dismantled medieval and early modern fortifications in the zone of the "Ringstraße" - was inaugurated in 1883. Designed in the style of "historicism", planned by the German architect Friedrich (von) Schmidt, an expert for the revival of gothic architecture in general, it has maintained its functions until the present time. Due to the widening of urban politics as well as administration, the actual Town Hall has lost its function as the central site for the whole urban administrative activities in Vienna. Nevertheless, the urban government is accomodated here mostly. What has remained during the whole period of its existence since 1883 is its use for a number of activities for the broader public (festivities, exhibitions, etc.).

Kriminologie in Konstanz

2012

„Kriminalität in Deutschland steigt, steigt. Polizei vor der Kapitulation.“vermeldete BILD; vom „Krieg der Kinder “, von „kleine (n) Monster (n), die die Statistik verderben “schrieb der Spiegel.„Die Kriminalität unter Kindern und Jugendlichen nimmt bundesweit immer mehr zu “, zitierte im April 2004 eine Tageszeitung aus der Pressekonferenz der Mannheimer Polizei zur Kriminalstatistik 2003; und vor allem müsse damit gerechnet werden,„dass die Zahl der kriminellen Kinder weiter ‚explosionsartig 'ansteigen werde “. 1

Die Konstanzer Marktstätte im Mittelalter und in der Neuzeit

(westliche) Marktstätte nach dem Brand von 1398 2.9 Grabungsbefunde westlich der Hausbebauung (zweite Hälfte 12. Jh. bis zum Brand von 1398) 3 Grabungsbefunde auf der unteren (östlichen) Marktstätte 3.1 Anlage eines Hafenbeckens 3.2 Zuschüttung des Hafenbeckens nach dem Brand von 1398, Erweiterung der Marktstätte zum See hin und Nutzung 4 Grabungsbefunde in der Brotlaube 4.1 Älteste Befunde: Ablagerungen auf dem Seegrund 4.2 Periode II: Bau eines Holz-Erddammes 4.3 Periode IIa: Konsolidierung des Holz-Erddammes 4.4 Periode III: Bau eines Stein-Erddammes 4.5 Periode IIIa-IIIb: Erhöhung des Stein-Erddammes und Bebauung 4.6 Periode IV: Ausbau des Stein-Erddammes zu einer breiten Landzunge 4.7 Periode IV-IVa: Nutzung der Landzunge 4.8 Datierung der Perioden I-VI 3 GRABUNGSERGEBNISSE IM ARCHÄOLOGISCHEN UND HISTORISCHEN KONTEXT 1 Marktstätte und Hafen (12. Jh. bis zum Brand im Jahre 1398) 1.1 Erschließung der Flachwasserzone zur Anlage der Marktstätte ("Neuer Markt") und eines neuen Hafens im 12. Jahrhundert 1.2 Das Hafenbecken an der Marktstätte im 13. bis 14. Jahrhundert 2 Die Bebauung auf der oberen Marktstätte: Haustypen und ihre Funktion (2. Hälfte des 12. Jh. bis zum Brand im Jahre 1398) 2.1. Pfostenbau 2.2 Schwellrahmenbau auf Pfostenfundamenten (Periode IV) 2.3 Kleinbau mit Flechtwerkwänden (Periode V)

Lienz - Nahbereich Siechenhaus

Fundberichte aus Österreich 60/2021, 2024

Die Untersuchungsfläche befindet sich unmittelbar östlich neben dem alten Siechenhaus. Dieses wurde urkundlich erstmals 1334 erwähnt und lag einst außerhalb der Stadt. Im Vorfeld durchgeführte Sondierungen brachten die rudimentären Reste einer Gebäudestruktur zum Vorschein, die auf Grund von Keramikfunden eine früh- bis hochmittelalterliche Datierung anzeigte. Im Rahmen der Grabungen kamen nun die Fundamente eines längsrechteckigen Gebäudes zu Tage, dessen Mauern nur mehr im untersten Fundamentbereich erhalten waren. Gestört werden die Mauerfundamente von einer kleineren Grube im Süden und einem großen Bombentrichter im Westen, der mit Abfällen, Bauschutt und Militaria aus der Zeit des 2. WK verfüllt wurde.

Das fränkische Gräberfeld von Koblenz-Lay

Berichte zur Archäologie an Mittelrhein und Mosel, 2007

Das fränkische Gräberfeld von Koblenz-Lay 249 des Landkreises Koblenz veröffentlichte Beschreibung geht auf die Angaben von A. Günther zurück!3. Die Gräber sollten nicht aufgrund der Deckelform automatisch in die Spätantike datiert werden. Die dem römischen Brauchtum widersprechende originär germanische Waffenbeigabe, spricht deutlich hiergegen'*. Zwei weitere Befunde lassen ebenfalls Zweifel an einer Zuweisung dieser Bestattungen in die Spätantike aufkommen. 1874 traf man im Hof des Gebäudes Hirtenstraße 44 ein mit Steinen umstelltes Köpergrab an!5. Im Garten des Anwesens wurde im selben Jahr "einen weiterer Sarkophag mit Gebeinen, Urnen und einem Speer bloßgelegt und wieder zugeworfen"!6. Demnach entdeckte man in diesem Bereich in den Jahren 1866 und 1874 vier Gräber. In drei Bestattungen fanden sich Skelette, Gefäßbeigaben und Waffen. Die Grabgrube einer vierten Bestattung war mit Steinen umstellt. Nach den zur Verfügung stehenden Angaben sollte man daher vielleicht eher von einem fränkischen Bestattungsplatz ausgehen, wobei für die Gräber vielleicht spätantike Sarkophage genutzt wurden. In den Jahren 1927/28 wurde eine Erweiterung der vielleicht schon aus dem 12. Jahrhundert stammenden St. Martin-Kirche in Lay vorgenommen!". Das Kirchenschiff erhielt nun einen hangaufwärts nach Süden orientierten Anbau. Bei diesen Baumaßnahmen wurden neben einigen nach A. Günther der jüngeren Hallstattzeit angehörenden Gefäßscherben aus einer Siedlungsgrube'® auch römische Brandbestattungen beobachtet. Die angesprochene Keramik, die in das Pfarrhaus von Lay gelangte und dort von A. Günther begutachtet wurde, datierte in das 1. und 2. Jahrhundert n. Chr.!? Aufgrund der direkten räumlichen Nähe ist davon auszugehen, dass die hier angetroffene Bestattungen zu jener römischen Siedlungsstelle gehörten, von der 1984 am neu angelegten Schwedenpfad das Hauptgebäude einer villa rustica angeschnitten wurde (Abb. 2,A). 1929 entdeckte man dann bei Baumaßnahmen im Bereich des Grundstückes Marienstätter Straße 42, ehemals Schulstraße (Abb. 2,B), in 0,70 bis 0,80 m Tiefe ein mit einer Schieferplatte überdecktes Brandgrab?®. A. Günther hat das geborgene Fundgut in Augenschein nehmen können. Nach seinen Ausführungen wurde als Leichenbrandbehälter eine zweihenklige Amphore genutzt. Mündung und Hals dieses Gefäßes waren nicht mehr vorhanden. Außerdem fanden sich in dem Grab die Scherben eines "Becherchens aus graubraunem Ton"?!. Günther datierte das im Besitz des Hauseigentümers verbliebene Grabinventar in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Kurz vor Kriegsausbruch wurden dann im Jahr 1939 auf dem Nachbargrundstück Marienstätter Str. 40 weitere Brandgräber entdeckt??. Aus diesen Bestattungen sind zwei Gefäße erhalten geblieben, die sich heute im Privatbesitz befinden. Nach den vorhandenen Zeichnungen handelt es sich in einem Fall um einen 16 cm hohen Zweihenkelkrug (Abb. 3,3). Nach Form und Gliederung ist das Gefäß dem Typ Niederbieber 46/Gellep 71-Zweihenkelkrug mit gerundeter Schulter, hohem, zylindrischem Hals und scheibenförmigem Halsting-anzuschließen?.

8. Klosterflucht in partibus (Diözesen Augsburg und Konstanz)

Klosterflucht und Bittgang, 2015

Die Frage, wie der Historiker mit der Registerüberlieferung von Pönitentiarie und Kanzlei umzugehen habe und inwieweit die in den Suppliken enthaltenen Informationen als vertrauenswürdig einzustufen seien, wurde bereits von Schmugge gestellt. Er schlägt deshalb eine differenzierte Betrachtungsweise vor und bezeichnet die Suppliken als "Ego-Dokumente", mittels derer "Zeitzeugen […] Aussagen über ihre individuelle Lebenssitua tion" geben. 1 Bis dahin richtete sich das Augenmerk dieser Untersuchung auf die Auswertung der kurialen Supplikenregister. In den meist sehr knapp gehaltenen Suppliken beschränkt sich der Quellenwert auf Informa tionen, die für das Dispens-und Absenzenwesen von Wichtigkeit waren. Die signierte Supplik wurde mit Kommissionsmandaten versehen, die das weitere Vorgehen in partibus in die Wege leiteten. Ob die Anweisungen der Kurie jedoch tatsäch lich befolgt, die Bittsteller in den jeweiligen Klöstern aufgenommen wurden und ob eine weitere Untersuchung vor Ort durchgeführt wurde, lässt sich anhand der Registerüberlieferung nicht klären. Die Bittsteller verliessen Rom und kehrten in ihre Diözesen zurück-daher soll nun in diesem Teil der Untersuchung der Schwerpunkt auf das weitere Verfahren in partibus gelegt werden. Hierzu werden einige ausgewählte Suppliken der Diözesen Augsburg und Konstanz einer tiefergreifenden Quellenkritik und-analyse unterzogen, in ihren historischen Kontext gesetzt und die zentralen Aussagen der Bittschriften mit der Überlieferung in lokalen Archiven verg lichen. Angesichts der Fülle der kurialen Registerüberlieferung kann im Sinne einer qualitativen Quellenstudie nur auf ausgewählte und gut dokumentierte Bittsteller eingegangen werden, die somit pars pro toto für die unzähligen anderen Petenten stehen, von denen in den meisten Fällen nichts weiter als der Name überliefert wurde und deren Eintrag in die kurialen Register der einzige Hinweis auf ihre Existenz ist. Eine besonders beeindruckende Quellenlage bietet die Ottobeurer Klosterflucht eines fast vollständigen Konventes, die einen einzigartigen Einblick in Abläufe und Prozesse vor Ort liefert und in der Folge geschildert wird.