IFB-Rezension Johann Caspar Lavater / Ursula Caflisch-Schnetzler. - Basel : NZZ Libro. - Bd. 1. Jugendjahre : vom Wert der Freundschaft ; mit einem bisher unveröffentlichten Text von Johann Caspar Lavater "Von der unausdenklichen Theilbarkeit des Raums und der Zeit". (original) (raw)
Related papers
Wenn jemand mit einer paradoxen Formulierung als der bekannteste Unbekannte des 18. Jahrhunderts bezeichnet wird, so deutet dies wohl eine etwas prekäre Stellung der entsprechenden Person zumindest im kulturellen Gedächtnis der Gegenwart an. Johann Caspar Lavater (1741-1801) wird dennoch eifrig beforscht, was sich nicht zuletzt dem archivalischen Umstand verdanken dürfte, daß sein außerordentlich umfangreicher Nachlaß mit Abertausenden Briefen auch wegen ihrer Digitalisierung von der Forschung genutzt werden kann. 1 Denn bei Lavater ist es eigentlich nicht der Fall, daß sich ein nennenswerter Forschungsimpuls daraus ergibt, daß etwa eine Aktualisierung seines Denkens oder Wirkens angestrebt würde. Es handelt sich bei Lavaters Werk um den Spiegel vielfältiger Interessen und Bestrebungen in seiner Zeit, und wegen des großen Brief-und Bekanntennetzwerkes, über das Lavater verfügte, greifen viele Literatur-, Philosophie-und Aufklärungshistoriker auf Lavater zurück. 2 Denn seine Beziehungen zu di-1 Erst kürzlich erschien der erste von drei geplanten Bänden einer Lavater-Biographie, die es in dieser Form bisher nicht gab:
Joseph Conrad 1 gehört unstreitig zu den Autoren der Weltliteratur. 2 Eine Studie über die Conrad-Rezeption in Deutschland paßt daher gut in eine entsprechende Buchreihe. Matthias N. Lorenz, der in Bern Gegenwartslite-ratur lehrt, hat dazu eine umfangreiche Habilitationsschrift vorgelegt. 3 Diese nimmt sich die Behandlung von drei Themenkomplexen vor: Zunächst liefert der Verfasser in Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur eine genaue Lektüre des Textes Heart of darkness, die als Voraussetzung für die weite-re Arbeit notwendig ist. Denn so läßt sich besser erfassen, welche Interpre-tationsmöglichkeiten in dem Text angelegt sind, bevor auf konkretere An-verwandlungen eingegangen wird. Außerdem nutzt der Verfasser die Gele-genheit, eine eigene Deutung vorzuschlagen, die den Fokus auf eine Trau