Römische Militaria aus dem Bremer Raum (original) (raw)
Related papers
S. Krmnicek/D. Maschek (Hrsg.), Römische Archäologie in Deutschland. Positionsbestimmung und Perspektiven (Heidelberg 2023) 225–265., 2023
Die Erforschung römischer Waffen und Militärausrüstung bildet innerhalb der Archäologie des römischen Militärs unter der Bezeichnung Roman Military Equipment Studies eine eigene Spezialdisziplin. Diese ist trotz einer zunehmenden Internationalisierung nach wie vor durch die Forschungen in Großbritannien und den Anrainerstaaten an Rhein und oberer Donau geprägt. Zwar sind die britische und deutschsprachige Forschung in diesem Bereich traditionell eng miteinander verbunden, allerdings führten sowohl der in den 1990er Jahren in der britischen Roman Archaeology aufkommende Theoriediskurs als auch die Fortschritte in anderen, benachbarten Forschungsfeldern zu teilweise unterschiedlichen Entwicklungen. Einleitung Die Erforschung römischer Waffen und Militärausrüstung, sog. Militaria, blickt auf eine lange Tradition zurück, hat sich aber erst seit den 1970er Jahren unter der Bezeichnung Roman Military Equipment Studies als eigenständiger Forschungszweig der Archäologie entwickelt. Zwar wird der internationale Fachdiskurs noch immer vorrangig von Wissenschaftler*innen aus Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum bestimmt, wo sich auch "Römergruppen" der sog. Reenactment-Szene konzentrieren, jedoch hat in letzter Zeit eine deutliche Internationalisierung des Faches eingesetzt. Allerdings lassen sich in der deutschen Provinzialrömischen Archäologie und der britischen Roman Archaeology bzw. Romano-British Archaeology in den vergangenen Jahrzehnten abweichende Entwicklungen feststellen, die sich auch
Burger Roms. Germanische Heimkekhrer aus dem romischen Militardienst
2009
Der Lebenszyklus eines römischen Soldaten 259 abb. 1 Die Verwendung militärischer Ausrüstungsstücke im Leben eines römischen Soldaten, dargestellt als Lebenszyklus modell. Eigentum römischer Militärausrüstung 261 abb. 3 Verbreitung offensiver (Schwert und Dolch: schwarze Symbole) und defensiver Waffen (Helm, Panzer und Schild: weiße Smbole) des 1. Jahrhunderts n. Chr. -Oben: das Stammesgebiet der Bataver. -Unten: das Rheinland (dunkelgrau: das batavische Gebiet), England und die rechtsrheinische Germania magna. abb. 4 Anzahl vorflavischer »nationaler« Einheiten pro civitas in der Gallia Belgica. -A Aushebungsgebiet; -B ala; -C cohors.
Monografien der Stadtarchäologie Wien 8, 2014
Freier Download hier: https://stadtarchaeologie.at/wp-content/uploads/2020/03/MSW\_08\_Militaria.pdf Die 400 Jahre währende Präsenz römischen Militärs in Vindobona hat nicht nur Spuren von Bauten – wie die Überreste des Legionslagers im 1. Wiener Gemeindebezirk –, sondern auch Ausrüstungsgegenstände der stationierten Soldaten hinterlassen. In der vorliegenden Arbeit werden alle bisher auf Wiener Stadtgebiet gefundenen Militaria erstmals zusammenfassend behandelt. Untersuchungsgegenstand sind Nah- und Fernkampfwaffen sowie jene Kampfausrüstungen, die der Verteidigung und dem Schutz dienten, zudem Gürtel- und Schurzbestandteile, diverse Beschläge und Elemente vom Pferdegeschirr. Die grossteils sehr fragmentiert vorliegenden Objekte werden einerseits funktional zugewiesen und erfahren andererseits über typologische Vergleiche und in Übereinstimmung mit Befunddatierungen eine zeitliche Einordnung. Kartierungen der Fundorte nach chronologischen Aspekten bekräftigen die über andere Fundgattungen bereits gewonnenen Erkenntnisse zur Entwicklung der einzelnen Siedlungsareale – Legionslager, canabae legionis, Zivilsiedlung. Weiters wird den Militaria hinsichtlich ihrer Aussage zu den stationierten militärischen Einheiten Augenmerk geschenkt. Dazu gehört die Frage nach der möglichen Unterscheidung von Bewaffnung und Ausrüstung der Legionen und Auxiliartruppen und damit verbunden die Aussicht auf eine Lokalisierung des für Vindobona bezeugten Alenlagers auf Basis der Funde. Mit dieser erstmaligen Gesamtschau der – zu einem Grossteil bisher unpublizierten – Militaria aus Vindobona wird ein Beitrag geleistet, eine Forschungslücke zu beseitigen. Denn obwohl die Bedeutung der pannonischen Reichsgrenze mit ihrer Truppenkonzentration offensichtlich ist, wurden dieser Fundgattung bisher kaum eingehende Untersuchungen gewidmet.