Malaguti, Simone und Thoma, Nadja (2012): Film und Filmmusik im Zweit- und Fremdsprachenunterricht. Einführung in den Themenschwerpunkt. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, Vol. 17, Nr. 2: S. 1-6 (original) (raw)

Als die Brüder Skladanowsky in Berlin und die Brüder Lumière in Paris 1895 erstmals Filmprojektionen an die Öffentlichkeit brachten, ahnten sie noch nicht, dass das neue Medium die Kunstform des 20. Jahrhunderts schlechthin werden würde. Auch Georges Méliès, der 1902 mit Le Voyage dans la Lune den ersten Science-Fiction-Film schuf, betrachtete den Film zunächst vor allem als kreative Möglichkeit, Zauberkunst und Schauspiel in einem Medium miteinander zu verbinden. Skladanowsky, Lumière und Méliès prägten Stile und Strukturen, von denen in der Folge Filmgenres und Subgenres (Dokumentation, Drama, Animation, Abenteuerfilm, Spielfilm u.a.) abgeleitet wurden. Heute gilt der Film als Konvergenzmedium, das ältere und neuere Medien, filmspezifische und nicht filmspezifische Kodes (vgl. Metz 1972) in sich vereint und eine der prägnantesten und anpassungsfähigsten Erscheinungen der medialen Kultur der letzten Jahrzehnte darstellt.

Filme sehen lernen. Filmspezifische Arbeit im Fremdsprachenunterricht am Beispiel von Rolf Schübels Film Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday (1999)

German as a Foreign Language, 2009

Die Arbeit mit Filmen spielt im Fremdsprachenunterricht insgesamt nur eine sehr marginale Rolle. Dabei eignet sich der Einsatz von Filmmaterial insbesondere für die Vermittlung authentisch zielsprachlicher, landeskundlicher und fremdkultureller Informationen. Das Medium bietet ein breites Spektrum aktueller und motivierender Anlässe für den Erwerb differenzierter fremdsprachiger und interkultureller Kenntnisse. Im vorliegenden Beitrag sollen anhand des Spielfilms Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday von Rolf Schübel Möglichkeiten zum Einsatz im DaF-Unterricht vorgestellt werden. Die Filmdidaktisierungen sollen Lehrende bei ihrer Arbeit unterstützen und sie ermutigen, Spielfilme für die Implementierung in ihrem DaF-Unterricht (neu) zu entdecken. Zwölf Aufgabenblätter mit filmspezifischen Beobachtungs- und Arbeitsaufträgen zu den fünf Fertigkeiten Sehen, Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben veranschaulichen, dass der Einsatz von Filmen eine sinnvolle und wichtige Ergänzung zum herkömmlichen Unterricht darstellt.

Thesen zur Arbeit mit Film im Unterricht Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sektion B6 "Film und Video im DaF/Z-Unterricht" formulierten als Abschluss ihrer gemeinsamen Sektionsarbeit folgende Thesen zur Arbeit mit Film im Unterricht Deutsch als Fremd-und Zweitsprache (DaF/Z) Tina Welke & Sebastian Chudak Film ist in unserer von Medien dominierten Welt ständig präsent und ist gleichzeitig Produkt einer fiktional-ästhetischen bzw. dokumentarischen Auseinandersetzung mit ihr. Lernende begegnen Film in fiktionalen (Spielfilm, Kurzfilm, Fernsehserien wie Soap-Operas …) wie non-fiktionalen (Dokumentarfilm, Fernsehnachrichten, Magazinsendungen…) filmischen Textsorten. Diese Vielfalt sollte bei der Auswahl der im Fremdsprachenunterricht behandelten Filme berücksichtigt werden. Der Einsatz von Film im Unterricht Deutsch als Fremd-und Zweitsprache knüpft an die Sehgewohnheiten der Lernenden an, indem er diese bewusst reflektiert und das Potential filmischer Texte für den Fremdsprachenunterricht nützt. Das Verstehen von Film entspricht dem natürlichen Verstehen von Sprache in kommunikativ-pragmatischen Situationen. Darauf zielt ebenso die Fertigkeit Hör-Seh-Verstehen, die als Fertigkeit im modernen Unterricht Deutsch als Fremd-und Zweitsprache geschult werden muss.

Filmmusik und Filmsound im Kontext ihrer Vermittlung

Kieler Beitrage zur Filmmusikforschung 18, 2024

Die Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung sind das Publikationsmedium der Kieler Gesellschaft für Filmmusikforschung. Die Zeitschrift widmet sich in jeder Ausgabe einem Themenschwerpunkt und erscheint im Open Access. Beiträge, Anregungen und Rezensionen dürfen gern an filmmusikforschung@uni-mainz.de gesandt werden. Alle eingereichten Beiträge werden durch ein Double-Blind-Peer-Review-Verfahren begutachtet.

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Schläbitz, Norbert: Das "kollektive Gedächtnis" der Musik als "All-Inclusive-Canon". In: Gembris, Heiner/Herbst, Bianca/Herbst, Sebastian/Sander-Steinert, Kristin (Hg.): Musik erleben - erforschen - vermitteln. Begegnungen mit Thomas Krettenauer. Münster (Lit) 2024, S. 309-322.

Schläbitz, Norbert: Das "kollektive Gedächtnis" der Musik als "All-Inclusive-Canon". In: Gembris, Heiner/Herbst, Bianca/Herbst, Sebastian/Sander-Steinert, Kristin (Hg.): Musik erleben - erforschen - vermitteln. Begegnungen mit Thomas Krettenauer. Münster (Lit) 2024., 2024