Experimente mit Tierblutübertragung und die erste Mensch-zu-Mensch-Bluttransfusion durch James Blundell, den „Vater der Transfusionsmedizin“ (original) (raw)
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2013
The Capillarblut-Transfusor by the St Petersburg physician Franz Gesellius constitutes a dead end for the history of knowledge in blood transfusion. In 1868, the inventor presents his imaginative apparatus that, shortly thereafter, is deemed unusable. Based on two sources from 1868 and 1873, this work compares technical narration and images, and merges the results with the discourse on blood transfusion. It thereby reconstructs the curious story of an apparatus that never worked, but motivated blood transfusion from lamb to human, another dysfunctional practice. The methodological approach does not implicate an alternative draft to history of knowledge as it is "usually" done. Instead, it addresses the arguable problem of actor–network theory and discourse analysis that speaking about nescience is impossible. Michel Serres' theory of disturbance is used as a framework to develop these theoretical considerations and to tell a story of nescience.
“I am a supremely complete and flawless exemplar of the race, and as a result, was also received as a precious treasure.” On the Danish Civil Servant Poul Andræ (1843–1928), Contrary Sexuality and the Physicians Throughout his life, the Danish jurist Poul Andræ (1843–1928) was a man of the written word. Beyond his extensive body of work as an author, he also kept diaries in which he documented the course of his emotional development as a homosexual man. It was not until 2012 that transcripts of these diaries could be analyzed by the archivist Karl Peder Pedersen, along with other materials concerning Poul Andræ within the holdings of the Danish National Archives and the Royal Library in Copenhagen. These documents allowed him to trace the man’s life journey, both internally and externally. In doing so, he shows that Andræ was a self-assured activist and an early campaigner for the interests of homosexuals. Through his efforts, Andræ kept in contact with physicians, pioneers of the homosexual movement and other like-minded people, both in Denmark and abroad. He was the first Dane to publicly speak for equal rights for homosexuals. In later years, Andræ became a member of the Scientific-Humanitarian Committee (aka the WhK). Poul Andræ’s great achievement was not only in campaigning among his contemporaries for understanding and tolerance towards homosexuals – with his records, he also ensured that we now have an important primary source from the early history of homosexual identity formation.
Gina Talarico, 2015
Im KZ Dachau wurden während des zweiten Weltkrieges unter der Leitung Wolfgang Rombergs und Sigmund Rascher tödliche Medizinversuche an Insassen durchgeführt. Durch die gezwungene Mithilfe des Oberpflegers Walter Neff ist es möglich anhand dieser drei Personen eine Medizinethik für den Nationalsozialismus aufzustellen, die die Handlungsweise der drei unterschiedlichen Personen aus einer ethischen Sichtweise erklären kann.
Die Verwandlung des Blutes Autor Gustav Meyrink Buchrezension von Edwin Stok
Der Autor bietet uns einen Einblick in seine Suche bis zu seinem Tod, um Geist, Körper, Materie, Zeit und Raum zu verstehen und zu kontrollieren. Ein faszinierender Bericht, den der Verlag im Vorwort nacheinander mit ‘biografischen Notizen’ und ‘einem Essay’ bezeichnet. Eine Suche nach den verborgenen Kräften der Seele.
Kulturwissenschaftliche Konzepte der Transplantation
In seinen Paradigmen zu einer Metaphorologie hat sich Hans Blumenberg kritisch mit dem Anliegen einer Begriffsgeschichte auseinandergesetzt, die glaubt, ihre metaphorischen Wurzeln ignorieren zu können. Blumenbergs alternativer Vorschlag läuft auf eine Analyse der Wechselbeziehung zwischen Metapher und Begriff hinaus – eine Analyse, deren Fokus darauf liegt, "die logische 'Verlegenheit' zu ermitteln, für die die Metapher einspringt". Dergestalt nimmt die Metaphorologie eben jene epistemischen Zonen in den Blick, in denen die eingesetzten Metaphern theoretisch eigentlich "gar nicht 'zugelassen'" sind, aber gleichwohl eine Vermittlungsfunktion übernehmen. Eben diese merkwürdige metaphorologische Interferenz macht sich prägnant am Terminus 'Hybridität' bemerkbar, dessen Verwendungsweise in kultur- und medienwissenschaftlichen Diskussionszusammenhängen bis heute zwischen begrifflichen und metaphorischen Implikationen changiert. Der mittlerweile ubiquitär einsetzbare Ausdruck für alle möglichen Formen der Vermischung und Vermengung ist fragwürdig geworden – nicht zuletzt deswegen, weil seine Verwendungsweise in kultur- und medienwissenschaftlichen Kontexten immer noch – und immer wieder – von seinen biologischen Konnotationshöfen überblendet wird. In diesem Beitrag möchte ich der Frage nachgehen: Was kommt danach? Was kommt nach der Hybridität? Welche alternativen kulturwissenschaftlichen Konzepte können in Dienst genommen werden, um die komplexen Konfigurationen des Vermischens und Verbindens von Medien und Kulturen, von Denkformen und Lebensformen, zu beschreiben?
NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin
ZusammenfassungDer Wiesbadener Internistenkongress 1949 war Bühne für eine heftige Kontroverse zu Fragen der Methodik, Epistemologie und Evidenz in der psychosomatischen Medizin. Paul Martini, Internist und Protagonist methodisch durchgeführter klinischer Studien, kritisierte in diesem Kontext die Methodik psychosomatischer Wissensproduktion und bezweifelte die Validität der postulierten Einsichten. Ausgehend von dieser Kontroverse rekonstruiert der Beitrag die Formierung und Durchführung eines Experimentalsystems zur Entstehung der Hypertonie, in welchem der Internist und Psychosomatiker Thure von Uexküll somatische Variablen, die Subjektivität des Patienten, seine Biografie und seinen sozialen Kontext zu integrieren versuchte. Die Deutungen der Patienten hatten in diesem Experimentalsystem einen privilegierten Status. Empirische Belege, Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit – Forderungen, die Martini 1949 formuliert hatte – waren für Uexküll elementare Kriterien für relevante...
STEINER STUDIES (3), 2022
Although Steiner's anthroposophy has provided significant impulses for cultural practice, it has not yet received much attention in current philosophy and science. Nonetheless, it holds potential for methodological and theoretical innovation that could yield valuable contributions to mainstream research, especially with a view on phenomenal consciousness and mental action. To open up this option, bridges must be built between Steiner's writings and empirical research as the supreme discipline of today's science. One possibility is to provide a new nexus between philosophy of mind and experimental psychology focusing on the first-person perspective-as reminiscent of Steiner's "introspective observation following the methods of natural science" in his Philosophy of Freedom. Various first-person methods have been developed recently, of which the 'Task-Based Introspective Inquiry' seems well suited to the challenge at hand. This approach is historically contextualized, briefly outlined, illustrated by examples of recent studies, and discussed in terms of Steiner and related academic research. In this way, specific forms of mental activity and respective agentive awareness are elaborated upon, which can clarify the topicality of Steiner's basic structure of consciousness and his idea of freedom, both of which are based on his stratified conception of the human being.
Erstmals Menschen geklont. (First cloning of humans. German non English)
Theologisches, 2000
Im Dezember 1998 machte eine südkoreanische Forschergruppe von sich reden, als sie auf einem Fachkongress angab, weltweit erstmals einen Menschen geklont zu haben (1, 2) . Als "Klonen" wird im wissenschaftlichen Sprachgebrauch die künstliche Vermehrung von Erbgut verstanden. Jede lebende Zelle trägt in sich eine Kopie ihres eigenen Bauplans, der bei der Zellteilung an die Tochterzellen weitergegeben wird. Der Bauplan oder das Erbgut ist in der Desoxyribonucleinsäure (DNS) niedergelegt, welche sich im Zellkern befindet. Die einzelnen "Informationseinheiten" der DNS, die z.B. den Aufbau eines einzelnen Eiweißes bestimmen, heißen Gene. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung paaren sich jeweils eine mütterliche Eizelle und eine väterliche Samenzelle, die beide nur jeweils die Hälfte des für ein Lebewesen erforderlichen Erbgutes enthalten. Nach der Befruchtung der Eizelle durch die Samenzelle ensteht ein neues Lebewesen, das genau die Hälfte aller Gene von jedem Elternteil geerbt hat. Seit längerer Zeit schon ist der Mensch dazu in der Lage, einzelne Gene zu isolieren und beispielsweise in Bakterien einzuführen. Solche gentechnisch veränderten Bakterien können dann auf natürlichem Wege leicht beliebig vermehrt werden und produzieren bei geeigneten Bediungen die von den eingeführten Genen kodierten Genprodukte. Ein Großteil des heute bei der Behandlung von Diabetikern verwendeten Insulins wird etwa auf diese Weise hergestellt. Etwas völlig Anderes ist es, nicht ein einziges Gen, sondern einen ganzen Organismus zu klonen, ihn künstlich und ungeschlechtlich zu vermehren. 1997 ist dies erstmals mit dem berühmten Schaf "Dolly" gelungen, welches eine genaue Kopie eines anderen Schafes ist. Zu seiner Erzeugung wurde der Zellkern einer Zelle eines erwachsenen Schafes in die befruchtete Eizelle eines anderen übertragen, deren urspünglicher Kern entfernt worden war. Die entstehende künstliche Zelle teilte sich anschließend wie jede andere befruchtete Zelle. Sie wurde einem weiblichen Schaf in die Gebärmutter übertragen und führte zu einer normalen Schwangerschaft und Geburt. Aufgrund der großen Ähnlichkeit zwischen menschlicher und tierischer Biologie war es zu erwarten, dass früher oder später diese Technik auch beim Menschen erprobt werden würde. Dies ist vor einigen Monaten geschehen. Im Dezember 1998 berichteten südkoreanische Wissenschaftler, sie hätten einer Frau eine Eizelle entnommen, deren Zellkern entfernt, und durch einen anderen Zellkern einer Körperzelle derselben Frau ersetzt. Die entstandene neue Zelle wurde von ihnen anschließend dazu angeregt, sich wieder zu teilen, so dass ein Embryo entstand. Nach 2 Teilungen, als der Embryo 4 Zellen besaß, wurde das Experiment abgebrochen und der Embryo abgetötet. Die Forscher geben als ihre Motivation an, sie hätten grundsätzlich erproben wollen, ob die bisher nur bei Tieren wie Schafen und Mäusen beschriebenen Klonierungstechniken auch beim Menschen anwendbar seien. Eine künstliche Erzeugung eines geklonten Menschen -was die Wiedereinführung in die Gebärmutter einer Frau und die Austragung der Schwangerschaft bis zur Geburt erfordert hätte- sei von ihnen nicht beabsichtigt worden. In Südkorea erhob sich auf diese Nachricht ein Sturm der Entrüstung. Bürgerbewegungen formierten sich und verlangten das gesetzliche Verbot solcher Experimente, das Parlament wurde aufmerksam. Zusätzlich wurden von Fachwissenschaftlern Zweifel an diesem Experiment geäußert. Die Forscher hatten angegeben, überprüfen zu wollen, ob die bei Tieren erprobten Klonierungstechniken auch bei Menschen funktionieren und schlossen aus dem Ausgang dieses Experimentes, dass dies der Fall sei. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, sei gesagt, dass das Experiment als ungenügend angesehen wurde, da der Embryo schon nach 2 Teilungen abgetötet wurde. Er hätte nach Aussage von Experten vielmehr längere Zeit am Leben erhalten und beobachtet werden müssen. Das Klonierungsexperiment wurde von einem Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Kim Bo Sung und Lee Bo Yeon am Zentrum für künstliche Befruchtung (In-vitro-Fertilisation) am Kyunghee Universitätskrankenhaus in Seoul durchgeführt. In Südkorea existieren landesweit etwa 80, miteinander in scharfer wirtschaftlicher Konkurrenz stehende Zentren für künstliche Befruchtung. Es wurde daher verschiedentlich der Verdacht geäußert1, das Zentrum wolle in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, um mehr Kundinnen anzuziehen. (Bei der künstlichen Befruchtung wird eine Eizelle künstlich im Reagenzglas befruchtet und dann in die Gebärmutter zurückgeführt. Dies ist für einige kinderlose Paare die einzige medizinische Möglichkeit, Kinder zu bekommen. Da die Methode nicht sehr gut funktioniert, müssen pro geborenes Baby ungefähr 20 Eizellen befruchtet werden. Diese überzähligen befruchteten Eizellen - Embryos oder, besser gesagt, Menschen - kommen dabei auf verschiedene Weisen ums Leben, ehe ein Baby geboren wird). Auf erschreckende Weise zeigt sich, wie weit verbreitet die Ansichten sind, die der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Biologen, Dr. Rüdiger Marquardt, in der Vereinszeitschrift "Biologen heute" 1997 damals in Bezug auf "Dolly" ausgesprochen hat: "Leider gingen in der kollektiven Empörung über Horden geklonter Mindermenschen die nachdenklichen Töne völlig unter. Erst Wochen später wurde die Frage diskutiert, ob das Klonen nicht dann in Erwägung gezogen werden müsse, wenn es die einzige Möglichkeit für kinderlose Ehepaare darstellt, Kinder mit ihrem Erbgut zu haben. Eine Frage, deren Beantwortung gar nicht so einfach ist" (3). Als Biologe müßte Herr Marquardt wissen, dass durch Klonen nur die Kopie eines Ehepartners erzeugt werden kann - aber nicht Nachkommen mit dem Erbgut des Ehepaares, d.h. von Vater und Mutter. Das ist ein qualitativer Unterschied. Koreanische Befürworter des Klonens gingen noch einen Schritt weiter und sprachen hoffnungsvoll davon, dass durch diese Technik lesbische Paare Kinder haben könnten (2). Neben dem Unheil, das diese verwerflichen Experimente direkt anrichten, sollte nicht vergessen werden, dass dadurch die Gentechnik als ganze in Verruf gerrät. Es verwundert nicht, dass letzten Sommer eine Volksabstimmung in der Schweiz beinahe jede Form von Gentechnik landesweit untersagt hätte - mit den verhängnisvollen Folgen, die das beispielsweise für Diabetiker haben könnte, wie der Autor dieses aus seiner eigenen ärztlichen Tätigkeit sagen kann. Es ist zu hoffen, dass dieses Experiment einmalig bleiben und weltweit keine Nachahmer finden wird, dafür aber wachsame Gesetzgeber, die die Königsherrschaft Christi über die Gesellschaft (4) respektieren und in Übereinstimmung mit den Geboten Gottes (5) derartige Aktivitäten einem raschen Ende zuführen. Wolfgang B. Lindemann (1) "Korean report sparks anger and inquiry", Science 283, S. 16f (1. 1.1999) (2) "Reports casts doubt on korean experiment", Science 283, S. 618f (29. 1.1999) (3) Biologen heute, Mitteilungen des Verbandes Deutscher Biologen e.V. und biowissenschaftlicher Fachge-sellschaften, 3/97, S. 2 (4) Papst Leo XIII., Enzyklika "Immortale Dei" über die christliche Staatsordnung; Papst Pius XI., Enzyklika "Quas Primas" über das allgemeine Königtum Christi (5) Katechismus der katholischen Kirche Nr. 2275
"...Macht und Anteil an der Weltherrschaft". Berlin und der deutsche Kolonialismus. Herausgegeben von Ulrich van der Heyden und Joachim Zeller, 2005
Bis weit ins 20. Jahrhundert galt Berlin als europäische Metropole der Anatomie und der medizinischen Forschung. 1 Diese Spitzenposition verdankte es nicht zuletzt der im Jahre 1700 von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) mitbegründeten Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die vorbildlich wurde für die aus dem Geist der Aufklärung entstandenen wissenschaftlichen Akademien Europas. Wie all diese Wissenschaftsinstitutionen, verfügte auch die Berliner Akademie über ein Anatomisches Theater-ein Forum, auf dem man bis zum 19. Jahrhundert die anatomische Wissenschaft als Spektakel vor der gesellschaftlichen Elite inszenierte: Könige, Fürsten, Geistliche sowie ehrbare Bürger mit Ehefrauen lud man für dieses Schauspiel ein. Dabei dienten ausschließlich die Leichen von Hingerichteten sowie sozial Deklassierten als Erkenntnisobjekte und wurden zu Präparaten verarbeitet. Aus dieser medizinischen Bemächtigung von Verstorbenen armer Gesellschaftsschichten ging die Entwicklung der Anatomie als die Grundlagenwissenschaft der modernen Medizin direkt hervor. Sie stellte den Fundus der von Königen und Fürsten heiß begehrten Naturalienkabinette, mit denen nicht zuletzt auch die europäische Museologie begründet wurde. Ebenso wurzelte der im Laufe des 19. Jahrhunderts aufsteigende wissenschaftliche Rassismus der Rassenanthropologie und der Entartungslehre in der anatomischen Forschung. Bei der Degenerationslehre handelte es sich um ein psychiatrisches Diagnoseschema, das in der Medizin seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts u. a. auch für die naturwissenschaftliche Erklärung sozialer Phänomene (z. B. Bettelei, Prostitution, politische Widerstandsformen wie Anarchismus oder Feminismus) gängig wurde und auf hirnanatomischen Beweisführungen beruhte. 2