Zur Frühdatierung des Historikes Julius Florus (original) (raw)

Julius Africanus und die christliche Weltchronistik

2006

Es gibt nicht viele christliche Schriften der vorkonstantinischen Zeit, für die nach wie vor eine Edition zu verwenden ist, die knapp 200 Jahre alt ist. Die Chronographiai von Julius Africanus sind ein solcher Fall, zuletzt ediert in den Reliquiae sacrae von Martin Joseph Routh 1814 (2. Aufl. 1846) 1. Diese-nach damaligen Maßstäben äußerst verdienstvolle-Edition war in mehrfacher Hinsicht schon völlig veraltet, als Ende des 19. Jahrhunderts das Berliner Unternehmen der "Griechischen Christlichen Schriftsteller" beschloss, die Werke des Julius Africanus in ihr Programm aufzunehmen 2. Beauftragt wurden damals drei Jenaer Gelehrte: Heinrich Gelzer und Karl Konrad Müller für die Chronographiai und die Kestoi (CPG 1690 und 1691) 3 , Walther Reichardt, ein Schüler Gelzers, für die Briefe (CPG 1692 und 1693). Nur letzteres Projekt ist zum Abschluss gelangt: 1909 erschienen die Briefe an Origenes und Aristides in der Reihe "Texte und Untersuchungen" 4 , während die beiden großen Werke des Africanus liegen blieben. Der Kestoi nahm sich später Jean-René Vieillefond an 5 , während für die Chronographie bis heute Routh maßgeblich bleibt. Es lassen sich verschiedene Gründe für diese überraschende Lücke angeben. Einer davon ist eher oberflächlicher Natur und mag in der Natur der fraglichen Texte selbst liegen. Als Heinrich Gelzer von dem französischen Archäologen Georges Perrot (1832-1 Reliquiae sacrae sive Auctorum fere jam perditorum secundi tertiique saeculi post Christum natum quae

E Chrysos Die angebliche nobilitierung des klerus

Historia, 1969

Questi tre argomenti sono acutamente pensati e impostano un problema nuovo; ma non bastano a dimostrare la tesi centrale del Klauser"), halt Klauser an seiner These fest; vgl. ders., Bischofe auf dem Richterstuhl, Jahrbuch fur Antike und Christentum 5 (i962) S. 172-174, sowie neuerdings: Kleine abendlAndische Liturgicgeschichte, Bonn 1965, S. 36-40.

Joachim von Fiore, Rainer von Ponza und die römische Kurie

Gioacchino da Fiore tra Bernardo di Clairvaux e Innocenzo III. Atti del quinto Congresso internazionale di studi gioachimiti, S. Giovanni in Fiore, 16-21 settembre 1999. Ed. Roberto Rusconi (Opere di Gioacchino da Fiore: testi e strumenti 13, Roma 2001) 129-162.

Sicut ex litteris domini pape quondam Ciementis que apud nos sunt perci pi potest, ex mandato domini pape Lucii et domini pape Urbani nisus sum ah qua scriptitasse...». So beginnt Joachim von Fiore sein als "Testament" bekanntes, im Jahr 1200 verfaßtes Schreiben. in dem er seine Hauptwerke nennt und für den Fall seines Todes die Abte und Brüder des Florenserordens anweist, alles, was er etwa noch schreiben sollte, dem apostolischen Stuhl zur Prüfung vorzulegen -«recipientes ab eadem sede vice mea correctionem et exponentes ei meam circa ipsam devotionem et fidem». Er sei stets bereit gewesen, seine Weisungen zu befolgen, und wolle in seinen Schriften niemals von dem abwei chen, was der apostolische Stuhl in Fragen des Glaubens und der Sitten lehre.' Was in diesen wenigen Sätzen zum Ausdruck kommteine hohe Wert schätzung des Petrusamtes und der Kirche von Rom -‚ durchzieht Joachims Schriften wie ein roter Faden und läßt sich auch in seiner Lebensgeschichte verfolgen. Entsprechende Berücksichtigung hat die Frage seines Verhältnisses zum Papsttum und umgekehrt des Papsttums zu Joachim daher auch in der wissenschaftlichen Forschung gefunden. Erwähnt seien nur

Die Frühen römischen Historiker (FRH) Bd. 1: Von Fabius Pictor bis Cn. Gellius

Die Frühen römischen Historiker (FRH) Bd. 1: Von Fabius Pictor bis Cn. Gellius, 2005

Vorwort zur zweiten Auflage Kurze Zeit nach dem Erscheinen des zweiten und abschließenden Bandes von FRH wurde eine Neuauflage des ersten erforderlich. Sie bietet die Gelegenheit, einige kleinere Versehen zu korrigieren und Aktualisierungen einzufügen. Eine durchgreifende Neubearbeitung erschien uns nach nur vier Jahren dagegen nicht sinnvoll. Die wenigen grundlegenden Arbeiten, die seit 2001 zum Thema erschienen sind, wurden ins Literaturverzeichnis integriert; Hinweise dazu stehen in einem Nachtrag auf Seite 50. Die Debatte um die historischen, historiographischen und kulturgeschichtlichen Phänomene und Probleme der römischen Republik, die durch FRH nun hoffentlich besser zugänglich geworden sind, wird auch künftig weitergehen.

Die Instrumentalisierung der griechischen Frühzeit. Interdependenzen zwischen Epochencharakteristik und politischer Überzeugung bei Ernst Curtius und Jacob Burckhardt

Griechische Archaik. Interne Entwicklungen - externe Impulse, ed. by R. Rollinger und Ch. Ulf, Berlin 2004, 51-103

Staat und Politik sind für Ernst Curtius und Jacob Burckhardt Kategorien, um in ihren einflussreichen Darstellungen der Griechischen Geschichte bzw. Kulturgeschichte die Welt der Geschichte von der Vorgeschichte zu trennen. Innerhalb des Raums der Geschichte setzen sie die Akzente jedoch unterschiedlich – je nach politischer Überzeugung. Im statischen Geschichtsbild von Curtius ist die homerische Monarchie – gemessen am Vorbild der preußischen – der Höhepunkt, für Burckhardt die aristokratische Republik der ‚heroischen‘ Zeit. Beiden gemeinsam ist das Lob für den Wettkampf, solange er von Regeln eingehegt bleibt. Insgesamt erweisen sich beide Geschichtskonzeptionen als eine rückwärts gewandte Utopie und eine Geschichte ohne Zukunft, beruhend auf der Methode einer konservativ-organologisch verankerten Wesensmethodologie.