Die Verwendung der wertenden Adjektive in den Plenarsitzungen des Bundestages (original) (raw)

Paradigmatik der deutschen Adjektive in der Großen lexikalischen Datenbank Deutsch

Linguistica Pragensia, 2015

Der Artikel geht von der neueren Forschung im Bereich der Antonymie aus (Jones et al. 2012) und plädiert für eine breitere Auffassung der Gegensätzlichkeit für die lexikographischen Zwecke. Die lexikalisch-semantischen Relationen sollten im Wörterbuch auf der Ebene der Parole dargestellt werden, um dem Benutzer mindestens einen Teil der großen Vielfalt an semantischen Kontrasten zu bieten. Zur Auswahl der Belege dient außer der Kookkurrenzanalyse auch die Internetsuche, bei der syntaktische Konstruktionen, die auf Antonympaaren basieren, ermittelt werden. Ebenfalls auf der Ebene der Wortbildung sollten ins Wörterbuch nicht nur die automatisierten, formalen Regularitäten auf der Systemebene eingehen: Diese sollten durch authentische Kontrastpaare ergänzt werden.

Orwell lässt grüßen! – Korpuslinguistische Untersuchungen zur Aktualität Orwells in Plenardebatten des Bundestags

Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 2021

Der Name George Orwell fungiert insbesondere als Synonym für die fiktionale dystopische Vision in seinem Roman 1984 und kann in dieser Hinsicht als Kollektivsymbol aufgefasst werden. Ausgehend davon wird der Name auch in Plenardebatten des Bundestags (und damit im politischen Diskurs) strategisch verwendet. Dabei zeigt sich, dass die Orwell-Referenzen in den letzten Jahren eine deutlich steigende Tendenz aufweisen. Insbesondere lassen sich solche in Debatten um Datenschutz und Überwachung, aber auch um den Sprachgebrauch finden, in Verbindung mit Warnungs‑, Vorwurfs- und Zurückweisungshandlungen.

Die Parlamentsauflösung. Zur aktuellen Diskussion um die vorgezogenen Neuwahlen zum Bundestag 2005

Deutsches Institut für Public Affairs , 2005

"Alle wollen Neuwahlen, doch keiner weiß, wie." So fasste der Staatsrechtler Hans-Peter Schneider im Herbst 1982 die damalige verwirrende politische Situation zusammen. Nun stehen wir vor einer Parallele: Am 22. Mai 2005 kündigte Bundeskanzler Schröder überraschend vorgezogene Wahlen zum Bundestag an, und hektisch suchten Medien, Politiker und Wissenschaft nach dem Verfahren, wie es gehen soll. Der Vorwurf von "schmutzigen Tricks" und "Verfassungsbruch zum Abschied" wurde laut. Zweimal wurde der Bundestag in der kurzen Geschichte der Bundesrepublik vorzeitig aufgelöst. Auch in den Bundesländern fanden nur wenige Landtage nicht ihr natürliches Ende. Im Vergleich ein zu den Erfahrungen der Weimarer Republik völlig entgegen gesetztes Bild der Stabilität. Das Instrument der Parlamentsauflösung hat sich als ein schwer handhabbares, weil im Prinzip vom Verfassungsgesetzgeber ungewolltes Verfahren erwiesen. Und darum kam es auch selten zum Einsatz, selbst wenn Regierungskrisen eintraten und Mehrheiten implodierten. Welche Funktion hat die Parlamentsauflösung im parlamentarischen Regierungssystem? Wie hat sie sich historisch entwickelt? Auf welche Weise kann sie nach dem Grundgesetz herbeigeführt werden, und welche anderen Möglichkeiten bieten die Länderverfassungen? Diese Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden. Des weiteren wird zu fragen sein, ob die verfassungspolitischen Erfahrungen die jetzige Ausgestaltung der Parlamentsauflösung bestätigen und wie Reformbemühungen zu bewerten sind. Zwar hat die Neugestaltung der Parlamentsauflösung bei der Überarbeitung der Verfassung keine Rolle gespielt. Immerhin wurde über das Auflösungsrecht, als Teil der Staatsorganisation dem Kernbestand jeder Verfassungsurkunde zugehörig, durch die Neugründung der ostdeutschen Bundesländer nach 1990 neu nachgedacht. ...

Die Bedeutung der Bundestage für die altgläubigen Reichsstände

Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz Beihefte

Bund ist etwas Neues gewesen, so jedenfalls der Tenor der neueren Forschung. Er hat nicht nur die Ausbreitung und Uniformierung des Protestantismus ermöglicht, sondern auch die Stärkung des territorialen Fürstenstaates, er hat überdies mittels der Glaubensfrage die niederdeutschen reichsfernen Gebiete mittelfristig stärker an die kaisernahen oberdeutschen Territorien herangeführt und so eine Verdichtung der Interaktion bewirkt. Vor allem aber war er verfassungsgeschichtlich ein Novum: Gegen schwere Bedenken bekannte man sich zur Auffassung, nach der in religiösen Dingen gegenüber dem Reichsoberhaupt Widerstand erlaubt sei, mithin zu einer Säkularisierung der Reichsverfassung. Dem habe eine spezifische Bündnisstruktur korrespondiert, gemäß derer der Bund streng auf die Verteidigung des Evangeliums konzentriert gewesen sei, während in allen anderen Belangen die Bundesglieder Autonomie besessen hätten. Auf dieser Grundlage hatte das Bündnis eine ausgesprochen egalitäre Struktur. Der Glaube ging alle an, Mächtige und Mindermächtige, es galt das Prinzip der Gegenseitigkeit, also einer für alle und alle für einen. Ein konsensuales Verfahren sollte herrschen. So habe der Schmalkaldische Bund einen ausgesprochen föderativen Charakter gehabt, der seiner Zeit voraus gewesen sei 1. Auf der Grundlage dieser Gesamtsicht wurden die Akzente in der Forschungsliteratur unterschiedlich gesetzt, indem die zunehmend reichspolitische Bedeutung des Bundes über seine Funktion als religiös-militärische Verteidigungsgemeinschaft hinaus entweder substitutiv als Folge der Schwäche des Kaisers in den 1530er Jahren gedeutet wurde, während er die Ordnung des Reichs kaum tangierte 2 , oder aber ihm wurde eine zunehmende konstruktiv reichspolitische Rolle zugeschrieben, die quer zur Reichsverfassung lag und diese deshalb tendenziell aufzusprengen drohte 3 .

Zum Ausdruck der Bewertung in deutschen und litauischen gerichtlichen Entscheidungen

2014

This paper deals with expression of evaluation in German and Lithuanian court judgments in civil cases. The purpose is to analyze lexical and grammatical devices, which the court – the source of evaluation in this text type – uses in its judgments to express its opinion towards certain objects of evaluation. The analyzed corpus consists of 10 randomly selected court judgments in German (44 522 words in total) and 10 in Lithuanian (38 347 words in total). The actual scope of the article is one particular part of it, namely, grounds, in which the court examines the suit, pleadings of the parties, certain issues, facts and circumstances relevant for the decision etc. and gives its reasons for the decision. The main focus of the research are aspects of evaluation, i. e. particular attributes of the objects evaluated. It has been found that in the analyzed court judgments the objects are evaluated in terms of success, merits, admissibility, veracity, reasonableness, convincibility, suitability, extent, probability etc. The analyzed court judgments in Lithuanian, compared to judgments in German, contain more different lexical constructions with verba dicendi and verba putandi, in which the evaluating subject is encoded explicitly. It has been also noted that in this text type, lexical devices are also used to indicate that particular issue is not relevant in this lawsuit and it won’t be evaluated. The paper examines also optional elements of the evaluative construction: motivations, intensifiers and deintensifiers. In the analyzed judgments in both languages the evaluation is enhanced lexically and through combination of two and more lexemes, whereas the signals of deintensification vary: in addition to grammatical means diverse lexical modal words are used in the judgments in German, in Lithuanian there is participle of necessity mainly employed in this way.

Parlamentarische Sprache des Dazwischenredens. Politolinguistische Analyse der Zwischenrufe im Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrats 1917–1918 – Zusammenfassung der Forschung

Germanistische Werkstatt, 2022

Der Zwischenruf war und ist untrennbar mit der Politik verbunden. Eine par[1]lamentarische Debatte ohne Zwischenrufe ist kaum vorstellbar. In meiner Forschung konzentriere ich mich auf der politolinguistischen Analyse der Zwischenrufe, die während der XXII. Session der XII. Legislaturperiode Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrats zwischen 1917–1918 ausgesprochen wurden. Ich beantworte die folgenden Fragen: Welche Bedeutung hatten die Zwi[1]schenrufe in der parlamentarischen Debatte und Kommunikation? Wie sind sie sprachlich aufgebaut und welche Emotionen haben sie ausgedrückt? Wann und zu welchem Zweck wurden sie eingesetzt? Ich beschreibe auch ihre Funktionen und Typen. Ich präsentiere auch die Typen des Zwischenrufers.

Positionen, Fraktionen und Mandate: Eine Anwendung der quantitativen Textanalyse auf die Kurzbiographien der Abgeordneten des 17. Deutschen Bundestages

Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer Deposit-Lizenz (Keine Weiterverbreitung-keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Terms of use: This document is made available under Deposit Licence (No Redistribution-no modifications). We grant a non-exclusive, nontransferable, individual and limited right to using this document. This document is solely intended for your personal, noncommercial use. All of the copies of this documents must retain all copyright information and other information regarding legal protection. You are not allowed to alter this document in any way, to copy it for public or commercial purposes, to exhibit the document in public, to perform, distribute or otherwise use the document in public. By using this particular document, you accept the above-stated conditions of use. Positionen, Fraktionen und Mandate Positions, Factions and Mandates Zusammenfassung Verfahren der quantitativen Textanalyse wurden wiederholt erfolgreich genutzt, um politische Positionen aus Parteiprogrammen und parlamentarischen Reden zu extrahieren. Dieser Beitrag thematisiert die Übertragbarkeit der quantitativen Textanalyse auf neue Textkategorien am Beispiel der selbstverfassten Kurzbiographien der Bundestagsabgeordneten. Unter der Annahme, dass sich partei-und mandatsspezifische Rekrutierungsmuster im Vokabular der Kurzbiographien niederschlagen, werden die Kurzbiographien mit wordfish/Austin skaliert. Auf diese Weise können erstmalig Positionen für alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags erzeugt werden. Im Zuge der empirischen Analyse wird gezeigt, dass sich die Kurzbiographien im Spannungsverhältnis zwischen Berichterstattung des politischen Werdegangs und strategischer Kommunikation bewegen. Dabei wird deutlich, dass die quantitative Textanalyse hohe Anforderungen an die Strukturiertheit des Textkorpus stellt. Je besser es gelingt, äußere und formgebende Faktoren wie Redekontext, Zielsetzung und Textlänge

Die 100 wichtigsten deutschen Adjektive

Die 100 wichtigsten deutschen Adjektive, 2023

offen açık offen Adj. 1. (≈ geöffnet) so, dass man durch etwas gehen, sehen, greifen o.Ä. kann Die Tür ist offen!, das offene Fenster, das Hemd offen lassen 2. so, dass keine Hindernisse vorhanden sind Der Pass über die Alpen ist nur im Sommer offen., offene Grenzen 3. (≈ geöffnet ↔ geschlossen) so, dass man in ein Geschäft oder in eine Bank gehen kann Am Samstag sind die Läden in der Innenstadt bis 16 Uhr offen. 4. so, dass dort viel Platz ist und man ohne Hindernisse sehen kann Wir blickten auf das offene Meer. 5. (≈ unbestimmt) so, dass etwas noch nicht beendet oder geklärt ist Es bleibt offen, ob sie an der Prüfung teilnimmt., Ende offen!, Es blieben noch viele Fragen offen. 6. so, dass etwas noch nicht bezahlt ist Die Rechnung steht noch offen. 7. (≈ unbesetzt) so, dass etwas noch zu haben ist In der Firma gab es noch viele offene Stellen. 8. so, dass sich jmd. nicht verstellt Er hatte einen offenen Blick., Sie sagte ihm offen ihre Meinung. 9. so, dass etwas klar und deutlich erkennbar ist Ihnen schlug offene Feindschaft entgegen. 10. (≈ aufgeschlossen) so, dass jmd. bereit für neue Sachen ist ruhig sakin, sessiz ruhig I. Adj. 1. (≈ still ↔ laut) ohne Geräusch oder Lärm ein ruhiges Hotelzimmer, eine ruhige Straße, Kannst du bitte einmal ruhig sein? 2. (≈ unbewegt ↔ unruhig) ohne Bewegung ganz ruhig dasitzen, die Beine ruhig halten/ruhighalten, der See/Wald lag ruhig da 3. (↔ unruhig) ohne Aufregung eine ruhige Zeit, ein ruhiger kleiner Ort, nach einer Aufregung allmählich wieder ruhig werden, ein ruhiges Gewissen haben, Ich bin ganz ruhig, mich trifft keine Schuld., Keiner konnte in diesem spannenden Moment ruhig bleiben. 4. (↔ nervös, unruhig) innerlich ausgeglichen eine ruhige Wesensart II. Adv. ohne weiteres, problemlos, unbesorgt du kannst ruhig hierbleiben, du kannst ruhig weitermachen ▪ Nur ruhig Blut! (umg.): Bloß keine Aufregung! ▪ eine ruhige Kugel schieben (umg.): sich ein bequemes Leben machen ▪ eine ruhige Farbe (↔ eine grelle/schreiende Farbe): ein gedeckte Farbe (ohne Kontraste) ◆ Getrennt oder Zusammenschreibung → R 4.16 Das Bein muss ruhig gestellt/ruhiggestellt werden. ◆ Zusammenschreibung → R 4.6 einen Patienten mit Medikamenten ruhigstellen falsch yanlış falsch Adj. 1. (↔ richtig) so, dass es nicht dem entspricht, was zutreffend oder erforderlich ist an die falsche Tür klopfen, sich falsch ausdrücken, jemandem die falsche Adresse/Telefonnummer geben, Du hast falsch gesungen., Deine Entscheidung war falsch., Er hat genau das Falsche getan. 2. (umg. ↔ echt) so, dass es nachgemacht ist oder nicht der Wirklichkeit entspricht falsche Banknoten/Zähne, ein falscher Stein, Die Kette ist nicht aus echtem Gold, sie ist falsch., Der Dieb hat unter falschem Namen im Hotel übernachtet. 3. (↔ ehrlich) so, dass es nicht dem entspricht, was man tatsächlich denkt oder will ein falsches Lächeln, jemandem falsche Versprechungen machen 4. unpassend; unangebracht etwas im falschen Moment sagen, Habe ich etwas Falsches gesagt? ▪ jemand gerät (mit einer Bitte) an den Falschen : jmd. wird mit einer Bitte abgewiesen Mit seiner erneuten Bitte um Gehaltserhöhung ist er bei seinem Chef aber an den Falschen geraten! ▪ ohne Falsch sein (geh.): offen und ehrlich sein ▪ jemand ist ein falscher Fuffziger (umg. abwert.): jmd. ist unehrlich ◆ Großschreibung → R 3.7 Du hast das Falsche gekauft!, Wir haben den Falschen/die Falsche verdächtigt., Sie ist freundlich und völlig ohne Falsch. locker rahat locker Adj. 1. (≈ lose ↔ fest) nicht gut befestigt oder mit etwas verbunden Die Schraube ist locker., Sein Schneidezahn ist nach dem Unfall locker. 2. (↔ straff) so, dass etwas nicht unter einer bestimmten Spannung steht Der Verband ist locker geworden., das Seil locker lassen 3. (↔ verkrampft) nicht fest und gespannt die Muskeln durch bestimmte Übungen locker machen 4. (↔ dicht) so, dass etwas viele Zwischenräume in sich hat ein lockerer Teig, ein locker gestrickter Pullover, den Boden locker machen 5. (≈ lässig ↔ gezwungen) so, dass es unkompliziert ist Es herrschte eine lockere Atmosphäre bei dem Fest., Die Mitarbeiter haben einen lockeren Umgangston untereinander. 6. (↔ streng) so, dass es dabei viele Freiheiten gibt lockere Regeln, eine Sache locker sehen ▪ eine lockere Hand haben (umg.): zum Schlagen neigen Ich glaube, sein Vater hat eine ziemlich lockere Hand. ▪ einen lockeren Lebenswandel haben (umg. abwert.): einen unmoralischen Lebenswandel haben ◆ Getrenntschreibung → R 4.15 den Boden mit einer Hacke locker/lockerer machen, die Zügel locker/lockerer lassen siehe aber auch • lockerlassen, lockermachen trocken kurutmak, ≈ ekşi, kuru, sade trocken <trock(e)ner, am trockensten> Adj. 1. (↔ feucht) so, dass kein Wasser darin ist trockener Boden/Sand, sich trockene Kleider anziehen, warmes und trockenes Sommerwetter, trockene Luft, eine trockene Haut haben, trockene Schleimhäute haben, einen trockenen Husten haben, sich trocken rasieren, Bei Regen können wir unter diesem Dach trocken sitzen/stehen., bei Regen im Trockenen sitzen 2. (≈ herb ↔ lieblich) so, dass Wein oder Sekt nur eine geringe Süße haben Wir empfehlen zur Forelle einen trockenen Riesling. 3. ohne Beilagen das Brot/die Kartoffeln trocken essen 4. betont sachlich oder ohne schmückendes Beiwerk ein trockener Unterricht/Vortrag, die trockenen Fakten, Das Buch las sich etwas trocken., einen trockenen Humor haben 5. (umg.) so, dass man als ehemaliger Alkoholiker keinen Alkohol mehr trinkt seit zwei Jahren trocken sein ▪ auf dem Trockenen sitzen (umg.): kein Geld mehr haben ▪ auf dem Trockenen sein (umg.): mit etwas nicht weiterkommen ▪ seine Schäfchen im Trockenen haben (umg.): sich finanziell gesichert haben ◆ Großschreibung → R 3.7 Ich kann nicht mit ausgehen, momentan sitze ich auf dem Trockenen., Er hat seine Schäfchen im Trockenen, deshalb zeigt er auch nicht mehr viel

Aus Anlass der Beratungen des Bundestages am 2 Juni 2016

zeitgeschichte online, https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/aus-anlass-der-beratungen-des-bundestages-am-2-juni-2016, 2016

Am Holocaust-Gedenktag im Januar 2015 begann der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin seine Rede vor der UN-Vollversammlung mit Ausführungen zum Mord an den Armeniern vor 100 Jahren. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck ging im April einen Schritt weiter: Er nannte die Verbrechen an den Armeniern einen Genozid und nahm Bezug auf alle osmanischen Christen Kleinasiens und Mesopotamiens, die von genozidärer Gewalt in Mitleidenschaft gezogen worden waren.[2] Er tat dies aus gutem Grund, denn Deutschland hat beim Thema „Armenier“ den Horizont seines historisch verbindlichen Gedenkens zu erweitern.