Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung im Bereich "Wirtschaft (original) (raw)

Zur theoretischen Struktur von Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung

Journal of Contextual Economics – Schmollers Jahrbuch

* Verantwortlicher Herausgeber / editor in Charge: B. F. ** Der vorliegende Beitrag entwickelt unsere Arbeiten im Rahmen des Forschungsvorhabens ,Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung' des Umweltbundesamtes (siehe Endres und Radke, 1998) fort. Für Kritik und Anregungen danken wir Christiane Böttcher-Tiedemann, Christian Diller, Burkhard Huckestein, Karl-Hermann Hübler, Norbert Schulz sowie zwei anonymen Gutachtern. Verbleibende Unzulänglichkeiten gehen ausschließlich zu unseren Lasten.

Indikatoren einer sozial nachhaltigen Landwirtschaft

Poster anlässlich der 53. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V. „Wie viel Markt und wie viel Regulierung braucht eine nachhaltige Agrarentwicklung?“, Berlin, 25.-27. September 2013, 2013

Die Forderung, neben ökologischen auch ökonomische und soziale Aspekte bei einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft zu betrachten, findet sich immer häufiger. Die Definition von sozialer Nachhaltigkeit, die Auswahl der Indikatoren und die Adressaten der Forschung sind dagegen sehr heterogen. Der vorliegende Beitrag wertet fünf verschiedene Indikatorsysteme zur sozialen Nachhaltigkeit im Hinblick auf Fragestellungen, Themenbereiche und gewählte Indikatoren aus. Es zeigt sich, dass es zwar einen gewissen Grundkonsens gibt, welche Themen für wichtig gehalten werden, wie etwa die Arbeitsbedingungen oder der Tierschutz. Die gewählten Indikatoren, Schwerpunktsetzungen und die Adressaten von Studien sind dagegen sehr unterschiedlich.

Indikatoren für eine erfolgreiche Regionalentwicklung

Innovative Verwaltung, 2020

Die Theorie der Kreativen Klasse von Richard Florida bietet interessante Erkenntnisse, um Innovationsfähigkeit und Kreativität in Organisationen zu stärken. Dieser Beitrag leitet konkrete Handlungsempfehlungen für Organisationen und die kommunale Wirtschaftsförderung ab.

Indikatoren für nachhaltige Entwicklung - eine Zwischenbilanz: Der Streit um den Begriff

Okologisches Wirtschaften Fachzeitschrift, 1996

Lebensbereiche, nur -so das Leitbild unserer Gesellschaft -durch steigende Einkommen entgehen. Nur ab einem höheren und sicheren Einkommensniveau eröffnen sich die Qualitäten von Zeitwohlstand und Eleganz der Einfachheit. Erst dort verzweigen sich die Lebensstile, eröffnen sich Alternativen zu den material-und entfernungsintensiven Lebensstilen. Unterhalb dieses Einkommensniveaus dominieren Mangel und Verzicht, dominiert die Sicherstellung der Versorgung ökologische Bedenken. Aus diesem Grund stehen wir auch vor der Gefahr einer weiteren Spaltung der Gesellschaft, in eine internationale Verschwendungswirtschaft und eine davon abhängige, lokale Mangelökonomie. Zwischen ihnen herrscht ein Verhältnis von Abstieg und Aufstieg, die Leitbilder verkehren sich in ihr Gegenteil (nach dem Motto: Wohlstand durch gut leben statt viel arbeiten). • Neubewertung der Arbeit Erfreulicherweise macht die Studie keine billigen Hoffnungen auf zusätzliche Arbeitsplätze durch Umweltschutz. Vielmehr stößt sie mit der Aufforderung zu einer "Neubewertung der Arbeit" in das sensible Zentrum des gewerkschaftlichen Selbstverständnisses vor. Vollbeschäftigung würde nur mit einer deutlich geringeren Gesamtarbeitszeit und auch geringeren Löhnen zu haben sein. Neben die Erwerbsarbeit würden verschiedene Formen der Reproduktionsarbeit treten, Diensüeistungen, informelle Tätigkeiten, Eigenarbeit und Selbsthilfe, und auch mehr Muße. Die finanzielle Absicherung wird durch Modelle der erwerbsarbeitsunabhängigen Grundsicherung angestrebt. Hier ist m.E. die zentrale Debatte aus arbeitspolitischer Sicht anzusetzen: muß, um überhaupt in Zukunft eine Chance auf gerechte und solidarische Verhältnisse zu haben, das bisherige Modell der Normalarbeit (kontinuierliche Vollzeitarbeit) durch ein neues Modell der Mischarbeit bei Mindesteinkommenssicherung ersetzt werden? Das wäre auch ein neues Verständnis von Voltbeschäftigung, das auf einer Pluralisierung von Arbeitsformen und Lebensstilen aufbaut. Indikatoren für nachhaltige Entwicklung -eine Zwischenbilanz Der Streit um den Begriff Was genau ist unter dem Schlüsselbegriff der neunziger Jahre "nachhaltige Entwicklung" zu verstehen? Die wissenschaftliche Dimension dieser Diskussion läßt sich kaum von der politisch-strategischen loslösen: Je nach Begriffsinhalt impliziert dieser sehr unterschiedlich weite und einschneidende politische Folgerungen. E Von Hans Diefenbacher und Ulrich Ratsch s ist mittlerweile unstrittig, daß "nachhaltige Entwicklung" zu einem der politischen und ökonomischen Schlüsselbegriffe der neunziger Jahre geworden ist. Je populärer der Begriff jedoch wurde, desto heftiger wurden allerdings auch die Auseinandersetzungen um die Frage, was genau darunter zu verstehen sei. Daß der Streit um den Begriff letztlich auch in Form einer Konkurrenz um die beste Übersetzung von "sustainable development" geführt wird -derzeit sind vorwiegend die Varianten "dauerhaftumweltgerechte", "zukunftsfähige" oder "zukunftsbeständige" und eben "nachhaltige Entwicklung" zu finden -ist ein weiteres Anzeichen dafür, daß sich die wissenschaftliche Dimension dieser Diskussion kaum von der politisch-strategischen Dimension loslösen läßt. Dabei besteht weitgehend Konsens darüber, daß dem Ziel der Nachhaltigkeit nur durch die Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte in ihrem gegenseitigen Bedingungsverhältnis näher zu kommen ist. Aber auch die Frage der relativen Gewichtung der Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Menschen und künftiger Generationen muß Eingang in aktive Wirtschafts-und Umweltpolitik finden, da heute noch nicht lebende Menschen in gegenwärtigen Märkten noch nicht "mitbieten" können. Völlig ungelöst ist dabei die Frage, ob das Ziel der Nachhaltigkeit nur dann erreicht werden kann, wenn der Bestand des Naturkapitals möglichst unverändert erhalten wird oder ob und inwieweit es zulässig sein kann, natürliches durch von Menschen produziertes Kapital zu ersetzen. Während die "harte" Variante der Definition das Ziel von vornherein unerreichbar macht und ihm daher dann allenfalls noch theoretische Relevanz zukommt, fördert eine großzügige Handhabung der Substituierbarkeitsregel sogar noch das allmähliche Ver-schwinden der Natur in der Akkumulation von Kapital (1). Die "goldene Regel" ist hier noch nicht gefunden. Doch gleichgültig, mit welchem Grad der Entschiedenheit der Begriff der Nachhaltigkeit definiert wird -bei allen Problembereichen, die in diesem Zusammenhang politikrelevant sind, stellt sich unmittelbar die Frage nach adäquaten Informationssystemen. Die Kontrolle von Erfolg und Mißerfolg politischer Eingriffe, die ja getätigt werden, um bestimmte Ziele zu verfolgen, ist immer dann besonders schwierig, wenn in der Gesellschaft kein Konsens über den erwünschten "Zielerreichungsgrad" besteht: Wie sauber soll "die Umwelt" sein, welche Rest-Verschmutzungen werden angesichts zunehmender Grenzkosten etwa bei der Abgasreinigung von Kraftwerken noch zugestanden? Derartige Abwägungen sind erforderlich, wenn knappe Mittel für unterschiedliche Ziele eingesetzt werden können, was so gut wie immer der Fall ist: Ausbau einer Umgehungsstraße oder mehr Kindergärten, neue Schule oder neue Kläranlage? Die Verwirklichung jeder dieser Alternativen wird in der Regel die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt erhöhen, aber verschiedene Individuen werden in unterschiedlichen Zeiträumen und auf sehr unterschiedliche Weise davon profitieren. Erst dann, wenn es darum geht, eine bestimmte Lösung derartiger Zielkonflikte zu legitimieren, erfolgt häufig ein Rückgriff auf abstrakte, politikleitende Kategorien -eben zum Beispiel auf den Begriff der Nachhaltigkeit. • Kriterien für Informationssysteme Wie also soll Nachhaltigkeit gemessen werden? Zunächst hat die Debatte um Nachhaltigkeit spätestens seit der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED) deutlich gemacht, daß die dort avisierten Zielsetzungen ein Zusammen-Ökologisches Wirtschaften I/I996 : 23

Nachhaltiges Wirtschaften und Wachstum

UTOPIE kreativ 136: 145-155. , 2002

Nachhaltigkeit ist das vielleicht anspruchsvollste Politikkonzept, das je als Leitlinie für staatliches Handeln formuliert wurde. Nach deutschem Verständnis umfaßt es zunächst drei Säulen: die ökonomische, die soziale und die ökologische. Diese werden ergänzt durch eine vierte Dimension der Nachhaltigkeit, die der Institutionen, die im engeren Sinne die Organisationsformen nachhaltigkeitsorientierter Politik beinhaltet, im weiteren Sinne Fragen von Partizipation und Demokratie. Nachhaltigkeit bedeutet dann die intelligente Verknüpfung dieser Aspekte (vgl. United Nations 1992).