AIDS und Ethnologie in Afrika (original) (raw)
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AIDS in AFRIKA Ursache und Wirkung
Wenn es um Afrika geht, rätseln Taube und Stumme wie dem viralen Zerfall beizukommen sei. Hat das Afrika der Seuchen, Armut und Kriege noch eine Chance? Ja, sagt der Autor. Afrika gibt sich selber Impulse, die bei uns nicht gehört sein wollen. Erst wenn wir uns ein für diese Impulse feineres Gehör verschaffen, kommt wieder Zusammenhang in eine endlose Debatte.
Musik und HIV/Aids im Eastern Cape in Südafrika
Swiss Journal of Musicology , 2021
Während der HIV/AIDS-Krise in Afrika, insbesondere in den 1990er Jahren und der ersten Dekade ab 2000, wurde Musik gezielt als Instrument zur Informationsvermittlung eingesetzt. Im Kampf gegen AIDS nahmen Bildungsinstitutionen in Südafrika das Thema in den Lehrplan auf. Da Musik wie auch AIDS in allen gesellschaftlichen Schichten verankert ist, waren auch lokale Gruppen aufgefordert, AIDS-Songs zu kreieren – darunter Gesänge, die auf traditionellen Elementen beruhen.
Afrika - Zugänge und Einordnungen
2017
Die linguistische Interaktion in Westafrika ist polarisierend und schafft tiefe Ressentiments, die im französischsprachigen Teil immer wieder die politischen Beziehungen vergiften. Beharrenden Kräften stehen jene gegenüber, die ihre verlorene Identität zurück haben wollen. Regelmäßig taucht dabei die Forderung nach der Einführung von afrikanischen Sprachen im Bildungssystem auf, die bereit am Vorabend der Unabhängigkeit Konjunktur hatte. Können afrikanische Staaten kurzfristig auf ihre Kolonialsprachen verzichten und sie durch eine lokale ersetzen? Werden lokale von europäischen Sprachen verdrängt? Dazu sei angemerkt, dass im frankophonen Afrika kaum 10% der Alltagskommunikation auf Französisch stattfindet, sondern die lokalen Sprachen klar dominieren. Dieser Beitrag geht davon aus, dass sich die Geschichte nicht neu schreiben lässt. Auf Bestehendem aufbauend ist es aber möglich, über weitere Funktionen der afrikanischen Sprachen nachzudenken, um damit drängende Probleme der Bevölkerung zu bekämpfen: Der Aufschwung der afrikanischen Sprachen kann als Hebelwirkung die "Entwicklung" vorantreiben, ihr Potential dazu ist noch ungeahnt.
2018
Die erste HIV-Diagnose wurde 1987 bekannt. Der Diskurs über die Einbeziehung von Religion in die HIV/AIDS-Arbeit ist dagegen neu.
Abolitionismus in Afrika: Zwischen Rassismus und Zivilisierungsmission
Afrika 1500-1900: Geschichte und Gesellschaft. Edited by Andreas Eckert/Ingeborg Grau/Arno Sonderegger. Wien: Promedia, 218-234., 2010
Zwischen Rassismus und Zivilisierungsmission Wer die Geschichte Afrikas im Zeitraum 1500 bis 1900 diskutiert, kommt an einer The-matik mit Sicherheit nicht vorbei. Zu lange dauerte der transatlantische Sklavenhandel, und zu sehr veränderte er die Lebensumstände in zahlreichen afrikanischen Regionen, als dass er ignoriert werden könnte. Waren manche AfrikanerInnen bereits im Zuge der portugiesischen Erkundungsfahrten in die Sklaverei geraten und zur Arbeit auf den der afrikanischen Westküste vorgelagerten Zuckerplantagen eingesetzt worden, so wirkte die Nachfrage nach Arbeitskräften für Bergbau und Plantagenwirtschaft aus Übersee seit den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts – ihrerseits eine Folge der genozidalen Conquis ta – dahin, dass der Hauptstrom des Menschenhandels über den Atlantik führte, nach Süd-und Nordamerika und in die Karibik. Mit dem Ausbau der Plantagenökonomie seit dem 17. Jahrhundert ging eine Intensivierung des transatlantischen Sklavenhan-dels einher, die im späten 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. In den ersten bei-den Dekaden des 19. Jahrhunderts von mehr und mehr europäischen Staaten für illegal erklärt, überlebte der Menschenhandel dennoch bis in die 1860er Jahre auf sehr hohem Niveau. Erst als die letzten noch verbliebenen Abnehmer in der Neuen Welt wegfielen, nahm auch der transatlantische Sklavenhandel ein Ende. Indessen kündigte sich da bereits die bald ganz Afrika betreffende koloniale Landnahme an, die an mehreren Orten der afrikanischen Küste bereits Jahrzehnte früher eingesetzt hatte. Im vorliegenden Aufsatz wird nach dem Zusammenhang der drei titelgebenden Elemente gefragt. Ausgehend von der Beobachtung, dass die Anfänge des Abolitionismus als organisierter Bewegung, des Rassismus im Sinne elaborierter »Rassentheorien« und der Zivilisierungsmission als säkularisierter Variante des christlichen Bekehrungseifers zeitlich zusammenfallen, drängt sich die Frage auf, ob diese Koinzidenz mehr als ein Zufall ist. Um diese Frage zu beantworten, müssen die Zugänge zu Sklaverei und zu Afrika betrachtet werden, wie sie seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Kon-text einer imperialen Reorientierung greifbar werden. Aboliti-onismus, Rassismus und Universalismus verdichteten sich, so die These, die diesen Text strukturiert, seither zu einer Dreiheit, die im langen 19. Jahrhundert europäischerseits ein ständiges Changieren zwischen Wohlwollen und Dominanzgebaren gegenüber dem kulturell Anderen produzierte.
2012
Diese Annahme kann für Funktionen des Sports hinsichtlich ökonomischer Effekte sprechen. Schlussfolgernd konnte gezeigt werden, dass der Sport zum einen im Allgemeinen die Potentiale für die Entwicklungszusammenarbeit aufweist und zum anderen als Konstrukt in der HIV/AIDS-Prävention unter den genannten Bedingungen und Möglichkeiten plausibel erscheint. Diese gilt es empirisch zu belegen, wofür weiterführende wissenschaftliche Untersuchungen nötig sind.
Was ist Gesundheit?
Health and well-being for all is the ambitious aim of the third of the Sustainable Development Goals (SDGs)of the United Nations (UN).The no less ambitious definitionofhealthofthe World Health Organization (WHO) defines that healthi sastate of completep hysical, mental and social well-being and not merelythe absence of disease or infirmity. While in biomedical contexts treatment concentrates on physical healing,inthe South African context the idea of healing and well-beingsubsumesacombination of physical, mental and social treatment and includes the ancestors and medicinalp lants as an important category in the healing process. The ancestors in particulara re representativeso ft he social past that reaches into the present. Healinga ss uch has am ultifaceted dimension even beyond the definition of health as proposed by the WHO. 1E inleitung "Gesundheit und Wohlergehen für alle" heißt das dritte der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs)d er Vereinten Nationen(UN). Ein hochgestecktes Ziel, gemessenander Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Gesundheit als "Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen vonK rankheit und Gebrechen" (WHO 2001) beschreibt,u nd gemessen an der oftmals schweren Umsetzbarkeit in Ländern, in denend ie Gesundheitsversorgung bereitsa mZ ugang zu grundlegender medizinischerA llgemeinversorgung scheitert.D as Streben nach Gesundheit und Gesunderhaltungi st jedoch, mit oder ohne Zugangz um edizi-nischerVersorgung,ein zentrales Anliegen in allen Regionen und Kulturen dieser Welt.S oh at jede Kultur ihr eigenes, an die Umwelt und sozialen Bedingungen angepasstes,medizinisches System, das über Jahrtausende entwickelt,verfeinert und teilweise verschriftlicht wurde(Leslie 1976). Medizinische Systeme sind Britta Rutert, InterdisziplinäreA rbeitsgruppe "Zukunft der Medizin: Gesundheit füra lle", Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften OpenAccess. ©2021 Britta Rutert, publiziert von De Gruyter. Dieses Werk ist lizenziertunter einer CreativeC ommons Namensnennung-Nicht kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Ethnologische Generationenforschung in Afrika
Generationen : Multidisziplinäre Perspektiven., 2009
Das Thema Generationen erlebt derzeitig in der Ethnologie Afrikas (und darüber hinaus) ene Renaissance. Nach langer Nicht-Beachtung erschienen in neuerer Zeit einige Sammelbände, die sich allerdings von den älteren Forschungen dadurch absetzten, dass sie sich kaum auf den "klassischen" verwandtschaftlichen Generationenbegriff stützen. Auch jener der Generation als Ordnungssystem wird kaum bedacht. Konjunktur hat vielmehr ein Ansatz, der Generation im Mannheimischen Sinne als Kohorte auffasst. Auf der Basis neuerer Fallstudien aus Afrika sowie einer kritischen Textlektüre diskutiert der Beitrag die verschiedenen Generationenkonzepte in der Ethnologie, die neueren wie älteren Texten implizit zugrunde liegen und plädiert für deren Intergration. Der Abwendung von älteren Generationenkonzepten liegt, so die vertretene These, eine stärkere Wahrnehmung gesellschaftlicher Wandlungsprozesse zugrunde. Galt Generation früher als gesellschaftliches Ordnungsprinzip, das Beständigkeit und Kohäsion zu garantieren schien, so werden in neueren Arbeiten stärker der Bruch, sowie die Wandlungsfähigkeit von Gesellschaften betont, die sich in den einander ablösenden Generationen manifestieren. So liegt der beobachteten Ablösung älterer Generationenkonzepte in der Ethnologie eine stärkere Wahrnehmung der Dynamik und damit Historizität (afrikanischer) Gesellschaften und Generationen zugrunde.
Afrika: Zugänge und Einordnungen; Afrikaforschung in Österreich
Gesellschaft zur Förderung wissenschaftlicher Forschung und Publikation, 2017
Die linguistische Interaktion in Westafrika ist polarisierend und schafft tiefe Ressentiments, die im französischsprachigen Teil immer wieder die politischen Beziehungen vergiften. Beharrenden Kräften stehen jene gegenüber, die ihre verlorene Identität zurück haben wollen. Regelmäßig taucht dabei die Forderung nach der Einführung von afrikanischen Sprachen im Bildungssystem auf, die bereit am Vorabend der Unabhängigkeit Konjunktur hatte. Können afrikanische Staaten kurzfristig auf ihre Kolonialsprachen verzichten und sie durch eine lokale ersetzen? Werden lokale von europäischen Sprachen verdrängt? Dazu sei angemerkt, dass im frankophonen Afrika kaum 10% der Alltagskommunikation auf Französisch stattfindet, sondern die lokalen Sprachen klar dominieren. Dieser Beitrag geht davon aus, dass sich die Geschichte nicht neu schreiben lässt. Auf Bestehendem aufbauend ist es aber möglich, über weitere Funktionen der afrikanischen Sprachen nachzudenken, um damit drängende Probleme der Bevölkerung zu bekämpfen: Der Aufschwung der afrikanischen Sprachen kann als Hebelwirkung die "Entwicklung" vorantreiben, ihr Potential dazu ist noch ungeahnt.