Vulkane in der Umweltgeschichte oder das Problem der ‚Euphorie der Erkenntnis‘ (original) (raw)
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Stephan Ebert - Vulkane in der Umweltgeschichte oder das Problem der ‚Euphorie der Erkenntnis'
2016
Interdisciplinary research promulgates euphoric hopes. By bringing together results of natural sciences and humanities scarce entries in historical data appear in a new light. A single account may offer a convincing explanation of a yet unexplored (or yet unconsidered) phenomenon of global or at least regional dimension. It illuminates the interrelation of nature and culture. One of these interrelations is impressively described in the remarkable article about volcanoes and the climate forcing in Carolingian age by Michael McCormick, Paul Edward Dutton and Paul A. Mayewski. This paper will briefly talk about the risks of scientific euphoria by discussing one particular dating of a volcano eruption in 939 mentioned in the article. The evidence seems to be conclusive in this case, however, uncertainties remain as soon as humanities and natural sciences bring forth their question marks. Definite answers still persist. Nevertheless, it is the proactive interdisciplinary dialogue that may downsize the question marks. In order to overcome reasonable doubts about sharing information, methods of data exchange and their utilization should be discussed in previous binding agreements.
Vulkane. Die phantastische Welt der Feuerberge, 2023
Erbe der Vulkane Der Vulkanismus hat viele Landschaften in Deutschland gestaltet, aber vor allem die Eifel. Schon früh nutzte der Mensch dort das vulkanische Gestein-so entstand eine Industrie, deren Netz über halb Mitteleuropa reichte. Basaltabbau in den 1930er Jahren. Tiefe Gruben, Schutthalden und unzählige Kräne bestimmten bis in die Nachkriegszeit die Vulkanlandschaft. Viele Menschen fanden Arbeit in der Steinindustrie.
Die Wiege der abendländischen Kultur und die minoische Katastrophe : ein Vulkan verändert die Welt
2004
Über einen Zeitraum von mehreren tausend Jahren entstehen zwischen dem heutigen Griechenland und den Küstenregionen Kleinasiens eigenständige Kleinkulturen auf den Kykladeninseln, geprägt von Rohstoffhandel und Schifffahrt. Meilensteine der Entwicklung liegen vor allem im Schiffbau. So basiert ein erster Tauschhandel vor 4500 Jahren auf geruderten «Langbooten» aus Zedernholz der levantinischen Küstenregion. Tausend Jahre später entwickelt sich in der kykladischen Inselwelt eine Handels-und Seefahrerkultur, deren Ursprung auf seetüchtige segelnde Galeeren aus der Levante und Zypern zurückzuführen ist. Die zentrale Ringinsel Santorin mit ihrem einzigartigen Naturhafen wird zum Handels-und Kulturzentrum der Ägäis. Im kulturellen Mittelpunkt dieser Seefahrerkultur steht die Frau als Priesterin und Göttin und verkörpert den Glauben an Inkarnation. Die minoische «Palast-Kultur» eines paradiesischen Kretas ist mit der kykladischen Seefahrerkultur eng verknüpft und wird durch eine wohlhabende theokratische Gesellschaft von Göttinnen, Priesterinnen, Priestern, Prinzen, Aristokraten, Kapitänen und Admiralen getragen. Der Zerfall dieser Kultur, die Verwüstung der kykladischen Inselwelt und die Zerstörung vieler Siedlungen und Paläste auf Kreta wird durch die katastrophale Eruption des Vulkans von Santorin vor 3628 Jahren ausgelöst. Starke Erdbeben und durch die gewaltige Vulkaneruption erzeugte Riesenwellen (Tsunamis) zerstörten nicht nur ganz Santorin, sondern auch alle Nachbarinseln sowie alle Schiffe und Siedlungen entlang der Küsten der südlichen Ägäis und Kretas. Teile der Aristokratie und der Seefahrer ß üchten auf den schützenden Peloponnes und schaffen eine neue, auf militärischen Grundsätzen beruhende Ordnung und Herrschaft. Als «Mykener» kehren sie nach Kreta zurück und bauen mit den Zurückgebliebenen die Paläste wieder auf. Von weiteren grossen Erdbeben erschüttert bricht nach zwei Jahrhunderten die «mykenische Palastadministration» zusammen. Grosse Erdbeben sind schliesslich auch die Ursache für den Zerfall des glanzvollen mykenischen Reichs sowie die Zerstörung Trojas zwischen 1150 und 1200 v. Chr.; der trojanische Krieg bleibt damit eine Legende. Schlagwörter: Ägäischer Handel-minoische Katastrophe-Kreta-kykladische Kulturen-minoische Kultur-Kykladen-Neolithikum in Griechenland-Neolithikum Kykladen-Santorin-kykladisch-minoische Seeherrschaft-Entwicklung der Seefahrt-minoischer Vulkanausbruch PROLOG Das Geheimnis der schwarzen Findlinge Hammer, Rucksack und Karten, alles wasserdicht verpackt, werden fest hinter dem Mastfuss verzurrt; dann ein Sprung aufs Surfbord, Einklinken ins Trapez und rauschend gleitet das Brett durch die noch ruhige See dem nächsten Felseneiland entgegen. In der aufgehenden Sonne ragen rotglühend die erloschenen Vulkanrelikte als gespenstische Turmspitzen aus dem Meer. Nach einigem Suchen bietet sich eine geschützte Felsennische mit Sandboden als der ideale Landeplatz an. Nachdem Bord und Segel wind-und wellengeschützt verstaut sind, beginnt die Arbeit. Noch kann der nächst höhere Hang, Überreste mächtiger Laven eines vor mehreren Millionen Jahren erloschenen Vulkans, ohne Mühe erklommen werden. In der kühlen Morgenluft gehen die vulkanologische Kartierung und Probenahme zügig voran. Unterbrochen wird die Arbeit in dieser Einöde nur von aufgeschreckten Bergziegen und Rebhühnern. Einer Schildkröte folgend stosse ich auf die Ansammlung schwarzer runder Blöcke in der Vertiefung eines Bachbettes. Zwar handelt es sich bei den Findlingen auch um Vulkangesteine, ihr Vorkommen in den Vulkanen dieser Inselgruppe von Paros, Antiparos und Despotiko scheint aber ausgeschlossen, ihre Herkunft ist mir völlig schleierhaft. Natürlich werden Bruchstücke der fussballgrossen Blöcke mineralogisch und chemisch genauestens untersucht, um ihren Ursprung zu ergründen. Der Vergleich fällt einzig auf Vulkangesteine der Insel Santorin, obwohl eine vulkanologische Begründung ohne jede weitere Interpretation absurd erscheint. So verschwinden die Resultate in der Schublade und damit auch ihre Problematik. Mein Interesse an den Findlingen wird erst viele Jahre später wieder erweckt. Die Teilnahme an einem europäischen Forschungsprojekt über potentielle Katastrophenvulkane Europas führt mich nach Santorin. Ist ein Wiedererwachen des seit 1950 ruhenden Vulkans in naher Zukunft zu erwarten? Wird doch diese grandiose Ringinsel pro Jahr von nahezu einer Million Touristen besucht. Santorin ist mit ihren weissen Häusern und steilen Gassen über abgrundtiefen zerklüfteten Felswänden die bizarrste und atemberaubendste Insel der Ägäis. Die Hauptinsel Thera, die Nachbarinsel Therasia und das Inselchen Aspronisi bilden einen Ring um einen zirka fünf mal zehn Kilometer grossen und bis zu 400 m tiefen, vom Meer gefüllten Krater. Hinter dem Bild der Faszination verbirgt sich das Epos der grössten Tragödie der Menschheitsgeschichte. Santorin, der über eine Million Jahre alte Vulkan, vernichtete vor 3628 Jahren mit seinem grössten Ausbruch-der «minoischen Eruption»-durch Erdbeben und Flutwellen nicht nur die gesamten Kykladen und Kreta, sondern auch alle Küstenbereiche des östlichen Mittelmeers. Die Atlantis-Sage über eine Welt, die im Meer versank, und der grösste Vulkanausbruch der Antike, beide scheinen unmittelbar mit Santorin verbunden zu sein; sei es als Mythos oder als nachvollziehbare Wirklichkeit. Legenden und Sagen Griechen-INHALT 1 Einleitung 1.1 Die Ägäis, Meer der Katastrophen, Kriege und Kulturen: 10 000 Jahre abendländische Schicksalsgeschichte 2 Frühphasen der Jungsteinzeit (Neolithikum) im ostmediterranen Raum-Zeittafel I 2.1 Sintß uten 3 Das Neolithikum (ca. 8000-3300 v. Chr.) im östlichen Mittelmeer-Zeittafel I 3.1 Agrikulturen und Siedlungsboom in Griechenland und im ostmediterranen Raum 3.2 Erste Schiffe und Handel 3.3 Neolithikum in der ägäischen Inselwelt (ca. 6500-3300 v. Chr.) 3.4 Die neolithische Gesellschaft: naturalistischer Fruchtbarkeitsglaube und Inkarnation 3.5 Ende des Neolithikums (Kephala-Kultur, ca. 3300-3200 v. Chr.) 4 Die Kupferzeit (ca. 5400-3100 v. Chr.)-Zeittafel I 4.1 Vom Kupfer zur Bronze (Metalle und Legierungen) 5 Die Bronzezeit (ca. 3300-1000 v. Chr.
5.3 Fantasmatische Narrative im Kontext des Diskurses um „Energiewende“
Die Energiewende im Bundestag: ein politisches Transformationsprojekt?, 2021
Dieses Kapitel zielt auf die ‚großen sinnstiftenden Erzählungen' hinter den Story-Lines, also auf die Kräfte hinter den Bedeutungssystemen, ab. Fantasmatische Narrative spielen eine Rolle bei der Verdeckung der Nicht-Naturgegebenheit sowie der Entpolitisierung sozialer Praktiken. Im Rahmen des in Kapitel 4.2.3 beschriebenen Analyseverfahrens wurden auf Grundlage der als zentral identifizierten Story-Lines drei fanstasmatische Narrative herausgearbeitet, die für die Bedeutungsgenerierung von "Energiewende" als maßgeblich erachtet werden. Im Folgenden werden diese Narrative dargestellt, mitsamt ihrer glücksverheißenden Dimension, d.h. der kommenden Erfüllung, auf die sie verweisen (Glynos/Howarth 2007: 147f.). Zuvor wer-Hegemonie und Gegen-Hegemonie und kann nicht mehr als zentrale Forderung für eine ausschließlich kritisch positionierte populare Äquivalenzkette stehen.