Bilingual Language Acquisition Research Papers (original) (raw)
In dieser Bachelorarbeit geht es um das Thema des Bilingualismus. Im Nachstehenden werde ich genau klären, mit welchen Bereichen dieses so breiten Phänomens ich mich beschäftigen werde. Aber erstens möchte ich die Motivation erklären,... more
In dieser Bachelorarbeit geht es um das Thema des Bilingualismus. Im Nachstehenden werde ich genau klären, mit welchen Bereichen dieses so breiten Phänomens ich mich beschäftigen werde. Aber erstens möchte ich die Motivation erklären, warum ich mich für dieses Thema entschieden habe. Diese Thematik interessiert mich sehr, weil sie mich auch persönlich betrifft. Ich genoss nämlich eine zweisprachige Erziehung seit der Geburt an, weil meine Eltern aus zwei unterschiedlichen Länder kommen. Mein Vater ist Italiener und meine Mutter Slowakin, und beide haben mit mir immer auf ihre erste Sprache (L1) zu Hause geredet (nach dem sogenannten "une personne-une langue" Prinzip). Ich glaube, dass der Kontakt zwischen diesen zwei Sprachen und Kulturen teilweise auch mein Interesse für diese Themen beeinflusst hat. Ich möchte nun zu den spezifischen Themen dieser Arbeit kommen. Ich habe mich beschlossen, zwei wichtige Aspekte des Bilingualismus zu behandeln. Einerseits, die kognitiven und linguistischen Vorteilen, zu denen dieses Phänomen führen kann, anderseits einige Sprachförderungsprojekte im vorschulischen Bereich. Das sind natürlich sehr weite und besprochene Themen und ich bin davon bewusst, dass sie in dieser Arbeit nur teilweise und zusammenfassend behandelt werden. Bei meinen kleinen Recherchen und Lesungen habe ich mich besonders für die kognitiven Wirkungen des Bilingualismus auf das menschliche Gehirn begeistert. Ich finde diese Thematik so faszinierend, wie auch die Tatsache, dass sie so viele andere Disziplinen (z.B. kognitiven Neurowissenschaften, Psychologie, usw.) hineinzieht. Auch das Thema der praktischen Anwendungshypothesen des kindlichen Bilingualismus interessiert mich sehr und ich würde gern, mehr daüber zu entdecken. Vielleicht könnte ich es als eine Möglichkeit für meine künftige Diplomarbeit betrachten. Diese Arbeit wurde in drei Kapiteln geteilt. Der erste Kapitel besteht aus einer Einführung, wo wichtige Grundkonzepte mithilfe der Literatur zur Zweisprachigkeit besprochen werden. Außer klassischen Definitionen von Bilingualismus und Typen von Bilingualismus, wird auch eine ziemlich neue Tendenz der Forschung besprochen, eine "multilinguale" Perspektive einzunehmen. Der zweite Kapitel wird sich mit dem Thema der kognitiven und linguistischen Vorteilen des Bilingualismus beschäftigen, was auch der Fokus dieser Arbeit ist. Die Studien über den Zusammenhang "Sprache und Kognition" sind sehr neu und stellen ein sehr aktuelles und fruchtbares Forschungsgebiet der Mehrsprachigkeit dar. 4 Nach der Behandlung der zahlreichen Vorteilen des Bilingualismus, wird sich man fragen, wie und warum den Erwerb einer anderen Sprache bei kleinen Kinder gefördert werden sollte. Im dritten Kapitel werden einige der möglichen Anwendungshypothesen des kindlichen Bilingualismus besprochen. Insbesondere werden wir uns auf zwei besondere Vorschulprojekte konzentrieren: auf das Modell des Erzählungsformats, an der Basis der Abenteuer von Hocus und Lotus, und auf das Projekt LESI (Lingue Europee nella Scuola d"Infanzia), das auf dem bildungskommunikativen Ansatz basiert. Trento, 29.09.2014 Laura Santoni 1. TEIL I: EINE EINFÜHRUNG Um die unterschiedlichen Vorteilen und die Anwendungshypothesen des Bilingualismus zu analysieren, braucht man erstens einige Grunddefinitionen zu klären. Es ist notwendig, eine Vorbemerkung zu machen. Wie Bettoni dazu sagt, muss man zunächst die Einschränkungen berücksichtigen, mit denen man über die Zwei-oder Mehrsprachigkeit spricht, da es um sehr weite, komplexe und dynamische Phänomene geht (Bettoni, 2006:41). Gerade wegen dieser Komplexität ist es schwierig, den Bi-oder Multilingualismus eindeutig zu definieren. Man braucht den Kontext und die Zwecken zu berücksichtigen, in denen man von diesen Phänomenen sprechen will. 1.1. Zu einer multilingualen Perspektive. Ein wichtiges Problem betrifft die Definitionen von den Termini "Bilingualismus" und "Multilingualismus". Beziehen sie sich auf die gleichen Phänomenen oder gibt es qualitative Unterschiede zwischen ihnen? Eine wissenschaftliche Perspektive ziemlich weit verbreitet in der Vergangenheit, das aber immer noch auftritt, sieht die Mehrsprachigkeit als eine einfache Erweiterung der Zweisprachigkeit, wie Aronin und Singleton betonen (Aronin&Singleton, 2012:4). Weinreich, zum Beispiel, schreibt: …the practice of alternatively using two languages will be called here BILINGUALISM, and the persons involved BILINGUAL. Unless otherwise specified, all remarks about bilingualism apply as well to multilingualism, the practice of using alternatively three or more languages. Ein ähnlicher Ansatz wird von den Autoren in Haugen (1956) , Mackey (1957), Beardsmore (1986) und anderen gefunden. Neuere Forschungen zeigen allerdings, dass es gute Gründen dafür gibt, dem Multilingualismus "eingene Eigenschaften zu erkennen" (Hoffmann, 2001, in Aronin&Singleton, 2012:5). Erstens, wegen einem quantitativen Unterschied. Multilinguale Leute besitzen nämlich mehrere linguistische Repertoires und können deswegen an mehreren linguistischen Situationen erfolgreich teilnehmen. Andere Unterschiede sind qualitativer Art und betreffen, zum Beispiel, die linguistischen Strategien, die in der cross-linguistischen Interaktion benutzt werden. Aus diesen Gründen gibt es eine steigende Tendenz, vorsichtiger über die Konzepten Diese Ansicht ist interessant wie fragwürdig, vor allem in einem Kontext, in dem man die Vorteile der Mehrsprachigkeit untersuchen will. 1.3. Definitionen von Bilingualismus. 1.3.1. Erwerbsalter der Sprachen. Es ist zunächst notwendig, Aufmerksamkeit auf die Umständen des Erwerbs der Sprachen zu schenken. Was dem Erwerbsalter betrifft, kann man zwischen simultanem, konsekutivem und späterem Bilingualismus unterscheiden. Die Tatsache, ob man zwei oder mehreren Sprachen simultan oder konsekutiv erwirbt, kann die Beziehung zwischen kognitiven Funktionen, den Spracherwerb und die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten in diesen Sprachen beeinflussen. Aus einer Entwicklungsperspektive spricht man vom simultanen Erwerb, wenn das Kind von der Geburt den Sprachen ausgesetzt wird, und vom konsekutiven Erwerb, wenn man die zweite/anderen Sprache/n nach dem Erwerb der ersten Sprache erwirbt (Bonifacci, Cappello e Bellocchi, 2012:8). Wie es schon implizit in der Definition ist, kann man sagen, dass im ersten Fall das Kind zwei ersten Sprachen (L1) hat. Diesen Sprachen kenn es auf verschiedenen Weisen ausgesetzt werden (z.B. Eltern mit zwei unterschiedlichen Sprachen, eine Baby-Sitter, die eine andere Sprache spricht als die Eltern, usw.). Im Fall vom konsekutiven Bilingualismus, dagegen, erwirbt das Kind die zweite/anderen Sprache/n (L2), nachdem es schon gute Kompetenzen in der ersten Sprache (L1) erworben hat. Aronin und Singleton zitieren Baker und schreiben, dass es keine genaue Grenze gibt, die den simultanen von dem konsekutiven Bilingualismus unterscheidet (Baker, 2006:97 in Aronin&Singleton, 2012:102). Viele Autoren betrachten trotzdem als Altergrenze die drei Jahren, weil normalerweise die L1 mit diesem Alter schon gut entwickelt ist. Schließlich spricht man vom späteren Erwerb, wenn das Erwerb der L2 nach der Pubertät passiert (Johnson&Newport, 1989 in Bonifacci, Cappello e Bellocchi, 2012:9). Die Altergrenzen, auf die man hier gezeigt hat, sind natürlich hinweisend und können von mehreren Faktoren beeinflusst werden.