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Architekten gestalten Lebensräume. Sie tragen deshalb Verantwortung für eine Vielzahl Betroffener. Es gilt, den verschiedensten Interessen gerecht zu werden – denen des Bauherrn, der Nutzer, der Nachbarn, der Passanten, der Umwelt und der... more

Architekten gestalten Lebensräume. Sie tragen deshalb Verantwortung für eine Vielzahl Betroffener. Es gilt, den verschiedensten Interessen gerecht zu werden – denen des Bauherrn, der Nutzer, der Nachbarn, der Passanten, der Umwelt und der Gesellschaft. Und um das kulturelle Erbe sollen sich Architekten nach Möglichkeit auch noch kümmern. Zugleich wollen und sollen sie eigene künstlerische Interessen verfolgen. Mit Adolf Loos gesagt: »Das Haus hat allen zu gefallen.« Diese Gemengelage führt in der Praxis nicht selten zu Konflikten und wirft verschiedenste moralische Fragen auf: Grundsatzfragen der aktuellen Architekturproduktion.

Tagtäglich stellen sich Architekten und Architektinnen solchen »architektonischen Gewissensfragen«. Viele der Fragen wurden im Rahmen einer von der Bayrischen Architektenkammer angeregten Kolumne im »Deutschen Architektenblatt« gestellt. 51 der interessantesten Zwickmühlen aus den Bereichen Architektur und Gesellschaft, Büroalltag, Recht, Nachhaltigkeit, Umgang mit Auftraggebern, Gestaltungs- und Vermittlungsfragen sowie zum Berufsstand werden nun in Buchform publiziert. Der Philosoph und Architekt Martin Düchs beantwortet sie praxisnah, unterhaltsam und philosophisch fundiert. Er belehrt seine Leserschaft nicht, und er entwickelt auch keine Patentrezepte. Sein Ratschlag lautet vielmehr: Es lohnt sich, der (eigenen) Stimme des Gewissens zu lauschen und genau abzuwägen, wenn sich bei der architektonischen Gestaltung von Lebensräumen (moralische) Fragen stellen.

Der Autor Martin Düchs ist Architekt und Philosoph. Nach dem Studium beider Fächer arbeitete er zunächst einige Jahre als Architekt, bevor er mit einer Arbeit über die Ethik des Architekten in der Philosophie promoviert wurde.

»… entgegen seiner filigranen Gestaltung ist das […] elegant und leichthändig geschriebene und zugleich kenntnisreich erhellende Buch […] auch ein belastbares Fundament des Bauens an sich. Die Architektur, heißt es, ist eine öffentliche Kunst - man kommt ihr nicht aus. Das stimmt. Doch gilt das deshalb, weil man am Bau weder gewissen Fragen noch den Gewissensfragen entgeht.
Das Schöne an der ironisch pointierten, moralisch klaren und nachvollziehbar hergeleiteten Haltung, der man im Buch oft begegnet, ist die Ferne zu jeder Form von Moralinsäuerlichkeit oder Küchenpsychologie. Auf so reflektierte wie unterhaltsame Weise wird hier eine zeitgemäße Baukultur auf einem Tragwerk nicht des moralisch Gefühlten, sondern des moralphilosophisch Gedachten (von Aristoteles über Thomas von Aquin bis Immanuel Kant) errichtet. So entstehen bemerkenswerte Gebäude und Räume, die zugleich Denkräume und Gedankengebäude sind. Das Theoretische erweist sich als lebensnahe Praxis. … Die Architektur wird hier verhandelt nicht als Geschmacksfrage beliebiger ästhetischer Kategorien, sondern als ein Bauen, das im Ergebnis richtig oder falsch ist. Weil es auf einem richtigen oder falschen Verhalten fußt. Man sollte den Studierenden der Baukunst nicht nur die Schneider-Bautabellen […] zu lesen geben, sondern vor allem auch ›50+1 Architektonische Gewissensfragen‹.«
G. Matzig, Süddeutsche Zeitung

»Es spricht sich mehr und mehr herum: Architektur und Philosophie sind eine wunderbare Kombination. … Schon 2012 hat die Bayerische Architektenkammer die Fruchtbarkeit der Philosophie für die Architektur entdeckt und im Bayernteil des DAB die Kolumne ›Die architektonische Gewissensfrage‹ gestartet. Angelehnt an die von Dr. Dr. Rainer Erlinger im Magazin der Süddeutschen Zeitung all wöchentlich beantwortete Gewissensfrage wollte die Serie in unterhaltsamer Form Antworten auf moralische Probleme des Berufsstands geben und zugleich ein wenig systematisches Know-How der Ethik vermitteln. …Im September erscheinen die architektonischen Gewissensfragen gebündelt, neu gegliedert und in überarbeiteter Form als Buch.«
F. Blomeyer, DAB Regional

»Ethik für Architekten … in einem hübsch gemachten, handlichen Band. … Der Autor […] meditiert in seinem Buch lesenswert und praxisnah darüber, wie sich den unterschiedlichen Interessen von Bauherren, Nutzern, Nachbarn, Behörden, Kollegen und Mitarbeitern verantwortungsbewusst gerecht werden lässt.«
U. Fölsing, FAZ

»Das Buch […] bietet beides – Rat und Trost. Rat bietet das Buch, weil moralische Probleme aus dem Alltag von Architekten in kurzen Texten systematisch und unter Rückgriff auf Modelle und Argumente der Ethik diskutiert werden. Und tröstlich ist die Erkenntnis, dass man nicht der Einzige ist, der mit moralischen Fragen zu kämpfen hat. Weil das Buch unterhaltsam ist und ohne akademische Allüren auskommt, ist es auch für kommende Architektengenerationen ein ethischer Kompass.«
Newsletter, Verband Freier Berufe in Bayern e.V.

»… eine angenehme, niveauvolle Feierabendlektüre, die einen schönen, zu weiteren Überlegungen reizenden Kontrapunkt zur (oft) trockenen Fachliteratur geben kann. … ein durchweg gelungenes Kompendium an praxisrelevanten philosophisch-motivierten Fragen, die sich die meisten Architekten und Ingenieure […] irgendwann in ihrem (Berufs-) Leben stellen dürften.«
L. Gieles, BDB-Nachrichten

»… ohne Moralpredigt und äußerst unterhaltsam. … Die Antworten, die Martin Düchs bereithält, sind bereichernd in ihrem Abwägen und Wertschätzen der unterschiedlichen Interessen, der Berücksichtigung sowohl universaler Grundsätze, rechtlicher Fragen, Berufsordnungen und individueller Bedürfnisse […] sowie die Praktikabilität der Umsetzung. … Damit wird das Bild der Architekten als Mediatoren gestärkt, deren Aufgabe es ist, gesellschaftliche, soziale, gestalterische und individuelle Aspekte von einer höheren Warte aus zu moderieren. Für diese Aufgabe können sie sich mit den ›architektonischen Gewissensfragen‹ argumentativ bestens ausstatten. Daher zum Schluss ein nicht-kategorischer Imperativ: Lesen Sie dieses Buch.«
E. Potratz, der architekt

»Düchs antwortet auf alle Fragen praxisnah, unterhaltsam und philosophisch fundiert. Er belehrt seine Leserschaft nicht, und er entwickelt auch keine Patentrezepte. Sein Ratschlag lautet vielmehr: Es lohnt sich, der (eigenen) Stimme des Gewissens zu lauschen und genau abzuwägen, wenn sich bei der architektonischen Gestaltung von Lebensräumen (moralische) Fragen stellen.«
Bühnen Technische Rundschau

»Möchte noch irgendjemand hören, dass in jeder Krise auch eine Chance liegen kann? Mit dem Buch ›50+1 Architektonische Gewissensfragen‹ auf dem Nachttisch kommt man um den gerade etwas überstrapazierten Gedanken nicht herum. Das Buch, vor dem Eintritt des Corona-Virus in unsere Lebenswirklichkeit im September 2019 erschienen, hat das Zeug dazu, hilfreicher Wegbegleiter durch unsichere Zeiten zu werden. Nicht weil es Aufträge heranschaffen könnte, sondern weil es Orientierung bietet in der Frage, was eigentlich richtig und wichtig ist. Von ihm gehen sanfte und kraftvolle Anstöße zum Nachdenken aus, vielleicht sogar zum Neu-Denken der Profession für die Zeit, wenn es wieder aufwärts geht. … Martin Düchs ist durch sein abgeschlossenes Architekturstudium und einen Doktortitel in Philosophie fachlich bestens qualifiziert für diese Aufgabe. Außerdem hat er Humor und kann schreiben.«
K. Voermanek, BauNetz