Sprachwandel Research Papers - Academia.edu (original) (raw)

Die Grundfarben erlernt man normalerweise bereits im Kindergartenalter, doch wie sieht es mit „exotischen“ Farben wie beige, türkis, magenta, rosa oder anderen sekundären Farben aus? Betrachtet man die heutige Generation, so sind diese... more

Die Grundfarben erlernt man normalerweise bereits im Kindergartenalter, doch wie sieht es mit „exotischen“ Farben wie beige, türkis, magenta, rosa oder anderen sekundären Farben aus? Betrachtet man die heutige Generation, so sind diese Farbbezeichnungen keine Neuheit und stellen keinerlei Probleme dar. Recherchiert man im Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) beispielsweise die Farbe rosa, erhält man die Information, dass dieses Wort ursprünglich aus dem Lateinischen stammt und einen Blumennamen darstellt (DWDS 2016, s. rosa). Das heißt uns geläufige Farben, die wir in unserem täglichen Sprachgebrauch verwenden, haben ursprünglich eine andere Herkunft und sind über den Weg des semantischen Wandels in unsere Sprache gelangt. Zudem existieren Farbbezeichnungen wie pink, rosarot, hellrosa und viele mehr.
Worin besteht bei all diesen Farbwörtern der Unterschied? Bleibt man bei dem Farbwort pink lässt sich feststellen, dass auch in den nordgermanischen Sprachen verschiedene Farbbezeichnungen dafür existieren.
Explizit soll sich in dieser Arbeit auf die skandinavischen Sprachen Schwedisch, Norwegisch, Dänisch und Isländisch konzentriert werden. Die Hauptforschungsfrage soll behandeln, welche semantischen Entwicklungsprozesse dahinterstehen und wie es dazu kam. Die Theorie der Basic Colour Terms wurde von den Forschern Berlin und Kay (1969) aufgestellt, die trotz solider Argumentation auch einige Kritik einstecken musste.
Es soll dabei darauf geachtet werden, ob diese Farbterme von Beginn an in der Sprache existent waren, ob sie später hinzukamen oder eventuell sogar erst seit einigen Jahren gegenwärtig sind. Anschließend soll geklärt werden, welche Begriffe es für den Term ‚pink‘ gibt oder ob die entsprechende Sprache hierfür andere Terme zur Verfügung hat. Besonderes Augenmerk soll dabei auf Bedeutungswandel wie Bedeutungserweiterung, -verengung, -verschiebung, -verbesserung oder -verschlechterung sowie auf Formen sprachlicher Innovationen oder Entstehung neuer Wörter, d.h. auf lexikalischem Wandel, gelegt werden. Eine weitere Quelle für die Arbeit lieferte eine eigens durchgeführte Online-Umfrage, die sich speziell an Muttersprachler des Schwedischen, Norwegischen, Dänischen und Isländischen richtete.