Walther, Joachim (original) (raw)

Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Chemnitz; Vater Beamter (starb 1944), Mutter Säuglingsschwester; 1962 Abitur mit Facharbeiterbrief (Maschinenschlosser); 1962/ 63 Bühnenarbeiter u. Reparaturschlosser in Karl-Marx-Stadt; 1963 – 67 Studium der Lit.-Wiss. u. Kunstgeschichte an der HU Berlin; 1967/68 Lehrer für Dt. u. Kunsterziehung; 1968 – 83 Lektor beim Buchverlag Der Morgen, erzwungene Kündigung wegen Problemen mit der Zensur; 1969 – 89 Überwachung durch das MfS (OV »Lektor«, OPK »Schmetterling«, OV »Verleger«); 1970 erster Roman »Sechs Tage Sylvester«; 1971 – 74 Arbeiten für die »Weltbühne«; 1972 Aufnahme in den DSV; 1974/75 Studienaufenthalt in Warschau; 1975 erfolgr. Jugendroman »Ich bin nun mal kein Yogi«; 1976 – 78 Red. der Literatur-Ztschr. »Temperamente«, 1978 aus pol. Gründen Entlassung der gesamten Red.; ab 1977 Vorlesungs- u. Studienreisen nach Norwegen, Dänemark, Frankreich, Österreich, in die Bundesrep. Dtl. u. in osteurop. Staaten; seit 1983 freischaff. Schriftst. (Prosa, Dramatik, Film-, Hörspiel- u. Kinderbuchautor, Hrsg.); 1983 – 87 Studienreisen in die USA u. nach England; 1984 – 89 Rückzug nach Mecklenb.; seit 1989 wieder in Berlin. 1990 bis zur Auflösung im Dez. stellv. Vors. des SV; 1990/91 koopt. Mitgl. des Bundesvorst. des VS; 1991 Hörspielpreis Funkhaus Berlin; 1991 Mitgl. des PEN-Zentrums Bundesrep. Dtl., ab 1995 im Präs.; erste dokumentar. Aufarbeitung von Akten des SV; seit 1992 Initiator u. Arbeit am Forschungsprojekt »Überwachung, Beeinflussung u. Unterwanderung der DDR-Lit. durch das MfS von 1969 – 89« beim Bundesbeauftr. für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR; 1993 – 97 Kuratoriumsvors. der Literaturwerkstatt Berlin; 1996 Stipendium des Else-Heiliger-Fonds; 1996 Hörfunkpreis Goldenes Kabel; 1996 – 98 Vizepräs. des PEN-Zentrums Bundesrep. Dtl. u. Beauftr. für die Writers-in-Prison-Arbeit des PEN; 1997 – 2002 Vors. des Autorenkrs. der Bundesrep. Dtl.; 1998 Amsterdam-Stipendium; 2004 Gründung des »Archivs unterdrückte Lit. in der DDR«; 2005 Burgschreiber in Beeskow; 2005 Arbeitsstipendium des Landes Brandenburg; ab 2005 Hrsg. der Edition »Die Verschwiegene Bibliothek« in der Büchergilde Gutenberg (zus. mit Ines Geipel); lebte in Grünheide (b. Berlin); 2006/07 Stipendium Dt. Literaturfonds Darmstadt. Verf. v. a. krit., moral.-aufklärer. Texte u. a. über Verhaltensunterschiede in Zeiten der Individualitätsgefährdung; häufiger Rückgriff auf hist. Stoffe; gest. in Berlin.

Publ.

Ruhe bewahren. München 1979; Bewerbung bei Hofe. Berlin 1982; Zw. den Stühlen. Berlin 1987; Risse im Eis. Heidelberg 1989; Protokoll eines Tribunals. Die Ausschlüsse aus dem DDR-Schriftst.-Verb. 1979. Hamburg 1991 (Hrsg.); Verlassenes Ufer. Leipzig 1993; Sicherungsber. Lit. Schriftst. u. Staatssicherheit in der DDR. Berlin 1996; Im Flug über die dt.Ostseeküste. Rostock 2005; Himmelsbrück. Halle 2009.

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